3.
SPIRITUALITÄT DES DIAKONS
Das
aktuelle geschichtliche Umfeld
43.
Die nach dem Plan Gottes, des Vaters, von Christus zusammengerufene und vom
Heiligen Geist geleitete Kirche, die »in der Welt zugegen und doch unterwegs«
(173) ist zur Fülle des Reiches, (174) lebt und
verkündet das Evangelium unter den konkreten historischen Umständen.
»Vor Augen steht [dem Konzil] also die Welt der Menschen, das heißt die
ganze Menschheitsfamilie mit der Gesamtheit der Wirklichkeiten, in denen sie
lebt; die Welt, der Schauplatz der Geschichte, von ihren Unternehmungen,
Niederlagen und Siegen geprägt; die Welt, die nach dem Glauben der
Christen durch die Liebe des Schöpfers begründet ist und erhalten
wird; die unter die Knechtschaft der Sünde geraten, von Christus aber, dem
Gekreuzigten und Auferstandenen, durch Brechung der Herrschaft des Bösen
befreit wurde; bestimmt, umgestaltet zu werden nach Gottes Heilsratschluß
und zur Vollendung zu kommen«. (175)
Dieser
Wirklichkeit muß der Diakon, Mitglied und Amtsträger der Kirche, in
seinem Leben und in seinem Dienstamt Rechnung tragen; er muß die Kultur,
die Bestrebungen und die Probleme seiner Zeit kennen. Denn er ist berufen, in
diesem Umfeld lebendiges Zeichen Christi, des Gottesknechtes, zu sein, und hat zugleich
die Pflicht, die Aufgabe der Kirche zu übernehmen, »nach den Zeichen der
Zeit zu forschen und sie im Licht des Evangeliums zu deuten. So kann sie dann
in einer jeweils einer Generation angemessenen Weise auf die bleibenden Fragen
der Menschen nach dem Sinn des gegenwärtigen und des zukünftigen
Lebens und nach dem Verhältnis beider zueinander Antwort geben«.
(176)
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