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Benedikt XVI
Missa pro Ecclesia

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6. In diesem Augenblick gedenke ich der unvergeßlichen Erfahrung, die wir alle anläßlich des Todes und des Begräbnisses des verstorbenen Johannes Paul II. gemacht haben. Um seine sterbliche Hülle, die auf dem bloßen Erdboden ruhte, hatten sich die Oberhäupter der Nationen, Personen jedes Standes, und besonders die Jugendlichen in einer unvergeßlichen Umarmung der Liebe und Bewunderung versammelt. Die ganze Welt hat voll Zuversicht auf ihn geschaut. Vielen schien es, daß diese eindrucksvolle Teilnahme, die von den Medien bis an die Grenzen des Planeten übertragen wurde, gleichsam ein gemeinsamer Hilferuf an den Papst von seiten der heutigen Menschheit war, die sich, von Unsicherheiten und Ängsten beunruhigt, die Frage nach ihrer Zukunft stellt.

Die Kirche von heute muß in sich das Bewußtsein ihrer Aufgabe schärfen, der Welt die Stimme dessen anzubieten, der gesagt hat: »Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis umhergehen, sondern wird das Licht des Lebens haben« (Joh 8,12). Bei seiner Amtsübernahme weiß der neue Papst, daß es seine Aufgabe ist, vor den Männern und Frauen von heute das Licht Christi leuchten zu lassen: nicht das eigene Licht, sondern das Licht Christi.

In diesem Bewußtsein wende ich mich an alle, auch an diejenigen, die anderen Religionen angehören oder die einfach eine Antwort auf die Grundfragen des Daseins suchen und sie noch nicht gefunden haben. An alle wende ich mich in Einfachheit und Liebe, um sie dessen zu vergewissern, daß die Kirche mit ihnen weiterhin einen offenen und aufrichtigen Dialog pflegen will in der Suche nach dem wahren Guten des Menschen und der Gesellschaft.

Ich erbitte von Gott die Einheit und den Frieden für die Mernschheitsfamilie und erkläre die Bereitschaft aller Katholiken, für eine wahre gesellschaftliche Entwicklung zusammenzuarbeiten, die die Würde jedes Menschen achtet.

Ich werde weder an Kräften noch an Hingabe sparen, um den verheißungsvollen Dialog fortzusetzen, der von meinen verehrungswürdigen Vorgängern mit den verschiedenen Kulturen angeknüpft wurde, denn aus dem gegenseitigen Verständnis erwachsen die Bedingungen für eine bessere Zukunft aller.

In besonderer Weise denke ich an die jungen Menschen. Ihnen, den bevorzugten Gesprächspartnern von Papst Johannes Paul II., gilt meine liebevolle Umarmung in der Erwartung, daß ich – so Gott will – mit ihnen in Köln anläßlich des kommenden Weltjugendtages zusammentreffen werde. Liebe Jugendliche, ihr seid die Zukunft und Hoffnung der Kirche und der Menschheit, und ich setze mit euch den Dialog fort, indem ich eure Erwartungen anhöre in der Absicht, euch zu helfen, damit ihr dem lebendigen, ewig jungen Christus begegnet.




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