3. Die Früchte
11 Es ist geziemend
und angenehm, es auszusprechen, dass so die Bibelwissenschaft und der Gebrauch
der Bibel unter den Katholiken große Fortschritte gemacht haben. Der Grund
dafür liegt jedoch nicht bloß in den Einrichtungen, Anordnungen und
Ermunterungen Unserer Vorgänger, sondern auch in den Arbeiten und Bemühungen
aller derer, die ihnen treu Folge geleistet haben, sei es durch Betrachtung,
Forschung und schriftstellerische Tätigkeit, sei es durch Belehrung, Predigt,
Übersetzung und Verbreitung der Heiligen Schrift. Aus den Schulen, in denen die
höheren Fächer der Theologie und Bibelwissenschaft gelehrt werden, und
besonders aus Unserem päpstlichen Bibelinstitut, sind bereits viele Verehrer
der Heiligen Schrift hervorgegangen und gehen täglich weitere hervor, die in
feuriger Liebe zu den heiligen Büchern den jungen Klerus mit gleicher Liebe
erfüllen und ihm das Wissen, das sie selbst erworben haben, mit hingebendem
Eifer vermitteln. Nicht weniger von ihnen haben die Bibelwissenschaft auch
durch Veröffentlichungen vielseitig gefördert und fördern sie, mögen sie die
Bibeltexte nach Textkritischen Grundsätzen herausgeben, sie erklären,
beleuchten, in moderne Sprachen übersetzen oder die Heilige Schrift den
Gläubigen zu frommer Lesung und Betrachtung darbieten oder endlich profane
Fächer, die für die Erklärung der Heiligen Schriftförderlich sind, pflegen und
nutzbar machen. Diese und andere Unternehmungen, die sich stets weiter
verbreiten und wachsen, wie Bibelvereine, Kongresse, biblische Wochen,
biblische Büchereien, Vereine zur Betrachtung der Evangelien, geben uns die
sichere Hoffnung, dass auch in Zukunft die Verehrung, der Gebrauch und die
Kenntnis der Heiligen Schrift allüberall zum Heil der Seelen mehr und mehr
zunehmen werden, wenn nur alle das von Leo XIII. vorgeschriebene, von seinen
Nachfolgern eingehender und vollkommener
erklärte, von Uns bestätigte und geförderte Programm des Bibelstudiums – das
einzig sichere und durch die Erfahrung bewährte – entschieden, eifrig und
vertrauensvoll festhalten, ohne sich irgendwie hindern zu lassen durch die
Schwierigkeiten, die, wie überall im menschlichen Leben, auch bei diesem
herrlichen Werke niemals fehlen werden.
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