2. Sorge für den Gebrauch der Heiligen Schrift
Pius X.: Schriftlesung
Benedikt XV.: Biblische Predigt. Tägliche Schriftlesung
10 An dieser Stelle
darf auch nicht übergangen werden, wie eindringlich Unsere Vorgänger bei
gegebener Gelegenheit das Studium, die Predigt, die fromme Lesung und
Betrachtung der Heiligen Schrift empfohlen haben. So hat Pius X. den Verein des
heiligen Hieronymus besonders gebilligt, der unter den Gläubigen die
lobenswerte Gewohnheit zu fördern sucht, die heiligen Evangelien zu lesen und
zu betrachten und diese Übung tunlichst erleichtern möchte. Er ermunterte zu
eifriger Beständigkeit in diesem Unternehmen, das er eine „überaus nützliche,
höchst zeitgemäße Gründung“ nannte, „die nicht wenig beitrage zur Beseitigung
der Ansicht, al ob die Kirche einen Gegnerin der Lesung der Heiligen Schrift in
der Muttersprache sei oder diese irgendwie behindere“19. Benedikt
XV. schärfte gelegentlich des 1500. Jahrestages des Todes des heiligen
Hieronymus, des großen Meisters der Schrifterklärung, die Weisungen und das
Beispiel dieses Lehrers, ebenso wie die von Leo XIII. und von ihm
selbstaufgestellten Grundsätze und Regeln angelegentlichst ein, gab andere auf
diesem Gebiet äußerst zeitgemäße Anregungen, die nie in Vergessenheit geraten
dürften, und ermahnte „alle Söhne der Kirche, besonders den Klerus, zur
Ehrfurcht vor der Heiligen Schrift, verbunden mit frommer Lesung und
beständiger Betrachtung“. „In diesen Blättern ist“, so führte er aus, „die
Speise zu suchen, die das geistliche Leben zur Vollkommenheit nährt“, und
weiterhin: „ihre hauptsächlichste Verwendung findet die heilige Schrift die
Heilige Schrift, wo es sich darum handelt, das Predigtamt treu und erfolgreich
zu verwalten“. Aufs neue belobte er die Wirksamkeit des Vereins vom heiligen
Hieronymus, der für möglichst weite Verbreitung der Evangelien und der
Apostelgeschichte Sorge trage, „so dass es bereits keine christliche Familie
mehr gebe, die sie nicht besäße, und alle sich an deren tägliche Lesung und
Betrachtung gewöhnten“20.
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