Teil, Novelle
1 Text, 1| Übersetzung von Karl Witte)~Herr Chapelet täuscht einen frommen Pater
2 Text, 1| Heiligkeit und wird Sankt Chapelet genannt.~Es ziemt sich,
3 Text, 1| nicht Chapeau, sondern ~Chapelet, unter welchem Namen er
4 Text, 1| hieß.~Das Leben, das dieser Chapelet führte, war folgendermaßen
5 Text, 1| rufen und sprach zu ihm: "Chapelet, ~ich stehe, wie du weißt,
6 Text, 1| zufrieden sein kannst." Herr Chapelet, der müßig ging, auch an
7 Text, 1| Gnadenbriefe des Königs reiste Chapelet, als Herr Musciatto Paris ~
8 Text, 1| aufsparen.~Inzwischen war Chapelet ins Haus zweier Brüder aus
9 Text, 1| der Brüder gar bald, daß ~Chapelet an keiner anderen Krankheit
10 Text, 1| weit von dem Zimmer, wo ~Chapelet krank lag, folgendermaßen
11 Text, 1| Chapelets Tod übel daran."~Herr Chapelet, der, wie gesagt, ganz nahe
12 Text, 1| Kammer eingetreten war, wo Chapelet lag, und sich an sein Bett ~
13 Text, 1| letzten Male gebeichtet habe. Chapelet, ~der sein Leben lang nicht
14 Text, 1| deine Antworten anzuhören." Chapelet ~sprach: "Herr Pater, sagt
15 Text, 1| er also diese Gewohnheit Chapelet gegenüber sehr gelobt hatte,
16 Text, 1| Wollust versündigt habe. ~Chapelet antwortete ihm mit einem
17 Text, 1| Nun denn", erwiderte Chapelet, "weil Ihr ~mich darüber
18 Text, 1| lauten Seufzer antwortete Chapelet: "Allerdings und oftmals." ~
19 Text, 1| Herr Pater", ~antwortete Chapelet, "Ihr sprecht so, um mich
20 Text, 1| Ehrwürdiger ~Vater", erwiderte ihm Chapelet, "es sollte mir leid tun,
21 Text, 1| erzürnt?" "Ja", sagte Herr Chapelet, "das habe ich freilich
22 Text, 1| Güte, Herr Pater", sagte Chapelet, "ich halte Euch für ~einen
23 Text, 1| ja, Herr Pater", sagte Chapelet, "was die üble Nachrede
24 Text, 1| Herr Pater", sagte Herr Chapelet, "Wie er hieß, das weiß
25 Text, 1| Absolution schreiten, als Chapelet ~sprach: "Herr Pater, noch
26 Text, 1| zu bedeuten", entgegnete Chapelet. ~"Den Sonntag soll man
27 Text, 1| Herr Pater", antwortete Chapelet, "einmal habe ich in Gedanken ~
28 Text, 1| sehr übel", sprach Herr ~Chapelet; "denn nichts auf der Welt
29 Text, 1| Herr Pater", erwiderte Chapelet, "eine Sünde habe ~ich noch
30 Text, 1| hast." ~Darauf sprach Herr Chapelet, ohne vom Weinen abzulassen: "
31 Text, 1| Gott beten werde." Herr Chapelet weinte noch in einem fort
32 Text, 1| erneut, zu reden. Als nun Chapelet den ~Geistlichen so mit
33 Text, 1| vergäbe er dir." Darauf sagte ~Chapelet: "Um Himmels willen, Herr
34 Text, 1| der Mönch inneward, daß Chapelet weiter nichts zu sagen hatte,
35 Text, 1| der festen Überzeugung, Chapelet, dessen Reden er für lautere ~
36 Text, 1| dem ~allen sagte er: "Herr Chapelet, Ihr werdet mit Gottes Hilfe
37 Text, 1| Durchaus nicht", entgegnete ~Chapelet; "vielmehr möchte ich sonst
38 Text, 1| hatten sehr gefürchtet, Chapelet werde sie täuschen, und
39 Text, 1| und bequem verstanden, was Chapelet dem Mönche gesagt. Mehr
40 Text, 1| sie sich nicht. - Herr ~Chapelet empfing bald darauf das
41 Text, 1| welch ein frommer Mann Chapelet, seiner ~Beichte zufolge,
42 Text, 1| stieg der Geistliche, dem Chapelet gebeichtet hatte, auf die
43 Text, 1| anderm erzählte er, was Herr Chapelet ihm unter Tränen als seine
44 Text, 1| Heiligen anrief als Sankt Chapelet, wie sie ihn nannten und
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