(Just. Die
Vorigen.)
Just. (mit Ungestüm).
Herr Major! Herr Major!
Tellheim. Nun?
Just. Kommen Sie doch
geschwind, geschwind!
Tellheim. Was soll ich? Zu
mir her! Sprich, was ist's?
Just. Hören Sie nur -
(Redet ihm heimlich ins Ohr.)
Fräulein. (indes
beiseite zur Franziska). Merkst du was, Franziska?
Franziska. Oh, Sie
Unbarmherzige! Ich habe hier gestanden wie auf Kohlen!
Tellheim. (zu Justen). Was
sagst du?-Das ist nicht möglich!-Sie? (Indem er das Fräulein wild
anblickt.)-sag es laut; sag es ihr ins Gesicht!- Hören Sie doch, mein
Fräulein! -
Just. Der Wirt sagt, das
Fräulein von Barnhelm habe den Ring, welchen ich bei ihm versetzt, zu sich
genommen; sie habe ihn für den ihrigen erkannt und wolle ihn nicht wieder
herausgeben. -
Tellheim. Ist das wahr,
mein Fräulein?-Nein, das kann nicht wahr sein!
Fräulein.
(lächelnd). Und warum nicht, Tellheim?-Warum kann es nicht wahr sein?
Tellheim. (heftig). Nun, so
sei es wahr!-Welch schreckliches Licht, das mir auf einmal aufgegangen!-Nun
erkenne ich Sie, die Falsche, die Ungetreue!
Fräulein.
(erschrocken). Wer? wer ist diese Ungetreue?
Tellheim. Sie, die ich
nicht mehr nennen will!
Fräulein. Tellheim!
Tellheim. Vergessen Sie
meinen Namen!-Sie kamen hierher, mit mir zu brechen. Es ist klar!-Daß der
Zufall so gern dem Treulosen zustatten kömmt! Er führte Ihnen Ihren
Ring in die Hände. Ihre Arglist wußte mir den meinigen zuzuschanzen.
Fräulein. Tellheim,
was für Gespenster sehen Sie! Fassen Sie sich doch, und hören Sie mich.
Franziska. (vor sich). Nun mag sie es haben!
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