Adrast. Juliane. Henriette. Lisette.
Henriette. Als wenn Sie
gerufen wären, Adrast! Sie verließen mich
vorhin, unhöflich genug, mitten in der Erhebung des Theophans; aber das
hindert mich
nicht, daß ich Ihnen nicht die Wiederholung Ihrer eigenen anzuhören
gönnen sollte.-Sie sehen sich um? Nach Ihrer Lobrednerin gewiß? Ich
bin es nicht, wahrhaftig! ich bin es nicht; meine Schwester ist es. Eine
Betschwester, die Lobrednerin eines Freigeistes! Was für ein Widerspruch!
Entweder Ihre Bekehrung muß vor der Türe sein, Adrast, oder meiner
Schwester Verführung.
Juliane. Wie ausgelassen
sie wieder auf einmal ist.
Henriette. Stehen Sie doch
nicht so hölzern da!
Adrast. Ich nehme Sie zum
Zeugen, schönste Juliane, wie verächtlich sie mir begegnet.
Henriette. Komm nur,
Lisette! wir wollen sie allein lassen. Adrast braucht ohne Zweifel unsere
Gegenwart weder zu seiner Danksagung, noch zu meiner Verklagung.
Juliane. Lisette soll hierbleiben.
Henriette. Nein, sie soll nicht.
Lisette. Sie wissen wohl,
ich gehöre heute Mamsell Henrietten.
Henriette. Aber bei dem
allen sieh dich vor, Schwester! Wenn mir dein Theophan aufstößt, so
sollst du sehen, was geschieht. Sie dürfen nicht denken, Adrast, daß
ich dieses sage, um Sie eifersüchtig zu machen. Ich fühle es in der
Tat, daß ich anfange, Sie zu hassen.
Adrast. Es möchte
Ihnen auch schwerlich gelingen, mich
eifersüchtig zu machen.
Henriette. Oh! das
wäre vortrefflich, wenn Sie mir hierinne gleich wären. Alsdann, erst
alsdann würde unsre Ehe eine recht glückliche Ehe werden. Freuen Sie
sich, Adrast! wie verächtlich wollen wir einander begegnen!-Du willst
antworten, Schwester? Nun ist es Zeit. Fort, Lisette!
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