Beteiligte
65.
Aus der Sicht des Diakons als Erstverantwortlichem stellt die Weiterbildung
also vor allem einen ständigen Bekehrungsvorgang dar, der die Existenz des
Diakons als solchen, das heißt seine ganze durch das Sakrament geweihte
und zum Dienst an der Kirche bestimmte Person, betrifft und alle seine
Fähigkeiten zur Entfaltung bringt, damit er in jeder Altersstufe und
Lebenslage und in den verschiedenen Verantwortlichkeiten, die ihm vom Bischof
übertragen werden, die empfangenen Gaben seines Dienstamtes in ihrer
Fülle zu leben vermag. (232)
Das
sorgende Bemühen der Kirche um die Weiterbildung der Diakone wäre
darum ohne das Engagement eines jeden von ihnen unwirksam. Diese Bildung darf
sich nämlich nicht allein auf die Teilnahme an Kursen, an Studientagen
usw. beschränken, sondern sie verlangt von jedem Diakon, daß er in
bewußter Kenntnis dieser Notwendigkeit die Weiterbildung mit Interesse
und einem gewissen gesunden Unternehmungsgeist praktiziert. Der Diakon soll nach
kirchlichen Kriterien ausgewählte Bücher lesen, er soll nicht
versäumen, sich die eine oder andere Veröffentlichung in den
lehramtsgetreuen Zeitschriften anzusehen, und die tägliche Meditation
nicht unterlassen. Ein wichtiger Teil des Dienstes, der von ihm verlangt wird,
besteht eben darin, daß er sich ständig weiterbildet, um immer
besser und noch mehr dienen zu können.
66.
Aus der Sicht des Bischofs (233) und der mit den Bischöfen
zusammenarbeitenden Priester, die die Verantwortung und die Last ihrer
Durchführung tragen, die Weiterbildung darin, den Diakonen zu helfen,
jeglichen Dualismus oder Bruch zwischen Spiritualität und Dienstcharakter
zu überwinden, zuvor aber noch, jeden Bruch zwischen ihrem etwaigen
Zivilberuf und der diakonischen Spiritualität zu überwinden und
»großzügig dem Einsatz zu entsprechen, den die Würde und die
Verantwortung erfordern, die Gott ihnen durch das Weihesakrament
übertragen hat; im Bewahren, Verteidigen und Entfalten ihrer spezifischen
Identität und Berufung; in der Heiligung ihrer selbst und der anderen
durch Ausübung ihres Dienstes«.(234)
Die
beiden Sichtweisen ergänzen sich gegenseitig und berufen sich aufeinander,
weil sie, mit Hilfe der übernatürlichen Gaben, in der inneren Einheit
der Person begründet sind.
Die
Hilfe, die die Ausbildner anbieten sollen, wird um so wirksamer sein, je mehr
sie den persönlichen Bedürfnissen jedes einzelnen Diakons entspricht;
denn ein jeder lebt seinen Dienst in der Kirche als einmalige Person und in
seinen eigenen Gegebenheiten.
Diese
personbezogene Begleitung wird die Diakone auch die Liebe fühlen lassen,
mit der die Mutter Kirche ihnen in ihrem Bemühen nahe ist, die Gnade des
Sakramentes in Treue zu leben. Es ist daher von größter Wichtigkeit,
daß die Diakone die Möglichkeithaben, einen vom Bischof anerkannten
geistlichen Begleiter zu wählen, mit dem sie regelmäßig und
häufig Gespräche führen können.
Im
übrigen ist die ganze Diözesangemeinde in gewisser Weise in die
Weiterbildung der Diakone miteinbezogen; (235) das gilt besonders für
den Pfarrer oder einen anderen damit beauftragten Priester, der mit
brüderlicher Fürsorge seinerseits Hilfe leistet.
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