EINFÜHRUNG
(2)
I. Das
geweihte Amt
1. »Um
Gottes Volk zu weiden und immerfort zu mehren, hat Christus der Herr in seiner
Kirche verschiedene Dienstämter eingesetzt, die auf das Wohl des ganzen
Leibes ausgerichtet sind. Denn die Amtsträger, die mit heiliger Vollmacht
ausgestattet sind, stehen im Dienste ihrer Brüder, damit alle, die zum
Volke Gottes gehören und sich daher der wahren Würde eines Christen
erfreuen, in freier und geordneter Weise sich auf das nämliche Ziel hin
ausstrecken und so zum Heile gelangen«.(3)
Das
Weihesakrament »gleicht durch eine besondere Gnade des Heiligen Geistes den
Empfänger Christus an, damit er als Werkzeug Christi seiner Kirche diene.
Die Weihe ermächtigt ihn, als Vertreter Christi, des Hauptes, in dessen
dreifacher Funktion als Priester, Prophet und König zu
handeln«.(4)
Durch
das Weihesakrament wird die Sendung, die Christus seinen Aposteln anvertraut
hat, in der Kirche weiterhin ausgeübt bis zum Ende der Zeiten. Es ist
somit das Sakrament des apostolischen Dienstes.(5)Der sakramentale Akt
der Ordination geht über eine bloße Wahl, Bestimmung, Delegation
oder Einsetzung durch die Gemeinschaft hinaus, denn er verleiht eine Gabe des
Heiligen Geistes, die die Ausübung einer heiligen Gewalt gestattet, die
nur von Christus, durch seine Kirche, kommen kann.(6) »Der vom Herrn
Gesandte spricht und handelt nicht in eigener Autorität, sondern kraft der
Autorität Christi; er spricht zu der Gemeinde nicht als eines ihrer
Glieder, sondern im Namen Christi. Niemand kann sich selbst die Gnade
verleihen; sie muß geschenkt und angeboten werden. Das setzt Diener der
Gnade voraus, die von Christus bevollmächtigt sind«.(7)
Das
Sakrament des apostolischen Dienstes umfaßt drei Grade. Denn »das aus
göttlicher Einsetzung kommende kirchliche Dienstamt wird in verschiedenen
Ordnungen ausgeübt von jenen, die schon seit alters Bischöfe,
Priester, Diakone heißen«.(8) Zusammen mit den Priestern und den
Diakonen, die ihnen Hilfe leisten, haben die Bischöfe das Hirtenamt in der
Gemeinschaft übernommen und stehen an Gottes Stelle der Herde vor, deren
Hirten sie sind, als Lehrer in der Unterweisung, als Priester im heiligen Kult
und als Diener in der Leitung.(9)
Mit
der sakramentalen Natur des kirchlichen Amtes »hängt innerlich sein
Dienstcharakter zusammen. Weil die Amtsträger ganz von Christus
abhängig sind, der Sendung und Vollmacht gibt, sind sie wahrhaft 'Knechte
Christi' (vgl. Röm 1, 11) nach dem Vorbild Christi, der für
uns freiwillig 'Knechtsgestalt' angenommen hat (Phil 2, 7)«.(10)
Außerdem
hat das kirchliche Amt kollegialen(11) und persönlichen
Charakter,(12) weil »der sakramentale Dienst in der Kirche, der im
Namen Christi ausgeübt wird, einen personalen Charakter und eine
kollegiale Form hat«.(13)
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