Akt, Szene
1 1, 9 | Sie läßt sich gnädiges Fräulein heißen.~Tellheim. Und ihr
2 2, 13| von Barnhelm. Franziska.)~Fräulein. (im Negligé, nach ihrer
3 2, 13| Eine Tasse Tee, gnädiges Fräulein? -~Fräulein. Der Tee schmeckt
4 2, 13| Tee, gnädiges Fräulein? -~Fräulein. Der Tee schmeckt mir nicht. -~
5 2, 13| Schokolade machen lassen.~Fräulein. Laß machen, für dich!~Franziska.
6 2, 13| ersten Sturm geben wollen.~Fräulein. Was redest du von Stürmen,
7 2, 13| Aufwartung machen zu dürfen. -~Fräulein. Es sind nicht alle Offiziere
8 2, 13| Franziska. Das Herz, gnädiges Fräulein? Man traue doch ja seinem
9 2, 13| unterm Schlosse zu tragen.~Fräulein. Ha! ha! Mit deinen Mäulern
10 2, 13| darüber springen lassen!~Fräulein. Was? Bist du so zurückhaltend? -~
11 2, 13| Franziska. Nein, gnädiges Fräulein, sondern ich wollte es gern
12 2, 13| von der, die uns fehlt.~Fräulein. Siehst du, Franziska? Da
13 2, 13| was einem so einfällt? -~Fräulein. Und weißt du, warum ich
14 2, 13| auch Beziehung auf ihn?~Fräulein. Freund und Feind sagen,
15 2, 13| Tugenden spricht er denn?~Fräulein. Er spricht von keiner;
16 2, 13| Das wollte ich nur hören.~Fräulein. Warte, Franziska, ich besinne
17 2, 13| Franziska. Noch eins, gnädiges Fräulein. Ich habe ihn auch sehr
18 2, 13| auch ein Flattergeist wäre?~Fräulein. Du Unglückliche!-Aber meinest
19 2, 13| schon nicht geschrieben?~Fräulein. Ach! seit dem Frieden hat
20 2, 13| niemand hat was zu schreiben.~Fräulein. "Es ist Friede", schrieb
21 2, 13| und wir erführen hier -~Fräulein. (ängstlich und hitzig).
22 2, 13| Franziska. Für Sie, gnädiges Fräulein, in den Armen einer andern. -~
23 2, 13| den Armen einer andern. -~Fräulein. Du Quälgeist! Warte, Franziska,
24 2, 14| Hand). Ich komme, gnädiges Fräulein, Ihnen einen untertänigen
25 2, 14| Franziska. Ein höflicher Mann!~Fräulein. Wir bedanken uns.~Franziska.
26 2, 14| Ermüdung von der Reise -~Fräulein. Es kann sein.~Wirt. Gewiß,
27 2, 14| Verordnungen unserer Polizei.~Fräulein. Nicht im geringsten, Herr
28 2, 14| schriftlich einzureichen.~Fräulein. Sehr wohl.~Wirt. Ihro Gnaden
29 2, 14| fertig macht zu schreiben).~Fräulein. Sehr gern - Ich heiße -~
30 2, 14| Nun Dero Namen, gnädiges Fräulein?~Fräulein. Das Fräulein
31 2, 14| Namen, gnädiges Fräulein?~Fräulein. Das Fräulein von Barnhelm.~
32 2, 14| Fräulein?~Fräulein. Das Fräulein von Barnhelm.~Wirt. (schreibt). "
33 2, 14| Kommend? woher, gnädiges Fräulein?~Fräulein. Von meinen Gütern
34 2, 14| woher, gnädiges Fräulein?~Fräulein. Von meinen Gütern aus Sachsen.~
35 2, 14| ei, aus Sachsen, gnädiges Fräulein? aus Sachsen?~Franziska.
36 2, 14| mir recht ist, gnädiges Fräulein, Sachsen ist nicht klein
37 2, 14| ist sehr exakt, gnädiges Fräulein. -~Fräulein. Ich verstehe:
38 2, 14| exakt, gnädiges Fräulein. -~Fräulein. Ich verstehe: von meinen
39 2, 14| das ist besser, gnädiges Fräulein, das ist genauer. - (Schreibt
40 2, 14| Schreibt und liest.) "Das Fräulein von Barnhelm, kommend von
41 2, 14| und ward mit dem gnädigen Fräulein erzogen. Wir sind von einem
42 2, 14| gelernt, was das gnädige Fräulein gelernt hat. Es soll mir
43 2, 14| Aber nunmehr, gnädiges Fräulein, Dero Verrichtungen allhier? -~
44 2, 14| Verrichtungen allhier? -~Fräulein. Meine Verrichtungen?~Wirt.
45 2, 14| bei des Königs Majestät?~Fräulein. O nein!~Wirt. Oder bei
46 2, 14| unsern hohen Justizkollegiis?~Fräulein. Auch nicht.~Wirt. Oder -~
47 2, 14| Auch nicht.~Wirt. Oder -~Fräulein. Nein, nein. Ich bin lediglich
48 2, 14| Wirt. Ganz wohl, gnädiges Fräulein, aber wie nennen sich diese
49 2, 14| diese eigne Angelegenheiten?~Fräulein. Sie nennen sich - Franziska,
50 2, 14| Franziska. Ja nun, gnädiges Fräulein; was ist zu tun?-So hören
51 2, 14| und der Polizei bleibt! -~Fräulein. Was wird ihm die Närrin
52 2, 14| lassen. Beides ist eins.~Fräulein. Franziska, bist du toll?-
53 2, 14| mit einer hohen Polizei -~Fräulein. Wissen Sie was, Herr Wirt?-
54 2, 14| Wirt. Nun ja, gnädiges Fräulein, so wollen wir ihn erwarten.~
55 2, 14| wollen wir ihn erwarten.~Fräulein. Er wird auf Ihre Fragen
56 2, 14| Leuten ernsthaft traktiere -~Fräulein. Und die Zimmer für ihn
57 2, 14| Wirt. Völlig, gnädiges Fräulein, völlig; bis auf das eine -~
58 2, 14| Kammerjungfern aus Sachsen, gnädiges Fräulein, sind wohl sehr mitleidig. -~
59 2, 14| sind wohl sehr mitleidig. -~Fräulein. Doch, Herr Wirt, das haben
60 2, 14| sollen.~Wirt. Wieso, gnädiges Fräulein, wieso?~Fräulein. Ich höre,
61 2, 14| gnädiges Fräulein, wieso?~Fräulein. Ich höre, daß der Offizier,
62 2, 14| abgedankter Offizier ist, gnädiges Fräulein. -~Fräulein. Wenn schon! -~
63 2, 14| ist, gnädiges Fräulein. -~Fräulein. Wenn schon! -~Wirt. Mit
64 2, 14| Mit dem es zu Ende geht. -~Fräulein. Desto schlimmer! Es soll
65 2, 14| ja, daß er abgedankt ist.~Fräulein. Der König kann nicht alle
66 2, 14| sie, er kennt sie alle. -~Fräulein. So kann er sie nicht alle
67 2, 14| besser.-Apropos, gnädiges Fräulein; Sie verstehen sich doch
68 2, 14| sich doch auf Juwelen? -~Fräulein. Nicht sonderlich.~Wirt.
69 2, 14| kostbaren Ring. Zwar gnädiges Fräulein haben da auch einen sehr
70 2, 14| Futteral herausnimmt und dem Fräulein zureicht.) Welch ein Feuer!
71 2, 14| allein wiegt über fünf Karat.~Fräulein. (ihn betrachtend). Wo bin
72 2, 14| Taler unter Brüdern wert.~Fräulein. Franziska!-Sieh doch! -~
73 2, 14| Pistolen darauf zu leihen.~Fräulein. Erkennst du ihn nicht,
74 2, 14| stehn.-Weisen Sie doch, Fräulein.~Fräulein. Er ist's er ist'
75 2, 14| Weisen Sie doch, Fräulein.~Fräulein. Er ist's er ist's!-Wie
76 2, 14| Weise von der Welt.-Gnädiges Fräulein, gnädiges Fräulein, Sie
77 2, 14| Gnädiges Fräulein, gnädiges Fräulein, Sie werden mich nicht in
78 2, 14| mir ihn wieder, gnädiges Fräulein, geben Sie mir ihn wieder!~
79 2, 14| einem sonst guten Manne -~Fräulein. Von dem besten Manne unter
80 2, 14| denn? wen denn, gnädiges Fräulein?~Franziska. Hören Sie denn
81 2, 14| und von dem ich ihn habe.~Fräulein. Major von Tellheim.~Wirt.
82 2, 14| Tellheim, ja! Kennen Sie ihn?~Fräulein. Ob ich ihn kenne? Er ist
83 2, 14| sein!~Wirt. Was höre ich?~Fräulein. Wo ist er? wo ist er?~Wirt.
84 2, 14| einer Stunde war er hier.~Fräulein. Häßlicher Mann, wie konnten
85 2, 14| Ihro Gnaden verzeihen -~Fräulein. Geschwind, schaffen Sie
86 2, 14| daß er ihn aufsuchen soll?~Fräulein. Ob ich will? Eilen Sie,
87 2, 15| 3. Szene~(Das Fräulein. Franziska)~Fräulein. Nun
88 2, 15| Das Fräulein. Franziska)~Fräulein. Nun habe ich ihn wieder,
89 2, 15| Franziska. Ich stehle es Ihnen, Fräulein; Sie sind trunken, von Fröhlichkeit
90 2, 15| Fröhlichkeit trunken. -~Fräulein. Mädchen, ich habe einen
91 2, 16| 4. Szene~(Der Wirt. Das Fräulein. Franziska.)~Fräulein. Nun?
92 2, 16| Das Fräulein. Franziska.)~Fräulein. Nun? Wird er kommen?~Wirt.
93 2, 16| widerwärtige, ungeschliffene Kerl!~Fräulein. Wer?~Wirt. Sein Bedienter.
94 2, 16| Welcher wäre denn das?~Fräulein. Bringen Sie ihn geschwind
95 2, 17| 5. Szene~(Das Fräulein. Franziska.)~Fräulein. Ich
96 2, 17| Das Fräulein. Franziska.)~Fräulein. Ich kann den Augenblick
97 2, 17| Herzen gern, wenn nur -~Fräulein. Wenn nur?~Franziska. Wir
98 2, 17| sein, das jammert mich.~Fräulein. Jammert dich?-Laß dich
99 2, 18| Gesicht! Ich kenne ihn nicht.~Fräulein. Mein Freund, ist Er bei
100 2, 18| von Tellheim?~Just. Ja.~Fräulein. Wo ist Sein Herr?~Just.
101 2, 18| Herr?~Just. Nicht hier.~Fräulein. Aber Er weiß ihn zu finden?~
102 2, 18| ihn zu finden?~Just. Ja.~Fräulein. Will Er ihn nicht geschwind
103 2, 18| geschwind herholen?~Just. Nein.~Fräulein. Er erweiset mir damit einen
104 2, 18| einen Gefallen. -~Just. Ei!~Fräulein. Und Seinem Herrn einen
105 2, 18| Vielleicht auch nicht. -~Fräulein. Woher vermutet Er das?~
106 2, 18| komplimentieren lassen?~Fräulein. Ja.~Just. So bin ich schon
107 2, 18| So bin ich schon recht.~Fräulein. Weiß Sein Herr meinen Namen?~
108 2, 18| Er es doch dem gnädigen Fräulein nicht entgelten, und hole
109 2, 18| hole Er ihn geschwind her.~Fräulein. (leise zur Franziska).
110 2, 18| warte Er doch.-Das gnädige Fräulein ist des Herrn Majors - Schwester. -~
111 2, 18| Herrn Majors - Schwester. -~Fräulein. Ja, ja, seine Schwester.~
112 2, 18| selbst holen.-Nur, gnädiges Fräulein, bitte ich untertänigst,
113 2, 18| von seinen Verdiensten -~Fräulein. Gehen Sie nur geschwind,
114 2, 19| 7. Szene~(Das Fräulein und hierauf Franziska)~Fräulein.
115 2, 19| Fräulein und hierauf Franziska)~Fräulein. Ich habe ihn wieder!-Bin
116 2, 19| Ihrem Neglige, gnädiges Fräulein. Wie, wenn Sie sich geschwind
117 2, 19| sich geschwind ankleideten?~Fräulein. Geh! ich bitte dich. Er
118 2, 19| Oh, Sie kennen sich, mein Fräulein.~Fräulein. (nach einem kurzen
119 2, 19| kennen sich, mein Fräulein.~Fräulein. (nach einem kurzen Nachdenken).
120 2, 19| ungeputzt am schönsten.~Fräulein. Müssen wir denn schön sein?-
121 2, 19| Franziska. Fassen Sie sich, mein Fräulein; ich höre kommen -~Fräulein.
122 2, 19| Fräulein; ich höre kommen -~Fräulein. Mich fassen? Ich sollte
123 2, 20| zu). Ah! meine Minna! -~Fräulein. (ihm entgegenfliehend).
124 2, 20| Verzeihen Sie, gnädiges Fräulein - das Fräulein von Barnhelm
125 2, 20| gnädiges Fräulein - das Fräulein von Barnhelm hier zu finden -~
126 2, 20| Barnhelm hier zu finden -~Fräulein. Kann Ihnen doch so gar
127 2, 20| Himmel, daß ich noch das Fräulein von Barnhelm bin! -~Tellheim.
128 2, 20| bin! -~Tellheim. Gnädiges Fräulein - (Sieht starr auf den Wirt
129 2, 20| und zuckt die Schultern.)~Fräulein. (wird den Wirt gewahr und
130 2, 20| Still, ja stille! Wenn das Fräulein jetzt schon weiß, was sie
131 2, 21| Szene~(v. Tellheim. Das Fräulein)~Fräulein. Nun? irren wir
132 2, 21| Tellheim. Das Fräulein)~Fräulein. Nun? irren wir uns noch?~
133 2, 21| eine, und Sie sind es. -~Fräulein. Welche Umstände! Was wir
134 2, 21| suchen Sie hier, gnädiges Fräulein?~Fräulein. Nichts suche
135 2, 21| hier, gnädiges Fräulein?~Fräulein. Nichts suche ich mehr. (
136 2, 21| finden - einen Elenden.~Fräulein. So lieben Sie mich nicht
137 2, 21| hat Sie nie geliebt, mein Fräulein, der eine andere nach Ihnen
138 2, 21| nach Ihnen lieben kann.~Fräulein. Sie reißen nur einen Stachel
139 2, 21| Tellheim. Recht, gnädiges Fräulein; der Unglückliche muß gar
140 2, 21| und Sie erscheinen, mein Fräulein! -~Fräulein. Versteh ich
141 2, 21| erscheinen, mein Fräulein! -~Fräulein. Versteh ich Sie recht?-
142 2, 21| beantworten?~Tellheim. Jede, mein Fräulein -~Fräulein. Wollen Sie mir
143 2, 21| Tellheim. Jede, mein Fräulein -~Fräulein. Wollen Sie mir auch ohne
144 2, 21| Ich will es-wenn ich kann.~Fräulein. Sie können es.-Gut: ohngeachtet
145 2, 21| Tellheim?~Tellheim. Mein Fräulein, diese Frage -~Fräulein.
146 2, 21| Fräulein, diese Frage -~Fräulein. Sie haben versprochen,
147 2, 21| hinzugesetzt: wenn ich kann.~Fräulein. Sie können; Sie müssen
148 2, 21| Tellheim. Wenn mein Herz -~Fräulein. Ja oder Nein!~Tellheim.
149 2, 21| Nein!~Tellheim. Nun, Ja!~Fräulein. Ja?~Tellheim. Ja, ja!-Allein -~
150 2, 21| Tellheim. Ja, ja!-Allein -~Fräulein. Geduld!-Sie lieben mich
151 2, 21| aufwiegt.-Nun?~Tellheim. Mein Fräulein, ich bin nicht gewohnt zu
152 2, 21| nicht gewohnt zu klagen.~Fräulein. Sehr wohl. Ich wüßte auch
153 2, 21| geprahlt und geklagt ist.~Fräulein. Oh, mein Rechthaber, so
154 2, 21| denn; so hören Sie, mein Fräulein.-Sie nennen mich Tellheim;
155 2, 21| der Bettler.-Jenem, mein Fräulein, versprachen Sie sich: wollen
156 2, 21| Sie diesem Wort halten? -~Fräulein. Das klingt sehr tragisch!-
157 2, 21| bin ich?-Lassen Sie mich, Fräulein! Ihre Güte foltert mich!-
158 2, 21| foltert mich!-Lassen Sie mich.~Fräulein. Was ist Ihnen? Wo wollen
159 2, 21| Tellheim. Von Ihnen! -~Fräulein. Von mir? (Indem sie seine
160 2, 21| tot zu Ihren Füßen werfen.~Fräulein. Von mir?~Tellheim. Von
161 2, 21| Reißt sich los und ab.)~Fräulein. (ihm nach). Minna Sie lasen?
162 3, 22| meinem Herrn an das gnädige Fräulein, das seine Schwester sein
163 3, 24| Hat es Ihr das gnädige Fräulein nicht erzählt?-Als ich Sie,
164 3, 24| die Türe bei dem gnädigen Fräulein auf. Der Major stürzte heraus,
165 3, 24| Major stürzte heraus, das Fräulein ihm nach, beide in einer
166 3, 24| ihn wieder. "Tellheim!"-Fräulein, lassen Sie mich!"-"Wohin?"-
167 3, 24| wand sich noch los. Das Fräulein blieb an der obersten Schwelle
168 3, 24| bei uns! ich glaube, das Fräulein sahe mich für Sie an, mein
169 3, 24| kurz -~Wirt. Das gnädige Fräulein hat noch meinen Ring; ich
170 3, 30| Tellheim. Also hast du ihr Fräulein wohl auch schon gesehen?~
171 3, 30| Ist ihre Herrschaft ein Fräulein? Sie hat mir gesagt, Sie
172 3, 30| Thüringen her.~Werner. Ist das Fräulein jung?~Tellheim. Ja.~Werner.
173 3, 30| reich.~Werner. Ist Ihnen das Fräulein auch so gut wie das Mädchen?
174 3, 31| Franziska. Die will das Fräulein von Ihnen selbst hören,
175 3, 31| wären allein. Aber da das Fräulein den Brief nicht gelesen
176 3, 31| mache doch nur, daß das Fräulein den Brief vorher noch lieset.
177 3, 32| hineingehen will, kömmt ihr das Fräulein entgegen.)~
178 3, 33| 12. Szene~(Das Fräulein. Franziska.)~Fräulein. Ist
179 3, 33| Das Fräulein. Franziska.)~Fräulein. Ist der Major schon wieder
180 3, 33| Sie noch ruhiger machen.~Fräulein. Desto besser! Sein Brief,
181 3, 33| wollen Sie seiner entsagen?~Fräulein. Ei, sieh doch! Jammert
182 3, 33| recht sehr ruhig sein, mein Fräulein, wenn Ihnen schon wieder
183 3, 33| wieder Streiche beifallen.~Fräulein. Ich bin es auch; komm nur.
184 4, 34| Zimmer des Fräuleins.) (Das Fräulein völlig und reich, aber mit
185 4, 34| unmöglich satt sein, gnädiges Fräulein.~Fräulein. Meinst du, Franziska?
186 4, 34| sein, gnädiges Fräulein.~Fräulein. Meinst du, Franziska? Vielleicht,
187 4, 34| an ihn nicht zu denken.~Fräulein. Wirklich, ich habe an nichts
188 4, 34| liebe melancholische Kaffee!~Fräulein. Grillen? Ich mache keine.
189 4, 34| Eigenliebe unendlich kitzeln.~Fräulein. Sittenrichterin! Seht doch!
190 4, 34| Mit meinem Wachtmeister?~Fräulein. Ja, wenn du es vollends
191 4, 35| Riccaut de la Marliniere. Das Fräulein. Franziska.) Riccaut (noch
192 4, 35| Franziska. Ganz gewiß, gnädiges Fräulein, glaubt dieser Herr, den
193 4, 35| hier? Wo logier er denn?~Fräulein. (die auf ihn zukömmt).
194 4, 35| Madame-Mademoiselle - Ihro Gnad verzeih -~Fräulein. Mein Herr, Ihre Irrung
195 4, 35| galant-homme que ce Major!~Fräulein. Wo er indes hingezogen -
196 4, 35| dommage; j'en suis fache.~Fräulein. Ich hätte mich allerdings
197 4, 35| seine Freund, Ihro Gnad -~Fräulein. Franziska, wißt du es nicht?~
198 4, 35| Franziska. Nein, gnädiges Fräulein.~Riccaut. Ik hätt ihn zu
199 4, 35| er sehr frölik sein wird.~Fräulein. Ich bedauere um so viel
200 4, 35| pardonnerez, Mademoiselle. -~Fräulein. Mein Herr -~Riccaut. Nit?
201 4, 35| Französisch, Ihro Gnad?~Fräulein. Mein Herr, in Frankreich
202 4, 35| auf die breite Platz? -~Fräulein. Ich bin hier noch völlig
203 4, 35| infailliblement müsse bekommen einen.~Fräulein. Gewiß, mein Herr, diese
204 4, 35| ein abgedankte Capitaine -~Fräulein. Das ist viel Unglück.~Riccaut.
205 4, 35| par-la mis sur le pave!~Fräulein. Ich beklage sehr.~Riccaut.
206 4, 35| exactement vis-a-vis du rien. -~Fräulein. Es tut mir ungemein leid.~
207 4, 35| kann, wovon su spielen -~Fräulein. Ich will nicht hoffen,
208 4, 35| bien bonne, Mademoiselle -~Fräulein. (nimmt die Franziska beiseite).
209 4, 35| sieht mir nicht darnach aus.~Fräulein. Gut!-Mein Herr, ich höre -
210 4, 35| aiment le jeu a la fureur.~Fräulein. Daß ich sehr gern gewinne;
211 4, 35| moi? De tout mon coeur.~Fräulein. Vors erste nur mit einer
212 4, 35| que vous etes charmante! -~Fräulein. Hier habe ich, was ich
213 4, 35| Mademoiselle, donnez. (Nimmt es.)~Fräulein. Ohne Zweifel, daß Ihre
214 4, 35| bien augurer de ma fortune.~Fräulein. Ich kann aber nicht dabei
215 4, 35| ehrlike Leut untereinander.~Fräulein. Wenn wir glücklich sind,
216 4, 35| Rekruten. Nit wahr, Ihro Gnad?~Fräulein. Auf die Länge dürften die
217 4, 35| Einfalspinse? für ein dumme Teuf?~Fräulein. Verzeihen Sie mir -~Riccaut.
218 4, 35| bin von die Ausgelernt -~Fräulein. Aber doch wohl, mein Herr -~
219 4, 35| Je sais monter un coup -~Fräulein. (verwundernd). Sollten
220 4, 35| carte avec une adresse -~Fräulein. Nimmermehr!~Riccaut. Je
221 4, 35| coupe avec une dexterite -~Fräulein. Sie werden doch nicht,
222 4, 35| pigeonneau a plumer, et -~Fräulein. Falsch spielen? betrügen?~
223 4, 35| Sprak! für ein plump Sprak!~Fräulein. Nein, mein Herr, wenn Sie
224 4, 35| tres-humble - (Eilends ab.)~Fräulein. (die ihm mit Erstaunen
225 4, 36| 3. Szene~(Das Fräulein. Franziska)~Franziska. (
226 4, 36| reden? O schön! o schön!~Fräulein. Spotte nur; ich verdiene
227 4, 36| auf die Beine geholfen.~Fräulein. Es war einem Unglücklichen
228 4, 36| wieder abnehmen. (Will fort.)~Fräulein. Franziska, laß den Kaffee
229 4, 36| Pistolen! Sie hörten ja, Fräulein, daß es ein Bettler war! (
230 4, 36| es ein Bettler war! (Das Fräulein schenkt indes selbst ein.)
231 4, 36| Nun mögen Sie es haben, Fräulein, wenn er Ihre Gabe, ich
232 4, 36| mag nicht trinken. (Das Fräulein setzt sie wieder weg.) "
233 4, 36| ungehangen herumlaufen läßt.~Fräulein. (kalt und nachdenkend,
234 4, 36| Franziska. Nein, gnädiges Fräulein, ich kann beides nicht,
235 4, 36| die böse Seite aufsuchen.~Fräulein. Er kömmt doch ganz gewiß? -~
236 4, 36| Sie ihn so grausam necken?~Fräulein. Kömmst du da wieder hin?-
237 4, 37| Dienste, hereintritt). Das Fräulein. Franziska.)~Franziska.
238 4, 37| sein lieber Wachtmeister.~Fräulein. Lieber Wachtmeister? Auf
239 4, 37| Lieber?~Franziska. Gnädiges Fräulein, machen Sie mir den Mann
240 4, 37| Franziska zu achten, an das Fräulein). Der Major von Tellheim
241 4, 37| Tellheim läßt an das gnädige Fräulein von Barnhelm durch mich,
242 4, 37| sogleich hier sein werde.~Fräulein. Wo bleibt er denn?~Werner.
243 4, 37| einen Wink, dem gnädigen Fräulein den Vorfall zu rapportieren.~
244 4, 37| Vorfall zu rapportieren.~Fräulein. Recht wohl, Herr Wachtmeister.
245 4, 37| Subordination.-Gnädiges Fräulein -~Fräulein. Ich danke für
246 4, 37| Subordination.-Gnädiges Fräulein -~Fräulein. Ich danke für Seine Bemühung,
247 4, 38| 5. Szene~(Das Fräulein. Franziska.)~Fräulein. Das
248 4, 38| Das Fräulein. Franziska.)~Fräulein. Das ist dein Wachtmeister,
249 4, 38| aufzumutzen.-Ja, gnädiges Fräulein, das ist mein Wachtmeister.
250 4, 38| sich selbst gelassen ist.~Fräulein. Das müßte ich denn wohl!~
251 4, 38| wenig mit ihm plaudern?~Fräulein. Ich versage dir ungern
252 4, 38| dafür.~Franziska. Warum das?~Fräulein. (indem Franziska den andern
253 4, 39| Franziska verlangt. Das Fräulein. Franziska.)~Tellheim. Gnädiges
254 4, 39| Franziska.)~Tellheim. Gnädiges Fräulein, Sie werden mein Verweilen
255 4, 39| Verweilen entschuldigen -~Fräulein. Oh, Herr Major, so gar
256 4, 39| Jawohl, Kinder, gnädiges Fräulein; Kinder, die sich sperren,
257 4, 39| gelassen folgen sollten.~Fräulein. Wir wollen ausfahren, lieber
258 4, 39| entgegen.~Tellheim. Wie?~Fräulein. Sehen Sie, auch das Wichtigste
259 4, 39| Bruchsall? Ist er zurück?~Fräulein. Die Unruhen des Krieges
260 4, 39| Tellheim. Unserer Verbindung?~Fräulein. Er ist Ihr Freund. Er hat
261 4, 39| übergeben.~Tellheim. Ah, Fräulein, warum haben Sie meinen
262 4, 39| ihn nicht lesen wollen?~Fräulein. Ihren Brief? Ja, ich erinnere
263 4, 39| was mir die Ehre befiehlt.~Fräulein. Das ist, ein ehrliches
264 4, 39| Ja, Sie sollen es hören -~Fräulein. Nein, ich brauch es auch
265 4, 39| es heißen, "das ist das Fräulein von Barnhelm, die sich einbildete,
266 4, 39| Tellheim. Ja, ja, gnädiges Fräulein, daran erkenne ich Ihr Landsmanninnen.
267 4, 39| Bettler, trefflich beneiden.~Fräulein. Und das alles wären Sie?
268 4, 39| ihnen niemand unentbehrlich.~Fräulein. Sie sprechen, wie ein Mann
269 4, 39| mutwillige Mädchen, liebe Minna.~Fräulein. Und ich höre in Ihrem Verweise
270 4, 39| Ihren Schlägen.~Tellheim. Fräulein!~Fräulein. Sie wollen sagen:
271 4, 39| Schlägen.~Tellheim. Fräulein!~Fräulein. Sie wollen sagen: Aber
272 4, 39| Sie wollen lachen, mein Fräulein. Ich beklage nur, daß ich
273 4, 39| ich nicht mitlachen kann.~Fräulein. Warum nicht? Was haben
274 4, 39| Tellheim. Ihr Oheim, gnädiges Fräulein, wird für mich nichts mitbringen.~
275 4, 39| mich nichts mitbringen.~Fräulein. Nichts als die zweitausend
276 4, 39| Brief gelesen, gnädiges Fräulein!~Fräulein. Nun ja, ich habe
277 4, 39| gelesen, gnädiges Fräulein!~Fräulein. Nun ja, ich habe ihn gelesen.
278 4, 39| erinnern sich, gnädiges Fräulein, daß ich Ordre hatte, in
279 4, 39| fehlende Summe selbst vor. -~Fräulein. Jawohl erinnere ich mich.-
280 4, 39| bezahlt.-Hierdurch, mein Fräulein, halte ich meine Ehre für
281 4, 39| Sie sind ernsthaft, mein Fräulein? Warum lachen Sie nicht?
282 4, 39| Ha, ha, ha! Ich lache ja.~Fräulein. Oh, ersticken Sie dieses
283 4, 39| Ihrer Stände! Ha, Ha, ha!~Fräulein. Ihr Lachen tötet mich,
284 4, 39| sagen Sie mir doch, mein Fräulein: wie kam der Mohr in venetianische
285 4, 39| einem fremden Staate? -~Fräulein. (erschrocken). Wo sind
286 4, 39| Tellheim. (der sich von dem Fräulein losreißt und der Franziska
287 4, 39| nicht die Ehre haben, das Fräulein zu begleiten.- Mein Fräulein,
288 4, 39| Fräulein zu begleiten.- Mein Fräulein, lassen Sie mir noch heute
289 4, 39| bin: so hören Sie, mein Fräulein, was ich fest beschlossen
290 4, 39| nicht völlig wendet, wenn -~Fräulein. Ich muß Ihnen ins Wort
291 4, 39| sein, Herr Major, bis auf -~Fräulein. Schweig, Franziska!-Gleichfalls
292 4, 39| Ha! der Leutnant Riccaut!~Fräulein. Er versicherte, daß er
293 4, 39| daß ich seiner nicht bin.~Fräulein. Und daß ihm, ich weiß nicht
294 4, 39| meiner Verleumder verzehren -~Fräulein. Hartnäckiger Mann!~Tellheim.
295 4, 39| Gerechtigkeit. Meine Ehre -~Fräulein. Die Ehre eines Mannes wie
296 4, 39| Tellheim. (hitzig). Nein, mein Fräulein, Sie werden von allen Dingen
297 4, 39| weniger Rechtschaffnen -~Fräulein. Nein, nein, ich weiß wohl.-
298 4, 39| Ehre.~Tellheim. Kurz, mein Fräulein - Sie haben mich nicht ausreden
299 4, 39| geschieht, so kann ich, mein Fräulein, der Ihrige nicht sein.
300 4, 39| nicht wert zu sein. Das Fräulein von Barnhelm verdienet einen
301 4, 39| dessen blinde Zärtlichkeit -~Fräulein. Und das ist Ihr Ernst,
302 4, 39| Sie nicht ungehalten, mein Fräulein -~Fräulein. (beiseite zur
303 4, 39| ungehalten, mein Fräulein -~Fräulein. (beiseite zur Franziska).
304 4, 39| Sie sind ungehalten, mein Fräulein -~Fräulein. (höhnisch).
305 4, 39| ungehalten, mein Fräulein -~Fräulein. (höhnisch). Ich? im geringsten
306 4, 39| Sie weniger liebte, mein Fräulein -~Fräulein. (noch in diesem
307 4, 39| liebte, mein Fräulein -~Fräulein. (noch in diesem Tone).
308 4, 39| Tellheim. Was meinen Sie damit, Fräulein?~Fräulein. Nein, keines
309 4, 39| meinen Sie damit, Fräulein?~Fräulein. Nein, keines muß das andere
310 4, 39| Tellheim. Spotten Sie, mein Fräulein?~Fräulein. Hier! Nehmen
311 4, 39| Spotten Sie, mein Fräulein?~Fräulein. Hier! Nehmen Sie den Ring
312 4, 39| Tellheim. Was höre ich?~Fräulein. Und das befremdet Sie?-
313 4, 39| So kann Minna sprechen! -~Fräulein. Sie können der Meinige
314 4, 39| Tellheim. Wohin, liebste Minna?~Fräulein. Mein Herr, Sie beschimpfen
315 4, 39| Tellheim. Was ist Ihnen, mein Fräulein? Wohin?~Fräulein. Lassen
316 4, 39| Ihnen, mein Fräulein? Wohin?~Fräulein. Lassen Sie mich.-Meine
317 4, 40| Graf von Bruchsall hat das Fräulein enterbt, weil sie keinen
318 4, 40| wiederkommen wollen. (Geht dem Fräulein nach.)~
319 5, 42| auch alles vertrauen. Das Fräulein hier - du hast sie gesehn -
320 5, 44| ich will?-Was macht dein Fräulein?-Komm! -~Franziska. Sie
321 5, 44| wenn Sie meinen, daß das Fräulein doch noch eine gute Partie
322 5, 46| 5. Szene~(Das Fräulein. Franziska. v. Tellheim.)~
323 5, 46| Franziska. v. Tellheim.)~Fräulein. (im Heraustreten, als ob
324 5, 46| auf sie zu). Wohin, mein Fräulein?~Fräulein. (mit einer affektierten
325 5, 46| Wohin, mein Fräulein?~Fräulein. (mit einer affektierten
326 5, 46| der ihr vortritt). Mein Fräulein!-Ah, was habe ich erfahren,
327 5, 46| habe ich erfahren, mein Fräulein! Ich war so vieler Liebe
328 5, 46| vieler Liebe nicht wert.~Fräulein. So, Franziska? Du hast
329 5, 46| Sie nicht auf mich, mein Fräulein. Ich bin kein Verräter.
330 5, 46| meinige hinaussetzen würde.~Fräulein. Alles recht gut, Herr Major!
331 5, 46| Unterpfand meiner Treue -~Fräulein. Ich diesen Ring wiedernehmen?
332 5, 46| Ja, liebste Minna, ja!~Fräulein. Was muten Sie mir zu? diesen
333 5, 46| ihr den Ring anzustecken.)~Fräulein. Wie? mit Gewalt, Herr Major?-
334 5, 46| Was ist das?-Ich sehe das Fräulein von Barnhelm, aber ich höre
335 5, 46| nicht.-Sie zieren sich, mein Fräulein.-Vergeben Sie, daß ich Ihnen
336 5, 46| dieses Wort nachbrauche.~Fräulein. (in ihrem wahren Tone).
337 5, 46| Tellheim. Es hat mir weh getan.~Fräulein. (gerührt). Das sollte es
338 5, 46| wieder zu sich kommen, mein Fräulein, daß Sie mich noch lieben,
339 5, 46| auch zu weit gegangen. -~Fräulein. (gebieterisch). Ohne dich
340 5, 46| betroffen). Noch nicht genug?~Fräulein. Ja, mein Herr, es wäre
341 5, 46| ihr den Ring anzustecken.)~Fräulein. (die ihre Hand zurückzieht).
342 5, 46| habe. Lassen Sie mich, mein Fräulein, das Wort Mitleid nicht
343 5, 47| Feldjäger. v. Tellheim. Das Fräulein. Franziska.)~Franziska. (
344 5, 47| Zufolge der Aufschrift -~Fräulein. Franziska, hörst du?-Der
345 5, 47| erfahren.~Franziska. Gnädiges Fräulein, hören Sie?-Das ist des
346 5, 48| Szene~(v. Tellheim. Das Fräulein. Franziska.)~Tellheim. Ah,
347 5, 48| Franziska.)~Tellheim. Ah, mein Fräulein, was habe ich hier? Was
348 5, 48| enthält dieses Schreiben?~Fräulein. Ich bin nicht befugt, meine
349 5, 48| glücklicher!-Erlauben Sie, mein Fräulein! (Erbricht und lieset den
350 5, 49| Ringes wegen. Das gnädige Fräulein muß mir ihn gleich wiedergeben.
351 5, 49| soll ihn wieder einlösen.~Fräulein. (das sich indes gleichfalls
352 5, 49| wem; von mir.~Wirt. Aber -~Fräulein. Ich nehme alles auf mich;
353 5, 50| Szene~(v. Tellheim. Das Fräulein. Franziska.)~Franziska.
354 5, 50| Franziska. Und nun, gnädiges Fräulein, lassen Sie es mit dem armen
355 5, 50| dem armen Major gut sein.~Fräulein. Oh, über die Vorbitterin!
356 5, 50| nicht verleugnet!-Oh, mein Fräulein, welche Gerechtigkeit!-
357 5, 50| Lesen Sie selbst, mein Fräulein, lesen Sie selbst!~Fräulein.
358 5, 50| Fräulein, lesen Sie selbst!~Fräulein. Ich bin nicht so unbescheiden,
359 5, 50| ihn lesen; lesen Sie doch!~Fräulein. Wenn Ihnen ein Gefalle
360 5, 50| was sagen Sie hierzu, mein Fräulein?~Fräulein. (indem sie den
361 5, 50| Sie hierzu, mein Fräulein?~Fräulein. (indem sie den Brief wieder
362 5, 50| Nichts.~Tellheim. Nichts?~Fräulein. Doch ja: daß Ihr König,
363 5, 50| Rücksicht auf uns selbst?~Fräulein. Sie treten wieder in seine
364 5, 50| Tage - Was ist Ihnen, mein Fräulein? (Die sich unruhig hin und
365 5, 50| Rührung zu verbergen sucht.)~Fräulein. (sich fassend). Sie sind
366 5, 50| ihre Hand, sie zu küssen.)~Fräulein. (die ihre Hand zurückzieht).
367 5, 50| nicht an Neidern gebrechen.~Fräulein. Nein, Tellheim, so ist
368 5, 50| sächsisches verlaufenes Fräulein, das sich ihm an den Kopf
369 5, 50| würde ohne Grenzen sein.~Fräulein. Nun da! Das eben besorge
370 5, 50| Tellheim. Ehe Sie ausreden, Fräulein - ich beschwöre Sie, Minna!-
371 5, 50| Leben und Tod sprechen! -~Fräulein. Ohne weitere Überlegung!-
372 5, 50| hiermit brechen Sie den Stab, Fräulein?~Fräulein. Gleichheit ist
373 5, 50| Sie den Stab, Fräulein?~Fräulein. Gleichheit ist allein das
374 5, 50| Tellheim. Ist das wahr, mein Fräulein?-Ich danke Ihnen, Minna,
375 5, 50| Begriffe, ihn zu zerreißen.)~Fräulein. (das ihm in die Hände greift).
376 5, 50| Tellheim. Sie besitzen.~Fräulein. Halten Sie!~Tellheim. Fräulein,
377 5, 50| Fräulein. Halten Sie!~Tellheim. Fräulein, er ist unfehlbar zerrissen,
378 5, 50| mich einzuwenden haben!~Fräulein. Wie? In diesem Tone?-So
379 5, 50| Tellheim. Falsch, grundfalsch!~Fräulein. Wollen Sie es wagen, Ihre
380 5, 50| Natur zur Stütze des andern?~Fräulein. Beruhigen Sie sich, Tellheim!-
381 5, 50| Sie begleiten, gnädiges Fräulein. -~Fräulein. Nicht doch,
382 5, 50| begleiten, gnädiges Fräulein. -~Fräulein. Nicht doch, Herr Major,
383 5, 50| verlassen! Kommen Sie nur, mein Fräulein, wohin Sie wollen, zu wem
384 5, 51| Redet ihm heimlich ins Ohr.)~Fräulein. (indes beiseite zur Franziska).
385 5, 51| möglich!-Sie? (Indem er das Fräulein wild anblickt.)-sag es laut;
386 5, 51| Gesicht!- Hören Sie doch, mein Fräulein! -~Just. Der Wirt sagt,
387 5, 51| Just. Der Wirt sagt, das Fräulein von Barnhelm habe den Ring,
388 5, 51| Tellheim. Ist das wahr, mein Fräulein?-Nein, das kann nicht wahr
389 5, 51| das kann nicht wahr sein!~Fräulein. (lächelnd). Und warum nicht,
390 5, 51| Falsche, die Ungetreue!~Fräulein. (erschrocken). Wer? wer
391 5, 51| nicht mehr nennen will!~Fräulein. Tellheim!~Tellheim. Vergessen
392 5, 51| den meinigen zuzuschanzen.~Fräulein. Tellheim, was für Gespenster
393 5, 52| Gold. v. Tellheim. (Das Fräulein. Franziska. Just.)~Werner.
394 5, 52| wirft und beiseite geht.)~Fräulein. (zur Franziska). Ah, liebe
395 5, 52| Franziska. (die, ohne dem Fräulein zu antworten, sich Wernern
396 5, 52| was sind das für Männer!~Fräulein. Tellheim!-Tellheim! (Der
397 5, 53| Eine Bediente. Gnädiges Fräulein, Ihro Exzellenz, der Graf! -~
398 5, 53| Bediente. Er kömmt, gnädiges Fräulein! -~Franziska. (die ans Fenster
399 5, 53| Er ist es! er ist es!~Fräulein. Ist er's?-Oh, nun geschwind,
400 5, 53| Wer? wer kömmt? Ihr Oheim, Fräulein? dieser grausame Oheim?-
401 5, 53| verdienen Sie es um mich nicht -~Fräulein. Geschwind umarmen Sie mich,
402 5, 53| Sie es bereuen könnten! -~Fräulein. Nein, ich kann es nicht
403 5, 53| Tellheim. Wem entgegen?~Fräulein. Dem besten Ihrer unbekannten
404 5, 53| Freunde.~Tellheim. Wie?~Fräulein. Dem Grafen, meinem Oheim,
405 5, 53| Aber der Ring? der Ring?~Fräulein. Wo haben Sie den Ring,
406 5, 53| Ihn herausziehend.)~Fräulein. So besehen Sie ihn doch
407 5, 53| was seh ich? was hör ich?~Fräulein. Soll ich ihn nun wiedernehmen?
408 5, 53| Engel!-mich so zu quälen!~Fräulein. Dieses zur Probe, mein
409 5, 53| das Maul zuhalten müssen.~Fräulein. Leicht ist mir meine Rolle
410 5, 53| einem schreckhaften Traume!~Fräulein. Wir zaudern.-Ich höre ihn
411 5, 54| doch glücklich angelangt?~Fräulein. (die ihm entgegenspringt).
412 5, 54| und schon Gesellschaft?~Fräulein. Raten Sie, wer es ist? -~
413 5, 54| Doch nicht dein Tellheim?~Fräulein. Wer sonst als er?-Kommen
414 5, 54| meine Tochter liebet Sie. -~Fräulein. Das wissen Sie, mein Vater!-
415 5, 54| will, man muß ihn lieben.~Fräulein. Oh, wenn Sie alles wüßten! -~
416 5, 54| Wirte und den Bedienten ab.)~Fräulein. Kommen Sie, Tellheim!~Tellheim.
417 5, 54| Ihnen den Augenblick, mein Fräulein. Nur noch ein Wort mit diesem
418 5, 54| Gegen Wernern sich wendend.)~Fräulein. Und ja ein recht gutes;
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