Aufzug, Szene
1 3, 7 | Tell ist mit der Zimmeraxt, Hedwig mit einer häuslichen Arbeit
2 3, 7 | Knaben entfernen sich.~Hedwig:~Die Knaben fangen zeitig
3 3, 7 | ein Meister werden will.~Hedwig:~Ach wollte Gott, sie lernten'
4 3, 7 | und Trutz~Gerüstet sein.~Hedwig:~Ach, es wird keiner seine
5 3, 7 | jeden Tag aufs neu erbeute.~Hedwig:~Und an die Angst der Hausfrau
6 3, 7 | Zimmermann.~Nimmt den Hut.~Hedwig:~Wo gehst du hin?~Tell:~
7 3, 7 | Nach Altdorf, zu dem Vater.~Hedwig:~Sinnst du auch nichts Gefährliches?
8 3, 7 | Wie kommst du darauf Frau?~Hedwig:~Es spinnt sich etwas~Gegen
9 3, 7 | entziehen, wenn es ruft.~Hedwig:~Sie werden dich hinstellen,
10 3, 7 | besteuert nach Vermögen.~Hedwig:~Den Unterwaldner hast du
11 3, 7 | den Vater seinen Kindern.~Hedwig:~Zu schiffen in dem wüt'
12 3, 7 | bedenkt, wird wenig leisten.~Hedwig:~Ja du bist gut und hilfreich,
13 3, 7 | die Armbrust und Pfeile.~Hedwig:~Was willst du mit der Armbrust?
14 3, 7 | Walther:~Ja freilich will ich.~Hedwig:~Der Landvogt ist jetzt
15 3, 7 | Tell:~Er geht, noch heute.~Hedwig:~Drum lasst ihn erst fort
16 3, 7 | und scheue keinen Feind.~Hedwig:~Die recht tun, eben die
17 3, 7 | Frieden lassen, mein ich.~Hedwig:~So, weisst du das?~Tell:~
18 3, 7 | sandt ihm sein Gefolge.~Hedwig:~Er hat vor dir gezittert -
19 3, 7 | wird mich nicht suchen.~Hedwig:~Bleib heute nur dort weg.
20 3, 7 | Tell:~Was fällt dir ein?~Hedwig:~Mich ängstigt's. Bleibe
21 3, 7 | dich so ohne Ursach quälen?~Hedwig:~Weil's keine Ursach hat -
22 3, 7 | liebes Weib, zu kommen.~Hedwig:~Musst du, so geh - Nur
23 3, 7 | Ich gehe mit dem Vater.~Hedwig:~Wälti, verlassen willst
24 3, 7 | Mutter, ich bleibe bei dir!~Hedwig umarmt ihn:~Ja, du bist~
25 4, 11 | kommt zurück:~Es ist Frau Hedwig, Eure Tochter,~Sie will
26 4, 11 | Leiden sich auf meinem Haupt?~Hedwig hereindringend:~Wo ist mein
27 4, 11 | Ihr im Haus des Todes -~Hedwig stürzt auf den Knaben:~Mein
28 4, 11 | hängt an ihr:~Arme Mutter!~Hedwig:~Ist's auch gewiss? Bist
29 4, 11 | denn es galt das Leben.~Hedwig:~O hätt er eines Vaters
30 4, 11 | Die es so gut gelenkt -~Hedwig:~Kann ich vergessen,~Wie'
31 4, 11 | wie ihn der Vogt gereizt!~Hedwig:~O rohes Herz der Männer!
32 4, 11 | Leiden habt Ihr kein Gefühl?~Hedwig kehrt sich nach ihm um und
33 4, 11 | Zahl, die unbewaffnet war!~Hedwig wirft sich an seine Brust:~
34 4, 11 | seinen Kerker aufzutun.~Hedwig:~Was könnt ihr schaffen
35 4, 11 | Enkel und ist vaterlos.~Hedwig sinkt mit dem Knaben vor
36 5, 14 | offenstehende Türe zeigt ins Freie.~Hedwig. Walther und Wilhelm.~Hedwig:~
37 5, 14 | Hedwig. Walther und Wilhelm.~Hedwig:~Heut kommt der Vater. Kinder,
38 5, 14 | ich~Hab' nicht gezittert.~Hedwig umarmt ihn:~Ja du bist mir
39 5, 14 | wird er um eine Gabe flehn.~Hedwig:~Führ in herein, damit wir
40 5, 14 | das Schächental.~Mönch zur Hedwig, welche zurückkommt:~Seid
41 5, 14 | Ist Euer Herr zu Hause?~Hedwig:~Ich erwart' ihn eben -
42 5, 14 | bis Ihr mir zugesagt -~Hedwig:~Berührt mein Kleid nicht,
43 5, 14 | Umfasse - Ergreift die Knaben.~Hedwig:~Mann, was sinnet Ihr? Zurück~
44 5, 14 | unglückseligste der Menschen.~Hedwig:~Das Unglück spricht gewaltig
45 5, 14 | der Vater! Eilt hinaus.~Hedwig:~O mein Gott!~Will nach,
46 5, 14 | und für Freude.~Tell:~O Hedwig, Hedwig! Mutter meiner Kinder!~
47 5, 14 | Freude.~Tell:~O Hedwig, Hedwig! Mutter meiner Kinder!~Gott
48 5, 14 | trennt kein Tyrann mehr.~Hedwig an seinem Halse:~O Tell!
49 5, 14 | keiner Jagd mehr dienen.~Hedwig:~O Tell! Tell!~Tritt zurück,
50 5, 14 | erschreckt dich, liebes Weib?~Hedwig:~Wie - wie kommst du mir
51 5, 14 | Wer ist der Bruder hier?~Hedwig:~Ach ich vergaß ihn!~Sprich
52 5, 14 | Unglücklicher,~Ihr wäret -~Hedwig:~Gott, wer ist es?~Tell:~
53 5, 14 | Dach mit diesem wohnen.~Hedwig:~Weh mir, was ist das? Kommt!~
54 5, 14 | Ich höre Stimmen. Fort.~Hedwig eilt herein:~Wo bist du
55 5, 14 | findet er.~Eile! Sie nahn.~Hedwig:~Wer ist es?~Tell:~Forsche
56 5, Letz| die Landleute, diese die Hedwig umarmend. Die Musik vom
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