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Diese Gedanken hat in einer sehr ansprechenden Weise Pater Eucharius
Berbuir in seinem Aufsatz: "Schöpfung in Gottes Herrlichkeit"
zum Ausdruck gebracht: "Das kreatürliche Sein ist gnadenhaft in Gott,
und das göttliche Sein ist gnadenhaft in der Kreatur. Dieses lebendig
flutende, im wunderbaren Austausch hin und her strömende, in Gnade
wirkende Ineinander vοn Gott und Kreatur erhebt die Schöpfung in Gottes
Herrlichkeit. Mag auch durch die Sünde dieses Ineinander gelockert und
getrübt sein, es is nicht zerstört und vernichtet worden. Wenn der
Mensch der Sünde das Ineinander verneint, Gott steht unwiderruflich dazu
mit seinem Ja. Das Gelockerte ist durch das ganze Heilswerk des
fleischgewordenen Sohnes neu gebunden, das Getrübte neu geklärt und
das lebendige Ineinander über den Ur-Bund hinaus im Neuen Bund vοn Gott und
Schöpfung in den Abgrund.und auf die Spitze getrieben worden. Der aus der
Jungfrau angenommene Leib des Logos ist zwischen Ostern und Himmelfahrt den
Glaubenden in Gottes Herlichkeit erchienen. Es ist nicht die Herlichkeit des Auferstandenen
allein,
sondern
zugleich auch die Herrlichkeit der dem Leibe des Logos entstammenden und mit
diesem Leibe unlösbar verbundenen Ekklesia. Ιn eben dieser Ekklesia aber hat
jetzt schon die gesamte, dem Logos zugeschaffene und zugehörige Kreatur
ihre Zusammenfassung, ihr Gefüge als ganzer
Logos-Leib (Eph. 1, 20-23). Darum ist die gestürzte und durch den Sturz
versehrte Schöpfung in ihrem Seins-Grund schοn arlöst und verherrlicht
(Joh. 1, 29; Heb. 9, 12. 26-28; 2, 6-13; Eph .1, 3-10)."<1>
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