FLORESTAN
Meine Leonore, was hast du
für mich getan!
Dürfen wir noch hoffen?
LEONORE
Wir dürfen es!
Die Ankunft des Ministers,
denn wir kennen,
Pizarros Verwirrung, und vor allem
Vater Roccos tröstende Zeichen
sind mir ebenso viele Gründe Rocco,
zu glauben, unser Leiden sei
am Ziel und die Zeit unsres
Glückes wolle beginnen.
FLORESTAN
Sprich, wie gelangtest du hierher?
LEONORE
Ich verließ Sevilla,
ich kam hierher zu Fuß,
in Manneskleidern,
der Kerkermeister
nahm mich in Dienste,
dein Verfolger selbst
machte mich zum Schließer.
FLORESTAN
Treues Weib ! Frau ohnegleichen!
Was hast du meinetwegen erdultet!
LEONORE
Nichts, mein Florestan!
Meine Seele war mit dir,
wie hätte der Körper
sich nicht stark gefühlt,
indem er für sein besseres
Selbst stritt?
O, namenlose Freude!
Mein Mann an meiner Brust!
Nach unnennbarer Leiden,
so übergroße Lust.
Du wieder nun in meinen Armen!
O Dank dir, Gott, für diese Lust!
Mein Mann, mein Mann an meiner Brust!
Ich bin's!
Du bist's!
O himmlisches Entzücken!
Florestan! Florestan!
Florestan!
FLORESTAN
O, namenlose Freude!
An Leonorens Brust!
Nach unnennbarer Leiden
so übergroße Lust.
O Gott, wie groß ist dein Erbarmen,
o Gott, wie groß ist dein Erbarmen!
O Dank dir, Gott, für diese Lust!
Mein Weib, mein Weib
an meiner Brust! Du bist's!
O himmlisches Entzücken!
Ich bin's!
Leonore!
O Leonore!
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