Aufzug, Auftritt
1 Pers | einer von des Prinzen Räten; Conti, Maler; Graf Appiani; Gräfin
2 1, 1| hereintritt). Der Maler Conti will die Gnade haben - Der
3 1, 1| Gnade haben - Der Prinz. Conti? Recht wohl; laßt ihn hereinkommen. -
4 1, 2| Zweiter Auftritt~Conti. Der Prinz.~Der Prinz. Guten
5 1, 2| Der Prinz. Guten Morgen, Conti. Wie leben Sie? Was macht
6 1, 2| Sie? Was macht die Kunst?~Conti. Prinz, die Kunst geht nach
7 1, 2| muß auch arbeiten wollen.~Conti. Arbeiten? Das ist seine
8 1, 2| kommen doch nicht leer, Conti?~Conti. Ich bringe das Porträt,
9 1, 2| doch nicht leer, Conti?~Conti. Ich bringe das Porträt,
10 1, 2| mich doch kaum erinnern - Conti. Die Gräfin Orsina.~Der
11 1, 2| ein wenig von lange her.~Conti. Unsere schönen Damen sind
12 1, 2| Prinz. Wo sind die Stücke?~Conti. In dem Vorzimmer, ich hole
13 1, 4| Vierter Auftritt~Der Prinz. Conti mit den Gemälden, wovon
14 1, 4| gegen einen Stuhl lehnet.~Conti (indem er das andere zurechtstellet).
15 1, 4| Betrachtung). Vortrefflich, Conti - ganz vortrefflich! - Das
16 1, 4| Pinsel. - Aber geschmeichelt, Conti; ganz unendlich geschmeichelt!~
17 1, 4| unendlich geschmeichelt!~Conti. Das Original schien dieser
18 1, 4| Sie, fand demungeachtet - Conti. Verzeihen Sie, Prinz. Das
19 1, 4| was sagte das Original?~Conti. Ich bin zufrieden, sagte
20 1, 4| O das wahre Original!~Conti. Und mit einer Miene sagte
21 1, 4| einmal hier im Bilde hat.~Conti. Gnädiger Herr, ich bin
22 1, 4| machen kann, das haben Sie, Conti, redlich daraus gemacht. -
23 1, 4| Denn sagen Sie selbst, Conti, läßt sich aus diesem Bilde
24 1, 4| sanfte Schwermut verwandelt.~Conti (etwas ärgerlich). Ah, mein
25 1, 4| beurteilen.~Der Prinz. Je nun, Conti - warum kamen Sie nicht
26 1, 4| Was ist das andere Stück?~Conti (indem er es holt und noch
27 1, 4| nicht bei. - Ich wünschte, Conti, Ihre Kunst in andern Vorwürfen
28 1, 4| Vorwürfen zu bewundern.~Conti. Eine bewundernswürdigere
29 1, 4| Der Prinz. So wett ich, Conti, daß es des Künstlers eigene
30 1, 4| Was seh ich? Ihr Werk, Conti? oder das Werk meiner Phantasie? -
31 1, 4| Phantasie? - Emilia Galotti!~Conti. Wie, mein Prinz? Sie kennen
32 1, 4| sonst bieder und gut! - Conti. Der Vater! Aber hier haben
33 1, 4| Sie wissen es ja wohl, Conti, daß man den Künstler dann
34 1, 4| sein Werk sein Lob vergißt.~Conti. Gleichwohl hat mich dieses
35 1, 4| wegblickt). Was sagen Sie, Conti? Was wollen Sie wissen?~
36 1, 4| Was wollen Sie wissen?~Conti. O nichts, nichts! - Plauderei!
37 1, 4| erzwungenen Kälte). Also, Conti, rechnen Sie doch wirklich
38 1, 4| Schönheiten unserer Stadt?~Conti. Also? mit? mit zu den vorzüglichsten?
39 1, 4| hörten.~Der Prinz. Lieber Conti - (die Augen wieder auf
40 1, 4| der Schönheit zu urteilen.~Conti. Und eines jeden Empfindung
41 1, 4| gegen ihn kehret). Nun, Conti? ist doch nicht schon versagt?~
42 1, 4| doch nicht schon versagt?~Conti. Ist für Sie, Prinz, wenn
43 1, 4| der weiblichen Schönheit, Conti, wie könnt' ich besser tun,
44 1, 4| Rahmen darum zu bestellen.~Conti. Wohl!~Der Prinz. So schön,
45 1, 4| Hand. - Ich danke Ihnen, Conti; ich danke Ihnen recht sehr. -
46 1, 4| keines habe. - Schicken Sie, Conti, zu meinem Schatzmeister,
47 1, 4| wollen. Soviel Sie wollen, Conti.~Conti. Sollte ich doch
48 1, 4| Soviel Sie wollen, Conti.~Conti. Sollte ich doch nun bald
49 1, 4| Nicht doch! - Hören Sie, Conti; soviel Sie wollen. (Conti
50 1, 4| Conti; soviel Sie wollen. (Conti geht ab.)~
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