10-poche | porti-zwolf
Fettdruck = Main text
Akt, Szene Grau = Kommentar
1 | 10
2 1, 11| Szene 11. Marzelline, Rocco, Jaquino~ ~
3 | 12
4 | 13
5 | 9
6 1, 2 | Sorgen.~Und ist die Arbeit abgetan,~dann schleicht~die holde
7 1, 3 | Briefschaften bringen muß,~abholen sollte,~ihn mit Ungeduld.~
8 1, 6 | Wenn ich auf alles das achten wollte,~würde ich nie damit~
9 1, 6 | unablässig und~mit der größten Achtsamkeit~auf die Straße von Sevilla.~
10 1, 2 | mich beinahe,~kann ich aber ändern?~Ich war ihm sonst recht
11 1, 4 | Briefschaften überbringe.~Ah ! Er kommt selbst hierher!~
12 2, 2 | Florestan...~ LEONORE~Gott, er ahnt nicht,~daß sie jetzt sein
13 1, 4 | wie oft hat er mit mir~von alledem reden wollen.~ LEONORE~Nun?~
14 1, 10| du bleibst hier,~ich geh' alleine, ich geh' allein,~du bleibst
15 | allem
16 1, 4 | Meister Rocco.~Man soll allerdings seine~Schuldigkeit tun.~
17 | Also
18 2, 2 | man mir gibt;~das ist mein Amt, meine Pflicht.~ FLORESTAN~
19 2, 2 | verlangt.~Alles was ich euch anbieten kann,~ist ein Restchen Wein,~
20 1, 4 | ja nicht zu ihm,~diesen Anblick könnt~er nicht ertragen.~
21 | anderer
22 1, 4 | erzählen wollte,~wie ich anfangs in meinem~Stande mit mir
23 1, 4 | man sich für die,~die uns angehören und lieben,~ein bißchen
24 1, 4 | darum hab ich ihn auch nie angehört.~Ich hätte mich verplappern
25 2, 6 | erflehen~und dem Grausamen anglegt werden,~der Euch so viele
26 1, 6 | Heute soll der Minister ankommen.~Nur die größte Vorsicht~
27 2, 5 | LEONORE~Wir dürfen es!~Die Ankunft des Ministers,~denn wir
28 | ans
29 1, 4 | Monaten,~seit ich dir die Anschaffung~von Lebensmitteln übertragen
30 1, 6 | Augenblick säumen,~alle Anstalten zu meinem~Vorhaben zu treffen.~
31 1, 1 | geh'n!~ JAQUINO~Wie?~Dich anzusehn'n willst du mir wehren?~
32 2, 2 | ROCCO~So mache fort, im Arbeiten~wird dir schon warm werden.~
33 1, 4 | viele in dieser Festung.~Du arbeitest dich ja zu Tod,~lieber Vater.~
34 1, 12| das feiern wir auf solche Art.~Der unten stirbt,~doch
35 1, 4 | Zum Wetter,~da gibt es Artikel,~auf die wir wenigstens
36 2, 6 | seid nicht erwähnt,~euer Aufenthalt hier ist eine~Eigenmächtigkeit
37 1, 4 | diesmal hast~du zu viel dir aufgeladen!~ LEONORE~Ich muß gestehen,~
38 1, 1 | nicht schon zweihundertmal~aufgemacht habe, so will ich~nicht
39 1, 4 | der Mühe wert,~so schnell aufzumachen,~um den Patron da herein
40 1, 4 | MARZELLINE~Du darfst mir auch ins Auge~schauen der Liebe Macht~
41 1, 4 | versichert,~dein Lohn soll nicht ausbleiben.~ LEONORE~O glaubt nicht,
42 1, 7 | Hilfe kann~ich es nicht ausführen.~Komm näher! Jetzt, Alter,~
43 1, 4 | auch an~den Ketten so lange auszubessern,~daß ich glaubte,~er würde
44 2, 1 | Schmerzen,~ende schmählich meine Bahn;~süßer, Trost in meinem
45 2, 2 | scharfem Schmerz.~Die hehre, bange Stunde winkt,~die Tod mir
46 2, 2 | FLORESTAN~Pizarro!~ LEONORE~O Barbar !~Deine Grausamkeit gibt
47 2, 2 | ertragen?~ FLORESTAN~Aus Barmherzigkeit,~gib mir nur einen Tropfen
48 1, 7 | PIZARRO~Höre mich nur an!~Du bebst? bist du ein Mann?~Wir dürfen
49 2, 2 | von~mir?~Ich vollziehe die Befehle,~die man mir gibt;~das ist
50 2, 5 | Zeit unsres~Glückes wolle beginnen.~ FLORESTAN~Sprich, wie
51 1, 6 | einen Wagen,~von Reitern begleitet,~diesem Schloß sich nähern
52 1, 4 | Junge!~Ich kann gar nicht begreifen,~wie du deine Rechnungen
53 1, 4 | Meister Rocco, aber ich,~ich behaupte,~daß die Vereinigung zweier~
54 1, 2 | arme Jaquino dauert~mich beinahe,~kann ich aber ändern?~Ich
55 1, 4 | Hat man nicht auch Gold beineben,~kann man nicht ganz glücklich
56 1, 1 | Minuten~sind wir wieder beisammen.~ ~~
57 1, 1 | wirst du dich nimmer,~nimmer bekehren?~Was meinst du?~ MARZELLINE~
58 1, 2 | es meint,~zur Hälfte nur bekennen !~Doch wenn ich nicht erröten~
59 1, 3 | ist er, da ist er!~Wie er belastet ist!~Lieber Gott, der Schweiß~
60 1, 4 | ich es trotz aller meiner~Bemühungen nicht erhalten werde.~ ROCCO~
61 2, 2 | schlaft.~Das müssen wir benutzen,~und gleich ans Werk gehen,~
62 1, 10| der zerfallenen Zisterne bereiten~wir die Grube leicht;~ich
63 2, 6 | der Euch so viele Leiden bereitete.~ ~~
64 2, 2 | Todes?~ LEONORE~Nein, nein! Beruhige dich,~lieber Gefangner.~
65 1, 6 | Eine kühne Tat kann~alle Besorgnisse zerstreuen!~Ha! Ha! Ha!~
66 1, 10| laben,~ihm wird im Grabe besser sein.~Wir müssen gleich
67 2, 5 | gefühlt,~indem er für sein besseres~Selbst stritt?~O, namenlose
68 1, 7 | beben,~wie könnt' ich das besteh'n?~ PIZARRO~Pizarro sollte
69 1, 6 | retten.~Hauptmann, hören Sie!~Besteigen Sie mit einem~Trompeter
70 1, 8 | zurück, indem ich~für dein Bestes rede.~ MARZELLINE~So recht,
71 1, 1 | MARZELLINE~Recht schön, du bestimmst~schon die Zeit.~ JAQUINO~
72 2, 8 | LEONORE~Liebe führte mein Bestreben,~wahre Liebe fürchtet nicht.~
73 1, 4 | das Liebchen im Arme,~im Beutel das Gold,~so mögt ihr viel
74 1, 4 | kleiner machen.~Jetzt hat er binnen~vierundzwanzig Stunden~nicht
75 1, 4 | angehören und lieben,~ein bißchen schonen kann.~ MARZELLINE~
76 1, 4 | MARZELLINE~Ja, guter Vater,~bitt ihn heute,~in kurzem sind
77 1, 1 | Stein,~kein Wünschen, kein Bitten,~geht ein.~ MARZELLINE~Ich
78 1, 4 | zum süßen Band,~es kostet bittre Tränen.~ ROCCO~Aber nun
79 1, 1 | JAQUINO~Ich komme schon!~Bleib fein hier, in zwei Minuten~
80 1, 1 | das noch?~ MARZELLINE~So bleibe hier stehh'n!~ JAQUINO~Du
81 2, 6 | erfahren.~Auch diese Fesseln bleiben noch.~Gott gebe, daß sie
82 2, 8 | Totgeglaubte?~Gefesselt, gefesselt,~bleich steht er vor mir.~ LEONORE,
83 1, 1 | mir nicht~freundlicher' blickest,~so bring' ich kein Wörtchen
84 1, 7 | PIZARRO~Du bist von kaltem Blute,~von unverzagtem Mute~durch
85 1, 7 | säumen,~dem Staate liegt~den bösen Unterthan~schnell aus dem
86 2, 6 | Florestan, Leonore~ ~ROCCO~Gute Botschaft,~ihr armen Leidenden.~Der
87 1, 4 | bald des Grabes Beute,~ich brauche Hilf,~es ist ja wahr.~ LEONORE~
88 2, 2 | der ich gesagt habe.~Wir brauchen nicht viel zu graben,~um
89 1, 4 | Haushaltung gehört,~man braucht auch~Hat man nicht auch
90 2, 8 | meine Dienste,~und tat so brave, treue Dienste,~daß ich
91 1, 13| der so bald~kein Morgen bricht.~ MARZELLINE~Wie eilten
92 1, 1 | freundlicher' blickest,~so bring' ich kein Wörtchen hervor.~
93 1, 3 | Gouverneur~die Briefschaften bringen muß,~abholen sollte,~ihn
94 2, 2 | die Tod mir oder Rettung bringt.~ FLORESTAN~Bewegt seh ich
95 2, 7 | sei mir fern.~Es sucht der~Bruder seine Brüder,~und kann er
96 2, 7 | Es sucht der~Bruder seine Brüder,~und kann er hellen,~Und
97 1, 4 | Hoffnung,~reichst mir Labung dar.~ MARZELLINE~Ach! lieber
98 | Darauf
99 1, 4 | glücklich sein.~ MARZELLINE~Du darfst mir auch ins Auge~schauen
100 | darum
101 1, 4 | nicht mehr~lange mit ihm dauern.~ LEONORE~Großer Gott!~
102 1, 2 | MARZELLINE~Der arme Jaquino dauert~mich beinahe,~kann ich aber
103 | deinen
104 | denen
105 1, 4 | meine ich,~zuweilen daran zu denken,~wie man sich für die,~die
106 1, 5 | Herr!~ PIZARRO~Wo sind die Depeschen?~ ROCCO~Hier sind sie.~ ~~
107 1, 10| dir ist schaurig,~wie mich deucht?~ LEONORE~Ich bin es nur
108 1, 7 | Mute~durch langen,~langen Dienst geworden.~ ROCCO~Was soll
109 1, 4 | kühnste Verlangen.~Das Glück dient wie ein~Knecht für Sold,~
110 1, 4 | zulassen.~ ROCCO~Armer Fidelio,~diesmal hast~du zu viel dir aufgeladen!~
111 1, 4 | Gegenwart~bei fürchterlichen Dingen.~ LEONORE~Ich habe Mut!~
112 1, 10| zum Morden,~zum Morden dingt sich Rocco~nicht, nein,
113 2, 3 | ein Augenblick,~und dieser Dolch...~ LEONORE~Zurück!~ FLORESTAN~
114 1, 4 | auf die wir wenigstens das Doppelte,~gewinnen können!~Du bist
115 | Dort
116 | Drei
117 2, 3 | Stein los.~Die Zeit ist dringend.~Er sterbe!~Doch er soll
118 2, 2 | LEONORE~Jawohl, sie dringt in die~Tiefe des Herzens.~
119 1, 6 | damit~zu Ende kommen.~Mich dünkt, ich kenne diese~Schrift.
120 1, 2 | schon mit dir vereint,~und dürfte Mann dich nennen !~Ein Mädchen
121 2, 1 | wie ein Engel~im rosigen Duft sich~tröstend zur Seite,~
122 2, 1 | Ketten sind mein Lohn.~Willig duld' ich alle Schmerzen,~ende
123 2, 3 | damit alles auf immer~im dunkeln bleibt.~ ROCCO~Soll ich
124 1, 4 | so mögt ihr viel Jahre durchleben.~ LEONORE~Ihr könnt das
125 2, 2 | du?~ LEONORE~Ja, er hat eben den Kopf gehoben.~ ROCCO~
126 2, 6 | lohnt er die Heldentat~der edelsten Gattin,~so werdet Ihr frei
127 1, 4 | Herzen~die Quelle des wahren~ehelichen Glückes ist.~O dieses Glück
128 1, 13| der Kerker nieder!~Nicht eher kehrst du wieder~bis ich
129 1, 4 | bist brav;~man kann nicht eifriger,~nicht verständiger sein!~
130 2, 6 | Aufenthalt hier ist eine~Eigenmächtigkeit des Gouverneurs.~Kommt,~
131 1, 13| länger nicht,~ich steige eilend nieder,~nein, Herr!~Mir
132 1, 11| Gemach! gemach!~ LEONORE~So eilet fort!~ ROCCO~Nur noch dies
133 1, 4 | Vater?~ ROCCO~Ei, ei, wie eilfertig !~So bald der Gouverneur
134 1, 11| MARZELLINE~Ach, Vater, Vater, eilt!~ ROCCO~Was hast du denn?~
135 1, 13| bricht.~ MARZELLINE~Wie eilten sie zum Sonnenlicht,~und
136 2, 2 | glaubte schon, wir würden~den Eingang gar nicht finden.~ ROCCO~
137 | einige
138 | eins
139 2, 3 | nicht dem~Gefangenen die Eisen abnehmen?~Geh, geh!~ PIZARRO~
140 1, 6 | Soldaten~ ~PIZARRO~Immer Empfehlungen oder Vorwürfe.~Wenn ich
141 1, 11| Wie mir's im Innern tobet!~Empöret ist mein Blut!~ ROCCO~Mein
142 2, 2 | verdammt bin,~mein Leben zu enden,~laßt mich nicht langsam~
143 1, 4 | Mir ist so wunderbar,~es engt das Herz mir ein;~er liebt
144 1, 6 | sicherzustellen."~Gott, wenn er entdeckte,~daß ich diesen Florestan~
145 2, 3 | sich entfernen.~ ROCCO~Geh, entferne dich!~ LEONORE~Wer?... Ich...?
146 2, 3 | der Jüngling soll sich entfernen.~ ROCCO~Geh, entferne dich!~
147 1, 4 | Gieb sie, Fidelio,~und dann entfernt euch!~ ~~
148 1, 6 | Opfer willkürlicher~Gewalt enthalten.~Er reist morgen ab,~um
149 2, 7 | daß ich der Frevel~Nacht enthülle,~die all umfangen schwarz~
150 1, 6 | der mich vor dem Minister enthüllen~und mir seine Gunst~entziehen
151 1, 1 | im Gang,~und immer,~immer entwischt mir der Fang !~ MARZELLINE~
152 1, 6 | enthüllen~und mir seine Gunst~entziehen wollte!~Doch, es gibt ein
153 2, 5 | Was hast du meinetwegen erdultet!~ LEONORE~Nichts, mein Florestan!~
154 1, 13| rinnt durch meine Glieder,~ereilt den Frevler,~den Frevler
155 1, 6 | Nachricht,~daß der Minister~in Erfahrung gebracht hat,~daß die Staatsgefängnisse,~
156 2, 6 | gebe, daß sie Euch~Mitleid erflehen~und dem Grausamen anglegt
157 1, 2 | Erden.~Die Hoffnung schon erfüllt die Brust~mit unaussprechlich
158 2, 1 | ist nicht mein Grab~mir erhellet?~Ich seh, wie ein Engel~
159 2, 8 | sein.~ FLORESTAN~Deine Treu erhielt mein Leben,~Tugend schreckt
160 2, 8 | Dienste,~daß ich zum Eidam sie erkor.~ MARZELLINE~O weh mir,
161 1, 1 | Vater wird sich nach Fidelio~erkundigen wollen.~ JAQUINO~Ei freilich
162 1, 8 | kommen dürfen.~ ROCCO~Ohne Erlaubnis des Gouverneurs?~ MARZELLINE~
163 2, 8 | ROCCO~Und Qualen ohne~Zahl erlitt!~ FERNANDO~Mein Freund,
164 1, 4 | Schlosses ganz außer~Atem und ermattet zurückkommen,~warum erlaubt
165 1, 4 | gestehen,~ich bin ein wenig ermüdet!~Der Schmied hatte auch
166 1, 1 | JAQUINO~Es ward ihr im Ernste schon bang;~wer weiß, ob
167 1, 4 | Vater ?~ ROCCO~Du hast's erraten.~ LEONORE~Ich glaube, es
168 1, 2 | bekennen !~Doch wenn ich nicht erröten~muß ob einem warmen Herzenskuß,~
169 2, 7 | Bunde~vor unsres Grabes Tor erscheint!~ FERNANDO~Des besten Königs
170 2, 7 | sei der Stunde,~die lang ersehnt, doch unvermeint,~Gerechtigkeit
171 1, 9 | eine Gruft, eine Gruft!~ ERSTER GEFANGENE~Wir wollen mit
172 1, 2 | Ruhe stiller Häuslichkeit~erwach' ich jeden Morgen,~wir grüßen
173 2, 6 | Gefängnisse.~Ihr allein seid nicht erwähnt,~euer Aufenthalt hier ist
174 1, 6 | augenblicklich ein Signal!~Ich erwarte die größte~Pünktlichkeit,~
175 2, 2 | LEONORE~Er scheint sich zu erweichen.~ FLORESTAN~Du gibst mir
176 1, 4 | Sohn, brav!~Wenn ich dir erzählen wollte,~wie ich anfangs
177 1, 10| Wochen~stets weniger zu essen gab.~ LEONORE~Ha, wird er
178 | eurer
179 2, 4 | augenblicklich.~Und diese Leute mit Fackeln~sollen heruntersteigen und~
180 2, 2 | FLORESTAN~Geruht?~Wie fände ich Ruhe?~ LEONORE~Diese
181 1, 1 | MARZELLINE~Da ist er,~er fängt wieder an!~ JAQUINO~Wann
182 1, 1 | immer entwischt mir der Fang !~ MARZELLINE~So bin ich
183 1, 1 | wenn mir dein~Jawort nicht fehlet,~was meinst du?~ MARZELLINE~
184 1, 12| Namensfest ist heute,~das feiern wir auf solche Art.~Der
185 1, 1 | JAQUINO~Ich komme schon!~Bleib fein hier, in zwei Minuten~sind
186 1, 4 | ROCCO~Oder er muß große Feinde haben;~das kommt ungefähr
187 1, 4 | anderer~Kerl als du mit deiner feinen Haut~und deinen weichen
188 2, 7 | Tyrannenstrenge sei mir fern.~Es sucht der~Bruder seine
189 1, 4 | glaubte,~er würde nichtdamit fertig werden.~ ROCCO~Sind sie
190 2, 6 | alles erfahren.~Auch diese Fesseln bleiben noch.~Gott gebe,
191 1, 4 | ein tiefes Sehnen!~Ein festes Band mit~Herz und Hand,~
192 1, 4 | wer bei Tisch nur Liebe findet,~wird nach Tische hungrig
193 1, 10| muß in einer Stunde,~den Finger auf dem~Munde von uns sein.~
194 1, 2 | uns mit Zärtlichkeit,~Der Fleiß verscheucht die Sorgen.~
195 per | PERSONEN~ ~Florestán~Leonora~Rocco~D.Pizarro~
196 1, 9 | Hülfe bauen,~die Hoffnung flüstert sanft mir zu,~wir werden
197 1, 10| Kerkermeisters Brot.~ LEONORE~Ich folge dir, wär's in den Tod!~
198 1, 10| wir nun länger nicht,~wir folgen unsrer strengen Pflicht.~ ~~
199 2, 6 | des Gouverneurs.~Kommt,~folget mir hinauf!~Auch ihr,~gnädige
200 1, 11| n?~ MARZELLINE~Voll Zorn folgt mir Pizarro nach,~er drohet,
201 2, 2 | als möglich~nach Sevilla,~fragt nach Leonore Florestan...~
202 2, 8 | FERNANDO~Leonore?~ ROCCO~der Frauen Zierde fuhr' ich vor;~sie
203 1, 9 | GEFANGENEN~O, welche Lust!~in freier Luft den Atem~leicht zu
204 2, 2 | dieses Herz,~es wogt in Freud und~scharfem Schmerz.~Die
205 1, 4 | Liebe Glück~und unnennbare Freuden.~ ROCCO~Du wirst dein Glück~
206 1, 4 | schliesst das Band,~in süßen Freudentränen.~Ein schönes Band,~mit Herz
207 1, 1 | JAQUINO~Wenn du mir nicht~freundlicher' blickest,~so bring' ich
208 2, 7 | ihr Armen her,~daß ich der Frevel~Nacht enthülle,~die all
209 1, 12| welche Rechte legst du dir~frevelnd selber bei?~und ziemt es
210 1, 8 | der die Gefangenen~an die frische Luft kommen dürfen.~ ROCCO~
211 1, 12| doch laßt die andern jetzt~fröhlich hin und wieder wandern,~
212 1, 12| Wohlan! Wohlan!~ ROCCO~Des Frühlings Kommen,~das heitre, warme
213 2, 1 | steht bei dir!~In des Lebens Frühlingstagen~ist das Glück von mir geflohn.~
214 1, 7 | gescheh'n.~ ROCCO~Die Glieder fühl' ich beben,~wie könnt' ich
215 1, 4 | MARZELLINE~O lieber Vater,~führe Fidelio ja nicht zu ihm,~
216 1, 4 | ich dich wohl~nie werde führen dürfen,~obschon ichmich
217 2, 8 | Bösewicht.~ LEONORE~Liebe führte mein Bestreben,~wahre Liebe
218 2, 3 | wolltest,~Pizarro, den du fürchten solltest,~steht nun als
219 2, 4 | meiner Rache sein!~ ROCCO~O fürchterliche Stunde!~O, Gott, was wartet
220 1, 4 | hart durch Gegenwart~bei fürchterlichen Dingen.~ LEONORE~Ich habe
221 1, 10| Gatten graben,~was kann fürchterlicher sein?~Was?~ ROCCO~Ich darf
222 2, 2 | dich hierher!~Du zitterst, fürchtest du dich?~ LEONORE~O nein,
223 2, 8 | mein Bestreben,~wahre Liebe fürchtet nicht.~ CHOR~Preist, preist
224 2, 5 | Sevilla,~ich kam hierher zu Fuß,~in Manneskleidern,~der
225 1, 1 | da war ich so herrlich im Gang,~und immer,~immer entwischt
226 1, 4 | als ich vorher in einem ganzen Jahre.~Der Schelm gibt sich~
227 2, 2 | wieder sehen!~ LEONORE~Mein ganzes Herz reißt~mich zu ihm hin!~
228 1, 5 | ebenso viele gegen den Garten zu,~und jedermann, der sich
229 2, 2 | Ich tu, was meine Pflicht gebeut,~doch haß ich Grausamkeit.~
230 2, 2 | Ein wenig noch!~ LEONORE~Geduld!~ ROCCO~Er weicht!~ LEONORE~
231 1, 12| selber bei?~und ziemt es dem gedung'nen Knechte,~zu geben die
232 2, 2 | tun.~Der Gouverneur dieses Gefängnissen~ist Don Pizarro~ FLORESTAN~
233 2, 2 | wer ist Gouverneur~dieses Gefängnisses?~ ROCCO~Jetzt kann ich ihm
234 1, 12| nen Knechte,~zu geben die Gefang'nen frei?~ ROCCO~O Herr!
235 2, 7 | helfen~hilft er gern.~ VOLK, GEFANGENER~Heil, sei dem Tag,~Heil
236 2, 2 | nein! Beruhige dich,~lieber Gefangner.~ FLORESTAN~O meine Leonore!~
237 2, 1 | Frühlingstagen~ist das Glück von mir geflohn.~Wahrheit wagt ich kühn
238 2, 4 | Minister kommt an,~sein Gefolge ist schon~vor dem Schlosstor.~
239 2, 5 | Körper~sich nicht stark gefühlt,~indem er für sein besseres~
240 | gegen
241 1, 4 | das Herz wird hart durch Gegenwart~bei fürchterlichen Dingen.~
242 1, 4 | du auch gar~keinen Vater gehabt hättest,~so weiß ich doch,~
243 1, 4 | dich in die Gouverneur,~geheimen Kerker mit mir zu nehmen.~
244 1, 4 | ist's am besten,~so wenig Geheimnisse~als möglich zu wissen,~darum
245 2, 2 | Ja, er hat eben den Kopf gehoben.~ ROCCO~Ohne Zweifel wird
246 1, 4 | vergnügten Haushaltung gehört,~man braucht auch~Hat man
247 1, 1 | wer weiß, ob es mir nicht gelang.~Wenn ich diese Tür heute~
248 2, 5 | FLORESTAN~Sprich, wie gelangtest du hierher?~ LEONORE~Ich
249 1, 4 | Mut,~dann wird dir's auch gelingen,~das Herz wird hart durch
250 1, 11| ROCCO~Mein Herz hat mich gelobet,~sei der Tyrann in Wut!~ ~~
251 2, 4 | vor dem Schlosstor.~ ROCCO~Gelobt sei Gott!~Wir kommen, ja
252 2, 8 | Liebend, liebend ist es mir gelungen,~dich aus Ketten zu befrein,
253 1, 4 | ROCCO~Sind sie jetzt gut gemacht?~ LEONORE~Gewiß,~recht gut
254 1, 8 | und dann wird er es so genau~nicht nehmen.~ ROCCO~Einen
255 1, 4 | Piaster ungefähr.~Hier ist die genaue Rechnung~ ROCCO~Gut, brav !
256 1, 12| dann habt ihr wohl~in Acht genommen,~was sonst zu meinem~Vorteil
257 2, 3 | Ja, die Zisterne ucht~nur geöffnet zu werden.~ PIZARRO~Gut,~
258 2, 3 | ROCCO~O, o was ist das,~gerechter Gott!~ ~~
259 1, 4 | Gouverneur nach~Sevilla gereist sein wird,~dann haben wir
260 2, 2 | die Zisterne,~von der ich gesagt habe.~Wir brauchen nicht
261 1, 6 | kühlen!~dich, dich rufet dein Geschick!~In seinem Herzen wühlen,
262 2, 2 | nur einen Augenblick~sein Gesicht sehen könnte.~ FLORESTAN~
263 1, 2 | gut ist,~und wenn ich die Gesinnungendes~Vaters wüßte,~so könnte
264 1, 12| für Jenen sei der Zorn gespart.~ PIZARRO~So eile,~ihm sein
265 1, 4 | Von dem du schon einige~gesprochen hast, Vater ?~ ROCCO~Du
266 1, 4 | aufgeladen!~ LEONORE~Ich muß gestehen,~ich bin ein wenig ermüdet!~
267 1, 6 | dahin, dahin, ja,~dahin gestreckt zu sein!~Nun ist es mir
268 2, 3 | her, du hast mich~nicht getäuscht!~Pizarro, den du stürzen
269 2, 3 | ich~beide meinem Grimm;~geteilt hast du mit ihm das Leben,~
270 1, 11| wir jetzt den~Gefangenen gewähren.~ ROCCO~Laßt alle schnell
271 2, 2 | dann wird mir hoher Lohn gewährt.~ ROCCO~Mich rührte oft
272 1, 6 | mehrere Opfer willkürlicher~Gewalt enthalten.~Er reist morgen
273 2, 2 | hab acht, hab acht, er hat Gewicht!~ LEONORE~Ich helfe schon,~
274 1, 1 | gewählet,~ihn lieben ist süßer Gewinn.~ JAQUINO~Wo war ich?~Sie
275 1, 4 | euch aus den~unterirdischen Gewölben~des Schlosses ganz außer~
276 1, 10| Ich bin es nur noch nicht gewohnt.~ ROCCO~Ich hätte gerne
277 1, 4 | übertragen habe,~hast du mehr gewonnen,~als ich vorher in einem
278 2, 8 | Gericht~der Rache Schwerte gezückt!~ FERNANDO~Du schlossest
279 2, 2 | erweichen.~ FLORESTAN~Du gibst mir keine Antwort?~ ROCCO~
280 1, 4 | Er kommt selbst hierher!~Gieb sie, Fidelio,~und dann entfernt
281 2, 2 | Vorsehung ist...ja,~ja, es giebt eine Vorsehung!~ ~~
282 1, 10| LEONORE~Nun sprecht, wie ging's?~ ROCCO~Recht gut, recht
283 1, 4 | daß die Vereinigung zweier~gleichgestimmten Herzen~die Quelle des wahren~
284 1, 4 | Drum lächle der Zufall euch~gnädig und hold und segne~und lenk'
285 2, 6 | folget mir hinauf!~Auch ihr,~gnädige Frau!~Und gibt Gott meinem
286 1, 10| Speise laben,~ihm wird im Grabe besser sein.~Wir müssen
287 2, 2 | daß sie jetzt sein Grab gräbt.~ FLORESTAN~Gebt ihr Nachricht,~
288 2, 1 | Gott,~welch Dunkel hier!~O grauenvolle Stille!~Öd ist es um mich
289 2, 6 | Mitleid erflehen~und dem Grausamen anglegt werden,~der Euch
290 2, 2 | meinen Fragen taub sein,~grausamer Mann?~ LEONORE~Gott, er
291 2, 3 | so opfr'ich~beide meinem Grimm;~geteilt hast du mit ihm
292 1, 6 | Sie unablässig und~mit der größten Achtsamkeit~auf die Straße
293 1, 4 | sein.~ ROCCO~Oder er muß große Feinde haben;~das kommt
294 1, 6 | Herzen wühlen, o Wonne,~großes Glück!~Schon war ich, schon
295 1, 10| Zisterne bereiten~wir die Grube leicht;~ich tu es, glaube
296 1, 4 | manchen~Schmerz in diesen Grüften leiden,~dann kehrt zurück
297 2, 5 | Zeichen~sind mir ebenso viele Gründe Rocco,~zu glauben, unser
298 1, 2 | erwach' ich jeden Morgen,~wir grüßen uns mit Zärtlichkeit,~Der
299 1, 6 | enthüllen~und mir seine Gunst~entziehen wollte!~Doch,
300 2, 6 | Florestan, Leonore~ ~ROCCO~Gute Botschaft,~ihr armen Leidenden.~
301 1, 4 | Mir sträubt sich schon das Haar,~der Vater willigt ein,~
302 1, 2 | darf ja,~was es meint,~zur Hälfte nur bekennen !~Doch wenn
303 1, 4 | Haut~und deinen weichen Händen.~Gut, Söhnchen, gut,~hab
304 1, 4 | verplappern können,~und ihm hätt ich doch~nicht genützt.~
305 1, 4 | gar~keinen Vater gehabt hättest,~so weiß ich doch,~was ich
306 1, 2 | werden!~In Ruhe stiller Häuslichkeit~erwach' ich jeden Morgen,~
307 1, 6 | größte~Pünktlichkeit,~Sie haften mir mit Ihrem Kopf dafür.~
308 1, 4 | schwarzes Brot und eine~Halbe Maß Wasser;~kein Licht mehr
309 2, 3 | mir heute noch~beide vom Halse schaffen,~damit alles auf
310 1, 8 | aber gehe zu Pizarro~und halte ihn zurück, indem ich~für
311 1, 13| Glieder,~o unglückselig harte Pflicht!~ ~~
312 2, 2 | meine Pflicht gebeut,~doch haß ich Grausamkeit.~ LEONORE~
313 | hatte
314 2, 2 | zu kommen,~gib mir eine Haue,~und du stelle dich hierher!~
315 1, 6 | Eile können mich retten.~Hauptmann, hören Sie!~Besteigen Sie
316 1, 2 | da kam Fidelio in unser Haus,~und seit der Zeit ist alles~
317 1, 4 | einer guten,~vergnügten Haushaltung gehört,~man braucht auch~
318 1, 4 | als du mit deiner feinen Haut~und deinen weichen Händen.~
319 2, 2 | Grausamkeit.~ LEONORE~Wie heftig pochet dieses Herz,~es wogt
320 2, 2 | und~scharfem Schmerz.~Die hehre, bange Stunde winkt,~die
321 1, 10| zur Antwort mir gab?~Die Heirat, und daß du mir hilfst,~
322 1, 1 | so will ich~nicht Jaquino heißen.~Zum Wetter, schon wieder!~
323 1, 4 | woher er ist,~und wie er heißt?~ ROCCO~O wie oft hat er
324 1, 12| Des Frühlings Kommen,~das heitre, warme Sonnenlicht,~dann
325 2, 6 | Worten Kraft~und lohnt er die Heldentat~der edelsten Gattin,~so
326 2, 2 | hat Gewicht!~ LEONORE~Ich helfe schon,~sorgt euch nicht,~
327 2, 8 | Marzelline~ ~ROCCO~Wohlan, so helfet,~helft den Armen !~ PIZARRO~
328 2, 8 | ROCCO~Wohlan, so helfet,~helft den Armen !~ PIZARRO~Was
329 2, 7 | seine Brüder,~und kann er hellen,~Und kann er helfen~hilft
330 | heran
331 1, 4 | kommt ungefähr auf eins heraus.~ MARZELLINE~So hat man
332 1, 13| wieder!~Schon sinkt~die Nacht hernieder,~aus der so bald~kein Morgen
333 1, 1 | ewige Pochen,~da war ich so herrlich im Gang,~und immer,~immer
334 2, 4 | heruntersteigen und~den Herrn Gouverneur hinaufbegleiten.~
335 2, 4 | Leute mit Fackeln~sollen heruntersteigen und~den Herrn Gouverneur
336 1, 1 | bring' ich kein Wörtchen hervor.~ MARZELLINE~Wenn du dich
337 2, 2 | dringt in die~Tiefe des Herzens.~ FLORESTAN~Euch werde Lohn
338 1, 2 | erröten~muß ob einem warmen Herzenskuß,~wenn nichts uns stört auf
339 1, 4 | ihr habt euch doch recht~herzlich lieb, nicht wahr?~Aber das
340 2, 4 | Verflucht sei diese Stunde,~die Heuchler spotten mein.~Verzweiflung
341 1, 4 | Gouverneur,~der Gouverneur soll heut' erlauben,~daß du mit mir
342 2, 2 | gern, doch sag ich dir,~das hieße wirklich zu viel wagen.~
343 1, 10| Die Heirat, und daß du mir hilfst,~will er erlauben,~noch
344 2, 7 | hellen,~Und kann er helfen~hilft er gern.~ VOLK, GEFANGENER~
345 2, 1 | führt mich zur Freiheit~ins himmlische Reich.~ ~~
346 | hinauf
347 2, 4 | und~den Herrn Gouverneur hinaufbegleiten.~ LEONORE~Es schlägt der
348 1, 4 | wißt ja,~daß er alle Monate hingeht,~um über alles, was hier
349 2, 3 | PIZARRO~Ha! ha, der Minister,~Höll' und Tod!~ ROCCO~O, o was
350 1, 1 | haben kann?~ JAQUINO~So. Nun hoffe ich,~soll niemand uns stören.~
351 2, 5 | mich getan!~Dürfen wir noch hoffen?~ LEONORE~Wir dürfen es!~
352 1, 1 | so hart mit ihm sein,~er hofft bei dem mindesten Schein.~
353 1, 4 | ich hinab mich wagen;~für hohen Lohn kann Liebe~schon auch
354 1, 4 | der Zufall euch~gnädig und hold und segne~und lenk' euer
355 1, 2 | abgetan,~dann schleicht~die holde Nacht heran,~dann ruh'n
356 2, 7 | unvermeint,~Gerechtigkeit mit Huld im Bunde~vor unsres Grabes
357 1, 4 | findet,~wird nach Tische hungrig sein.~Drum lächle der Zufall
358 1 | AKT I~ ~
359 1, 4 | werde führen dürfen,~obschon ichmich ganz~auf dich verlassen
360 | ihnen
361 | Ihrem
362 2 | AKT II~ ~
363 1, 11| Wut.~ LEONORE~Wie mir's im Innern tobet!~Empöret ist mein
364 2, 2 | eine Stimme...~ LEONORE~Jawohl, sie dringt in die~Tiefe
365 | jedem
366 1, 2 | Häuslichkeit~erwach' ich jeden Morgen,~wir grüßen uns mit
367 | jeder
368 1, 5 | gegen den Garten zu,~und jedermann, der sich dem Graben~der
369 | jenem
370 1, 12| und wieder wandern,~für Jenen sei der Zorn gespart.~ PIZARRO~
371 1, 4 | er wird dein,~ein gutes, junges Paar,~sie werden glücklich
372 1, 4 | meinem~Stande mit mir zu kämpfen hätte!~Und ich war doch
373 2, 2 | So sei es, so sei's,~du kannst es wagen.~ LEONORE~Da nimm,
374 1, 4 | deine Rechnungen machst.~Du kaufst alles wohlfeiler als ich.~
375 1, 11| Laßt alle schnell zurück kehren!~ MARZELLINE~Ihr wißt ja,
376 | Keiner
377 1, 6 | kommen.~Mich dünkt, ich kenne diese~Schrift. Laß sehen.~"
378 2, 5 | des Ministers,~denn wir kennen,~Pizarros Verwirrung, und
379 1, 11| wißt ja, wie er tobet,~und kennet seine Wut.~ LEONORE~Wie
380 2, 5 | in Manneskleidern,~der Kerkermeister~nahm mich in Dienste,~dein
381 1, 10| begleiten; hart,~hart ist des Kerkermeisters Brot.~ LEONORE~Ich folge
382 1, 4 | war doch ein ganz anderer~Kerl als du mit deiner feinen
383 1, 1 | Das ist ein willkommener Klang,~es wurde zu Tode mir bang.~
384 1, 4 | Vertrauen. Verzeiht mir~diesen kleinen Vorwurf,~aber oft sehe ich
385 1, 4 | Pizarros Befehl~seine Portion kleiner machen.~Jetzt hat er binnen~
386 1, 4 | Doch wenn's in den Taschen~klingelt und rollt,~da hält man das
387 1, 4 | gewinnen können!~Du bist ein kluger Junge!~Ich kann gar nicht
388 1, 12| ziemt es dem gedung'nen Knechte,~zu geben die Gefang'nen
389 2, 7 | schwer.~Nicht, nicht länger~kniet sklavisch nieder,~Tyrannenstrenge
390 1, 1 | wir ein Paar.~ JAQUINO~Wir könnten in wenigen Wochen.~ MARZELLINE~
391 1, 1 | meinst du?~ MARZELLINE~Du könntest nun geh'n!~ JAQUINO~Wie?~
392 2, 5 | war mit dir,~wie hätte der Körper~sich nicht stark gefühlt,~
393 1, 4 | etwas,~was mir nicht weniger~kostbar sein würde,~aber mit Kummer
394 2, 6 | gibt Gott meinem Worten Kraft~und lohnt er die Heldentat~
395 2, 2 | Restchen Wein,~das ich im Krug habe. Fidelio!~ LEONORE~
396 1, 6 | Augenblick!~Die Rache werd' ich kühlen!~dich, dich rufet dein Geschick!~
397 2, 1 | geflohn.~Wahrheit wagt ich kühn zu sagen,~und die Ketten
398 1, 6 | es gibt ein Mittel!~Eine kühne Tat kann~alle Besorgnisse
399 1, 4 | das Gold und stillet das~kühnste Verlangen.~Das Glück dient
400 1, 4 | LEONORE~Wie lang' bin ich des~Kummers Beute.~Du, Hoffnung,~reichst
401 1, 4 | Vater,~bitt ihn heute,~in kurzem sind wir dann ein Paar.~
402 1, 10| darf ihn nicht mit Speise laben,~ihm wird im Grabe besser
403 2, 2 | wagen.~ LEONORE~Ach !~Ihr labtet gern den armen Mann.~ ROCCO~
404 1, 4 | Du, Hoffnung,~reichst mir Labung dar.~ MARZELLINE~Ach! lieber
405 1, 4 | Tische hungrig sein.~Drum lächle der Zufall euch~gnädig und
406 1, 6 | Ketten liegen habe,~den er längst tot glaubt; ihn,~der so
407 1, 3 | Lieber Gott, der Schweiß~läuf ihm von der Stirn.~ ~~
408 1, 4 | mehr als den Schein~einer Lampe, kein Stroh mehr,~nichts!~
409 2, 2 | zu enden,~laßt mich nicht langsam~verschmachten.~ LEONORE~
410 1, 1 | Weilchen nur höre mir zu,~dann lass' ich dich~wieder in Ruh'.~
411 1, 6 | ich kenne diese~Schrift. Laß sehen.~"Ich gebe ihnen Nachricht,~
412 2, 3 | diese Brust!~Noch einen Laut, und du bist tot!~ FLORESTAN~
413 1, 6 | ich nah',~im Staube,~dem lauten Spott zum Raube,~dahin,
414 1, 13| Jaquino, Pizarro~ ~GEFANGENEN~Leb wohl,~du warmes Sonnenlicht,~
415 2, 1 | Leiden steht bei dir!~In des Lebens Frühlingstagen~ist das Glück
416 1, 4 | dir die Anschaffung~von Lebensmitteln übertragen habe,~hast du
417 2, 1 | mich her,~nichts,~nichts lebet außer mir,~o schwere Prüfung!~
418 1, 12| ner Alter!~welche Rechte legst du dir~frevelnd selber bei?~
419 1, 8 | und Fidelio,~öffnet die leichteren Gefängnisse.~Ich aber gehe
420 1, 1 | sich quälet,~es tut mir so leid auch um ihn!~Fidelio hab'
421 2, 6 | Gute Botschaft,~ihr armen Leidenden.~Der Herr Minister hat eine
422 1, 4 | gnädig und hold und segne~und lenk' euer Streben,~das Liebchen
423 per | PERSONEN~ ~Florestán~Leonora~Rocco~D.Pizarro~Marcelina~
424 1, 6 | morden!~Ha! Ha! Ha!~In seiner letzten Stunde,~den Stahl in seiner
425 2, 4 | augenblicklich.~Und diese Leute mit Fackeln~sollen heruntersteigen
426 1, 4 | eine~Halbe Maß Wasser;~kein Licht mehr als den Schein~einer
427 1, 4 | lenk' euer Streben,~das Liebchen im Arme,~im Beutel das Gold,~
428 2, 2 | daß ich hier in Ketten liege.~ ROCCO~Es ist unmöglich,
429 1, 6 | diesen Florestan~in Ketten liegen habe,~den er längst tot
430 1, 7 | nicht säumen,~dem Staate liegt~den bösen Unterthan~schnell
431 2, 1 | getan.~Und spür' ich nicht linde,~sanft säuselnde Luft,~und
432 2, 6 | Der Herr Minister hat eine Liste~aller Gefangenen mit sich,~
433 2, 2 | sein,~gewiß, gewiß,~ich löse deine Ketten ich~will du
434 2, 2 | FLORESTAN~O daß ich euch nicht lohnen kann,~o Dank ich kann~die
435 1, 4 | meine Schuldigkeit nur~des Lohnes wegen...~ ROCCO~Still !~
436 2, 6 | meinem Worten Kraft~und lohnt er die Heldentat~der edelsten
437 2, 3 | schließe ihn~von dem Stein los.~Die Zeit ist dringend.~
438 1, 10| gab.~ LEONORE~Ha, wird er losgesprochen?~ ROCCO~O nein!~ LEONORE~
439 1, 4 | Befehl~seine Portion kleiner machen.~Jetzt hat er binnen~vierundzwanzig
440 2, 5 | Dienste,~dein Verfolger selbst~machte mich zum Schließer.~ FLORESTAN~
441 1, 4 | MARZELLINE~Dein gutes Herz wird manchen~Schmerz in diesen Grüften
442 1, 4 | schleppt~sich fort das Leben,~mancher Kummer stellt sich ein.~
443 2, 5 | ich kam hierher zu Fuß,~in Manneskleidern,~der Kerkermeister~nahm
444 per | Leonora~Rocco~D.Pizarro~Marcelina~Jaquino~D.Fernando~~~
445 | mehrere
446 | meines
447 2, 5 | ohnegleichen!~Was hast du meinetwegen erdultet!~ LEONORE~Nichts,
448 2, 2 | ROCCO~Es ist wahr, der Mensch hat~so eine Stimme...~ LEONORE~
449 1, 2 | Das ich mit Jaquino habe,~merke ich erst,~wie sehr gut ich
450 1, 1 | ihm sein,~er hofft bei dem mindesten Schein.~ JAQUINO~So wirst
451 2, 5 | dürfen es!~Die Ankunft des Ministers,~denn wir kennen,~Pizarros
452 1, 1 | Bleib fein hier, in zwei Minuten~sind wir wieder beisammen.~ ~~
453 2, 6 | Gott gebe, daß sie Euch~Mitleid erflehen~und dem Grausamen
454 1, 2 | verändert.~Ach!~Aus dem Mitleiden,~Das ich mit Jaquino habe,~
455 2, 2 | schon bei mir.~ ROCCO~Ich möchte gern, doch sag ich dir,~
456 1, 4 | im Beutel das Gold,~so mögt ihr viel Jahre durchleben.~
457 2, 3 | dir geschworen~für deine Mörderlust!~ PIZARRO~Wahnsinniger!~
458 1, 4 | verdient?~ ROCCO~Seit einem Monat schon~muß ich auf Pizarros
459 1, 4 | Ihr wißt ja,~daß er alle Monate hingeht,~um über alles,
460 1, 4 | wohlfeiler als ich.~In den sechs Monaten,~seit ich dir die Anschaffung~
461 2, 8 | vollziehn~an Florestan den Mord.~ PIZARRO~Vollziehn mit
462 1, 10| Stunde,~den Finger auf dem~Munde von uns sein.~ LEONORE~So
463 1, 13| Die Andern,~die Andern murmeln,~nieder, hier wohnt die
464 2, 1 | gerecht ist Gottes Wille!~Ich murre nicht, das Maß~der Leiden
465 1, 4 | wird,~dann haben wir mehr Muße.~Ihr wißt ja,~daß er alle
466 2, 3 | Durchbohren, durchbohren~musst du erst diese Brust,~der
467 1, 7 | es nicht ausführen.~Komm näher! Jetzt, Alter,~Alter, jetzt
468 1, 6 | begleitet,~diesem Schloß sich nähern sehen,~lassen Sie augenblicklich
469 1, 5 | sich dem Graben~der Festung nähert,~werde sogleich zu mir gebracht.~
470 1, 6 | Schon war ich, schon war ich nah',~im Staube,~dem lauten
471 2, 5 | Manneskleidern,~der Kerkermeister~nahm mich in Dienste,~dein Verfolger
472 1, 3 | Vater!~ ROCCO~Die Stunde naht,~Wo ich dem Gouverneur~die
473 1, 4 | liebt mich, es ist klar,~o namenloser Pein!~ ROCCO~Sie liebt ihn,
474 1, 12| Vorteil spricht?~Des Königs Namensfest ist heute,~das feiern wir
475 2, 2 | Gewölbe!~ ROCCO~Das ist natürlich,~es ist ja so tief!~ LEONORE~
476 1, 7 | werde steh'n.~ ROCCO~Ich nehm' ihm nicht das Leben,~mag
477 1, 2 | vereint,~und dürfte Mann dich nennen !~Ein Mädchen darf ja,~was
478 1, 12| Rocco~ ~PIZARRO~Verweg'ner Alter!~welche Rechte legst
479 1, 4 | seiner Abreise?~O' welche neue Verlegenheit !~ ROCCO~Nun,
480 1, 5 | mir gebracht.~Ist etwas Neues vorgefallen?~ ROCCO~Nein,
481 1, 11| er drohet dir!~ JAQUINO~Nich länger weilt!~ ROCCO~Gemach!
482 1, 4 | daß ich glaubte,~er würde nichtdamit fertig werden.~ ROCCO~Sind
483 | niemand
484 1, 4 | strengsten Befehl habe,~niemanden,~wer es auch sein mag,~zu
485 | Oben
486 2, 6 | werden.~Jaquino öffnet die oberen~Gefängnisse.~Ihr allein
487 1, 4 | nie werde führen dürfen,~obschon ichmich ganz~auf dich verlassen
488 2, 1 | hier!~O grauenvolle Stille!~Öd ist es um mich her,~nichts,~
489 2, 2 | viel zu graben,~um an die Öffnung zu kommen,~gib mir eine
490 1, 4 | gibt sich~alle diese Mühe,~offenbar meiner Marzelline wegen.~
491 1, 11| es schon.~ MARZELLINE~Der Offizier sagt ihm,~was wir jetzt
492 2, 5 | FLORESTAN~Treues Weib ! Frau ohnegleichen!~Was hast du meinetwegen
493 2, 8 | Erbarmen~vereine diesem Paare sich.~Don Florestan.~ FERNANDO~
494 1, 4 | schnell aufzumachen,~um den Patron da herein zulassen.~ ROCCO~
495 1, 4 | es ist klar,~o namenloser Pein!~ ROCCO~Sie liebt ihn, es
496 per | PERSONEN~ ~Florestán~Leonora~Rocco~
497 1, 4 | zusammen?~ LEONORE~Zwölf Piaster ungefähr.~Hier ist die genaue
498 1, 1 | Wir können vertraulich~nun plaudern.~ MARZELLINE~Es wird ja
499 1, 1 | JAQUINO~Zum Henker das ewige Poche,~zum Henker!~ MARZELLINE~
500 1, 1 | JAQUINO~Zum Henker, das ewige Pochen,~da war ich so herrlich
501 2, 2 | Grausamkeit.~ LEONORE~Wie heftig pochet dieses Herz,~es wogt in
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