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Franz Grillparzer Der Traum ein Leben IntraText - Konkordanzen (Hapax - Wörter, die nur einmal vorkommen) |
Aufzug
501 3| zuviel,~Dieses als zuviel Erkennen~Macht dich wert, es dein 502 2| selbst,~Und das Unglück macht erkenntlich.~Darum geht nach Samarkand,~ 503 4| Gülnare.~Man verweigert die Erklärung~Dem von mir gesandten Diener.~ 504 1| trat in unsre Hütte,~Seit erklang sein Schmeichelwort,~Floh 505 2| Seite stehende Palme zu erklettern.)~(Während die Schlange 506 2| Beine, nehmt Euch Raum,~Ich erklettr' indes den Baum.~(Im Begriffe, 507 1| Ruhebette, Harfenklänge erklingen von außen.)~Horch! Was ist 508 1| Vorrat~Und Gespräch sich zu erlaben.~Unter ihnen war Osmin,~ 509 1| Ei, wahr ist wahr!~Und erlaubt Ihr, so erzähl ich's.~Mirza.~ 510 3| erlauchter Tochter."~Wohl erlaucht! Hättst du's bedacht,~Dein 511 3| kommt Gülnaren,~Meines Herrn erlauchter Tochter."~Wohl erlaucht! 512 4| alles,~Was gesehen ich, erlebt,~All die Größe, all die 513 2| nur nicht ewig lang!~Ihr erlegtet jenes Tier;~Schoß ein andrer, 514 4| Auszuschütten meinen Kummer,~Zu erleichtern dieses Herz!~(An der Türe 515 4| Strahl in seiner Klarheit,~Du Erleuchterin der Welt,~Nicht auf mich, 516 4| ist's fürder nicht.~Die Erleuchtung wird zur Wärme,~Und die 517 2| hinabzustürzen.)~Rustan.~Ich erliege!~Zanga.~Braucht den Dolch!~ 518 3| Glieder,~Schweigt der Schmerz, erlischt der Tag,~Zürne dann, wer 519 2| Wort;~Und die Deinen, neu ermutet,~Sehn mit Neid, wenn einer 520 3| beglückt.~Laß den Frieden uns erneuen!~(Den Becher emporhebend.)~ 521 1| Und der Tag, der stets erneuet,~Nichts doch als sich selber 522 1| Tisches.)~Massud (sanft, doch ernst).~Rustan!~Mirza (rasch einfallend).~ 523 2| Zanga.~Herr, Ihr habt es gut erraten!~(Auf Rustan zeigend.)~Jener 524 2| beim ersten Eintritt,~Und erreicht Ihr Eure Wünsche,~Deckt 525 4| Greift ihn!~Zanga.~Herr, errett, beschütze!~Gülnare.~Schütz 526 2| ich tat in der Gefahr.~Dem Erretter, käme Rettung,~Schwur ich, 527 1| scheue?~Nimmer brauch ich zu erröten,~Was ich tat, kann ich vertreten;~ 528 2| wenn es das Höchste war.~Du errötest, du verstehst mich.~Gülnare.~ 529 4| es nicht, die Träume,~Sie erschaffen nicht die Wünsche,~Die vorhandnen 530 1| Sommerabend. Hörnertöne erschallen aus der Ferne.)~Mirza (kommt 531 1| Leben liegt.~Und als nun erschallt das Zeichen,~Beide Heere 532 4| Nacht?~Zanga (in der Türe erscheinend).~Herr, befiehlst du nun 533 2| Daß Ihr gleich als der erscheinet,~Der Ihr später denkt zu 534 4| Sind nicht Geister der Erschlagnen,~Krieger sind's, die Fackeln 535 3| Nicht daß ich den Mann erschlug.~Hab ich ihm den Tod gegeben,~ 536 3| andre Becher?~(Er sinkt erschöpft mit dem Haupt gegen das 537 1| taumelnd im Rausch.~Die Lüfte erschüttert,~Die Erde zittert~Von Pferdegestampf,~ 538 1| spricht, ein Sklave,~Was muß erst--doch still! Genug!~(Er zieht 539 4| den Berg hinan,~Scheint erstaunt auf dich zu weisen,~Der 540 4| Boden auslöscht. Rustan erwacht. Die Knaben versinken. Die 541 2| ein Tücht'ger, leben,~So erwägt und prüft den Anfang,~Denn 542 1| zählen,~Wenn den letzten ich erwarte?~Alle Jäger sind zurück,~ 543 3| König.~Soll ich länger noch erwarten--?~Kämmerling.~Herr, die 544 4| gegen den Alten gewendet, erwartend stehen.)~Karkhan (zu dem 545 3| genießen.~Erst zu Nacht erwartet mich!~Aber fort mit den 546 4| Ob dein Leib von gleichem Erz,~Als die Stirn, der Grimm, 547 1| wahr!~Und erlaubt Ihr, so erzähl ich's.~Mirza.~Hört ihn Vater, 548 1| teilend,~Bald ein Märchen mir erzählend,~Bald--o glaubt mir, lieber 549 3| Fibern~Und die Luft im Raum erzittert~Von dem sprühend geist'gen 550 3| Vorgrundes bilden eine zeltartige Estrade, deren hintere Vorhänge 551 | Etwa 552 2| später denkt zu werden.~Euern Vater, lobesam,~Adeln wir 553 4| Waffen,~Nicht ein Heer von euresgleichen~Fürcht ich, einzeln, wie 554 2| weltbekannt~In der Parsen Fabelland--~Zanga.~Rustan ist auch 555 3| mein Rädchen,~Spinn dein Fädchen!~Nun und nie!~Hi, hi!~(Sie 556 1| Wie ein Gott, an leisen Fäden~Trotzende Gewalten lenken,~ 557 4| kann,~Daß er lebe, daß er fähig--~Mit der Hand, wenn stumm 558 4| denn nicht Sitte,~Daß in Fällen dunklen Rechts,~Wo's an 559 4| deinen Mörderfüßen~Leuchtet's fahl mit düsterm Glanz.~Zanga ( 560 4| schwindelt, o mir graut!~Fahles Licht zuckt durch die Gegend,~ 561 3| bringen weiter,~Etwa zu 'ner Fahne Reiter,~Einer Hauptmannsstell' 562 4| Turmes Wache~Steht in meiner Fahnen Eid,~Mit dem Kopf bezahlt 563 3| wenn ein die Mächt'gen fahren,~Schon die Pforten aufgetan.~ 564 2| die Blitze des Gefechts.~Fallt Ihr, war's Euch so bestimmt;~ 565 4| Unglücksel'ge,~Schwarzer Frevel falsch beschuldigt,~Ungehört und 566 3| ergreifen~Zu des Glückes falschem Spiel?~Dessen Zunge Schmeichellaut~ 567 4| schwarzen Flügeln.~Zanga.~Böse Falten, und doch gut auch.~So trägt 568 3| Jenen Toten, dir bewußt,~Fanden wir im Abendscheine,~Einen 569 3| gegriffen hat, ihn endlich fassend).~Endlich! Endlich!--Ha, 570 4| jetzt zu leuchten anfängt).~Faules Holz und Moderschwamm!~Doch 571 4| Nun, wohlan, so gilt's zu fechten!~Hier mein Säbel, Zanga, 572 4| offenstehen bleibt.)~Rustan (in Fechterstellung).~Kommt nur an! Ihr alle, 573 1| Beßrung~Und nicht Lohn des Fehlers schiene.~Denn es ist fürwahr 574 4| mächt'gen Willensriesen~Fehlte Mut zur kühnen Tat?~Gleich 575 2| Erst warfst du, allein du fehltest,~Dann schoß er, die Schlange 576 1| Silberglöckchen,~Läuten aus den Feier(abend),~Schon bereit, ihr 577 1| Abend) ist's, die Schöpfung (feiert),~Und die Vögel aus den 578 4| Volke,~Schütteln ab das feige Joch.~Und schon, dünkt mich, 579 4| Rustan.~Zieht nur aus die feigen Waffen,~Nicht ein Heer von 580 4| Von des Henkers Hand, ein Feiger?~Nun stehst du am rechten 581 2| gepriesen, erst gehuldigt,~Zager Feigheit dann beschuldigt,~Einem 582 1| Samarkand!~Guter Freund, bleibt fein zu Hause,~Hinterm Pfluge 583 4| Das mich kund gibt meinen Feinden.~(Er bläst die Lampe aus. 584 1| Samarkand,~Hart bedrängt von Feindeshand,~Seine Tochter und ihr Erbe,~ 585 2| Schwachen übrigblieb.~Rings von Feindesmacht umgeben,~Von verschmähter 586 4| er liegt erschlagen~Unter Feindesschwerter Wucht.~Rustan.~Dahin kam 587 1| sein Traum.~Während wir des Feldes Mühn~Und des Hauses Sorge 588 2| Ob nicht jener Mann vom Felsen--~Rustan.~Zanga, ich hab' 589 2| Er sinkt besinnungslos am Felsensitze nieder.)~Zanga.~Werft und 590 1| Schlummerschwer das Haupt zur Erde. ~Ferneher vom düstern Osten~Steigt 591 2| in der Ferne.)~Hört Ihr fernen Hörnerklang?~Zweifelt nur 592 | Ferner 593 1| Hängen Euch wie schwere Fesseln--~Rustan.~Laß uns von was 594 4| Geheiß ihn ein.~Denn des festen Turmes Wache~Steht in meiner 595 1| dachte,~Einst an ihn ein festres Band--~Mirza.~Vater, es 596 4| verkörpern seine Laute,~Festzuhalten, was gedacht.~Dort ein Tisch, 597 4| Vergangnen ist man hold,~Feuer reint Metall von Schlacken,~ 598 4| damals mir vergönntest,~Feuerbrände einzuschleudern~In die schreckgeleerten 599 1| um mich, mit einem,~Einem Feuergusse strömen~Auf dies unverwahrte 600 1| Schossen Blitze wilden Feuers,~Und zuletzt--~da sprang 601 3| trank ich so gewürzten,~Feurig-starken, schäum'gen, dunkeln;~Jugendähnlich 602 2| atmet, wie sie glüht,~Jede Fiber wogt und blüht.~Nun weist 603 4| geschärften Eisen?~Auf! Wer ficht für diesen Alten?~Ich will 604 3| Bedrohten, mir, zumeist?~Ha, ich find es wohl bequem,~Dadurch 605 3| Mauern nagen,~Haben auf den flachen Sand~Eines Mannes Leib getragen,~ 606 1| des Gestern~Und des Morgen flaches Bild.~Freude, die mich nicht 607 4| Doch bemerk nur erst die Flämmchen,~Die die Gegend rings durchziehn.~ 608 4| entfernt, kommt mit einem Fläschchen zum Beistande des Verwundeten 609 4| deine Haare!~Zanga (zwei flatternde Streifen, die sein Haupt 610 3| nicht.~Ob gleich alle zu mir flehen,~Scheut doch jeder mein 611 2| zu deinen Füßen,~Sieh ein flehendes Geschöpf.~Heut zu allen 612 4| Unterdrückte,~Die zu deinen Füßen flehn.~(Die drei knien.)~Gülnare.~ 613 3| Schrift in seinen Händen,~Fleht er um Gericht dich an.~König.~ 614 2| Purpurschein~Seh ich deine Banner fliegen,~Die auf Höhn, am Himmelszelt~ 615 4| Hände!~Wie man schlägt, so fliegt der Ball.~Hättest du, so 616 4| selbst zerschlagen noch.~Fliehe du, ich bleibe hier;~Sammle 617 4| nicht gegen mich!~Schau, sie fliehen deine Reihen!~Kommt zu mir 618 2| kluger Hast.~Der König (tritt fliehend vom Hintergrunde her links 619 1| Wir, mutig und jach~Den Fliehenden nach,~Über Freundes und 620 1| wir wären's auch?~Immer fließen meine Tränen,~Was auch die 621 4| Harfe, Zanga bläst auf der Flöte dazu. Es ist die am Ende 622 1| der Gruß der frommen Lippe~Fluch scheint in dem fremden Ohr:~ 623 1| Nie der jetz'gen Stunde fluchen.~Rustan.~Heute noch?~Massud( 624 3| nicht das Heer für Euch?~Flüchtet Euch in ihre Reihen,~Die 625 2| versuchend~Die noch ungeprüften Flügel.~Schaudernd steht er ob 626 4| Dehnt sich aus zu schwarzen Flügeln.~Zanga.~Böse Falten, und 627 1| zerstörend,~Brausend durch die Fluren wälzen.~Neidenswertes Glück 628 2| Wirf ihn in den nächsten Fluß.~Nichts laß unsern Stand 629 3| Faust und schlichter Geist~Fördern auch und bringen weiter,~ 630 3| Rustan ist, den übrigen folgend, bis zu des Zeltes Ausgang 631 4| sich zurück, während des Folgenden geht er leise fort.)~Rustan ( 632 4| Abgebrochne Schmerzenslaute,~Formt ihr euch zu Sinn und Worten?~ 633 3| Geschehnen klar und deutlich,~Forscht man viel noch hinterher~ 634 3| weiß? Weiß ich's?~Gülnare (fortfahrend).~Jener greise, stumme Mann,~ 635 1| schwieg er.~Aber als Osmin nun fortfuhr,~Daß der Fürst von Samarkand,~ 636 2| treffen! Arme Schützen!~(Zum Fortgehen gewendet.)~Rustan.~Halt, 637 2| nach dem Hintergrunde zu, fortzugehen).~Zanga.~Schaut, er geht.~ 638 3| Herr, was nun?~Rustan.~Das fragst du mich?~Du, der sonst so 639 2| Zieh nicht deine grimmen Fratzen,~Denn der Dolch in meinen 640 3| Raum.)~Gülnare (von ihren Frauen gefolgt, kommt von der linken 641 3| vertrieben,~Weil sein Trachten, frech gesinnt,~Sich erhob zu meinem 642 4| euren Händen~Der Empörung frecher Stahl?~Oh, ich kenne euer 643 1| Gleicher Lohn harrt gleicher Frechheit.~Ha, bei Gott! Es soll kein 644 1| hier toben,~Strömen in den freien Äther,~Drücken diesen heißen 645 3| ich hier in dieser Wüste,~Freigestellt das nackte Leben~Jedes Meuchelmörders 646 2| Tiflis,~Der um seine Tochter freite:~Ein verwöhntes, einz'ges 647 2| Taten prahlen,~Willst mit fremdem Golde zahlen?~Glück und 648 2| mich berücken,~Mich mit fremder Tat zu schmücken.~Und doch 649 2| Glaub nur nicht, mein edler Fremdling,~Daß, ein schwach erbärmlich 650 3| der hellen, klaren Stimme,~Freu ich doppelt mich und dreifach,~ 651 2| Zum Fremden.)~Herr, unter Freunden.~Edler Fürst! vielleicht 652 1| Den Fliehenden nach,~Über Freundes und Feindes Leichen. ~Jetzt 653 3| rächend,~Ausgestreckt die frevle Hand~Nach des edlen Fürsten 654 4| noch hier? Fort mit den Frevlern!~Hauptmann.~Herr, die Königin 655 1| An dem Leichnam unsers Friedens,~Raschgespornt, zerfleischend 656 2| Frist;~Sonst negier ich frisch und munter,~Leugne, daß 657 2| herunter!~Zeige dich zu dieser Frist;~Sonst negier ich frisch 658 1| Doppelt glücklich, doppelt froh.~Massud.~Magst du ihre Tränen 659 3| dort jenen Becher,~Jenen frohen, holden Wein!~Ach, vielleicht, 660 1| eine Zeit,~Wo er sanft war, fromm und mild,~Wo er stundenlange 661 1| Dein Derwisch,~Der besorgte fromme Mann,~Der dort haust in 662 4| Was getan erst nützt und frommt.~Kommt und folget mir zur 663 4| Sei gegrüßt, du heil'ge Frühe,~Ew'ge Sonne, sel'ges Heut!~ 664 4| Doch, gefällig gegen Damen,~Füg ich gern mich unbedingt.~ 665 4| Lügen,~Unsrer Feinde Trug zu fügen,~Nun, da ihre List zerstört.~ 666 2| nicht denken,~Laß mich fühlen jetzo noch!~Nicht mehr in 667 1| Und die Liebe, die du fühlest,~Und das Gute, das du tust,~ 668 3| Ihrer Rede Sommerfächeln,~Fühltest du den Druck der Hand?~Ja, 669 3| Dort seh ich zwei~Von den Führern unsers Heeres.~Wie sie lauern! 670 3| Zweifel schweben~Ob des Führers teurem Leben,~Dringen nach, 671 2| mit Gold ihn überhäufen,~Fülle auf ihn niederträufen,~Groß 672 1| durchdringen,~Wie sie diese Adern füllt.~Herr, ich war mal auch 673 4| ein Heer von euresgleichen~Fürcht ich, einzeln, wie ich bin.~( 674 3| dem Sand.~Und der König fürchtet auch wohl,~Daß dein Übel 675 4| helle,~Was geheim, ist's fürder nicht.~Die Erleuchtung wird 676 2| Bilder.~Hier ein Mann im Fürstenschmuck,~Leichenblaß in Sand gebettet,~ 677 3| lauten Gassen,~Eines Reiches fürstlich Glück?~Wornach heiß mein 678 3| den grauen Mörder?~Wie er funkelt, wie er glüht!~Weh!~Zanga ( 679 1| versunken~Ihres Brandes letzte Funken~Durch die abendliche Flur~ 680 4| Weiß ich's? Weiß ich's?~Furchtbar ist der Zeiten Macht.~Mirza.~ 681 3| mitgenommenen Becher mit dem Fuße vor sich her, dem Vorgrunde 682 3| Spenden,~Wenn auch der im Fußweg bleibt,~Mag er nur die Schritte 683 2| Sachen;~Doch der Starke g'nügt sich selbst,~Und das 684 4| Vater! Welchem Schützer~Gabst dein Liebstes du in Haft!~ 685 3| Leben lang.~Rustan.~Und nun gähnt der Untergang!~Zanga.~Pah! 686 3| harren, ich will bleiben,~Gähnte weit des Todes Schlund;~ 687 4| Und mit also schwankem Gang,~Mit so ärmlich halbem Mute~ 688 1| den Jäger!~Massud.~Oder gar--~Mirza.~Was, Vater, was?~ 689 2| stehn,~Sollst du's reif in Garben sehn.~Der Mann vom Felsen.~ 690 2| hochgesinnt,~Selbst den Gatten wählen möchte.~Ein geziertes, 691 3| Innern Wert bezahlt,~Und das Gaukelbild der Hoffnung~Fern auf Nebelgrund 692 3| Hand umnachtet~Mich ein gaukelhafter Wahn?~Standen nicht der 693 4| Ende? ~Nicht mit Winken und Gebärden,~Deutlich zeug vor dem Gesetz!~( 694 2| trinkt!~Rustan.~Meines Traums Gebäude sinkt.~Zanga!~Zanga.~Herr?~ 695 4| Zeichen der Einwilligung gebend, leise).~Ja doch; sei's!~( 696 2| reich,~Wenn auch nicht dem Geber gleich,~Stellen auf des 697 2| Fürstenschmuck,~Leichenblaß in Sand gebettet,~Und Ihr seid's, der ihn 698 4| Schüler immer doch,~Das Gebilde meiner Hände~Ehr ich selbst 699 3| Morgen~Meiner Tage Rest geborgen,~Dessen Mute, dessen Schlag~ 700 2| durch Wort und Sorge,~Durch Gebote, durch Verbote;~Frei, mein 701 3| Dessen Mitte zu erklimmen~Ihr gebraucht ein Leben lang.~Rustan.~ 702 3| darauf stehenden Becher gebreitet und steht in banger Erwartung.)~( 703 4| Linken loslassend und mit gebrochenen Gliedern in die Arme der 704 2| schien viel kleiner,~Wohl gebückt zum Wurf sich neigend.~Wo 705 4| Frevler,~Der nur allzu leicht gebüßt--~Karkhan.~Einverstanden, 706 3| Doch nicht bloß an dich gebunden,~Andern auch hilft dieser 707 2| Fürst aus Samarkand~Ist gedrängt von seinem Feinde,~Von dem 708 2| Stelle,~Die so vieles mir gedroht?~König.~Dort kam ich, und 709 1| anders, muß ich sagen.~Nur Geduld! es wird schon kommen.~Zeit 710 2| sah sie brüstend gehn,~Mit gedunsnen Worten prahlend,~Mit Versprechen 711 4| Wunsch und ein Befehl;~Doch, gefällig gegen Damen,~Füg ich gern 712 3| mich!~Aber fort mit den Gefäßen!~Hier ja steht mein Freudenwein.~( 713 3| scharen~Um den Retter in Gefahren.~Und der Feind, er steht 714 1| Ungebahnet sind die Pfade~Und gefahrvoll jeder Schritt.~Davor wahr 715 1| Würger hält,~Überschaut die gefallenen Ähren,~Doch kann er der 716 4| Blicke,~An den Dunkeln, den Gefallnen!~Denn was mir die Liebe 717 4| leise fort.)~Rustan (die Gefangenen erblickend).~Ihr noch hier? 718 1| mich!~Zanga.~Wenn so ein Gefangener,~Ein Verkaufter spricht, 719 2| rechts~Kreuzt die Blitze des Gefechts.~Fallt Ihr, war's Euch so 720 2| Tod,~Jene Schlange mein Gefolg',~Keine Wehr als meinen 721 2| Jahren wieder;~Und die Braut, gefreit in Tränen,~Folgt mit Seufzern 722 4| nach und nach mit Soldaten gefüllt.)~Nur ein Wort, und diese 723 3| ihn verloren,~Und ich ihn gefunden, Herr;~Wie ihn wohl ein 724 3| nach dem Lohn,~Dem bereits gegebnen, streckte.~War es, weil-- 725 4| für diesen Alten?~Ich will Gegenpart ihm halten.~Gülnare.~Nicht 726 4| samt den Anführern, der gegenüberstehenden Reihe an.)~Rustan (ihnen 727 1| fremden Zonen,~Bang uns gegenüberstehn,~Sprechen und uns nicht 728 1| Mirza, laß uns gehn;~Unsre Gegenwart, bedünkt mich,~Hielt ihn 729 4| beschuldigt,~Weil du hilflos mich geglaubt?~Rustan.~Eins und alles 730 3| Auch, mein Sohn, in Wein gegossen,~Wirkt ein Tropfen wie das 731 3| vor ihm liegenden Becher gegriffen hat, ihn endlich fassend).~ 732 4| Willkür~Fern von diesem Reich gehalten,~Einzuschüchtern, wenn nicht 733 3| vergangen,~Seit mein Mund an dir gehangen!~Zanga, geh nach Licht!~( 734 4| Pforte,~Läßt nicht mein Geheiß ihn ein.~Denn des festen 735 2| Rustan).~Du folg uns bald!~(Gehend und vor der getöteten Schlange 736 4| Gegend,~Fieber rasen im Gehirne,~Und die schwankenden Gestalten,~ 737 2| braunen Mantel gehüllt mit gehobenem Wurfspieß.)~Der Mann auf 738 4| und nicht Schonung,~Nur Gehör bitt ich für ihn;~Was Verbrechern 739 3| schaurig,~Die ich früher schon gehört,~Sonst im Leben schon vernommen,~ 740 4| Ende des ersten Aufzuges gehörte Melodie.)~Massud.~Ist das 741 4| Zeig den Dank, indem du gehst.~Zanga.~Ich benütz die erste 742 2| in einen braunen Mantel gehüllt mit gehobenem Wurfspieß.)~ 743 4| ge Wunden meine Schrift.~Geifre Wurm! ich geh, zu ordnen,~ 744 2| willst du? was begehrst du?~Geizest du nach Reichtum, Schätzen?~ 745 4| dich!~Rustan (nach links gekehrt).~Nun denn, zurück!~Rück 746 2| Fels, an dessen nach vorn gekehrter Seite ein Springquell und 747 3| geschehen?~Sieh den Becher halb geleert,~Ganz erfüllt schon mein 748 3| ihm? benütz ich eilend~Die Gelegenheit der Flucht?~Schändlich! 749 4| bedeutet ihm mit auf den Mund gelegtem Finger, umzukehren. Zanga 750 4| an der Türe. Bewaffnetes Geleite hinter ihm.)~Rustan (zu 751 4| mit vorgehaltnem Dolch~Ihn geloben teure Eide;~Aber, von Gefahr 752 4| Zanga!~Gülnare.~Nun mag's gelten!~Nun an euch! Nun nehmt 753 2| hättest du~Sie vernommen, die Gelübde,~Die ich tat in der Gefahr.~ 754 1| vermeidend,~Leise wohl in sein Gemach.~Darum, Mirza, laß uns gehn;~ 755 3| Hoffnung~Fern auf Nebelgrund gemalt.~Wär' ich heimisch dort 756 4| erklimmen Macht und Rang?~Bunt gemengt aus manchen Stoffen~Ist 757 3| immer~Mit versöhnlichem Gemüt.~Dünkt es gut dir, aufzuklären,~ 758 3| Man hört aus der Ferne Gemurmel von Stimmen, dazwischen 759 4| Hauptmann hat sich Karkhan genähert, der mit einer bittenden, 760 2| Händen,~Und er geht, wie er genaht.~Doch bei mir, mit mir war' 761 4| Rustan.~Erst verzeih!~Nimm, geneigt der heißen Bitte,~Wieder 762 3| Kühle~Noch ein Stündchen mir genießen.~Erst zu Nacht erwartet 763 3| Leben,~Seine Helfer und Genossen~Ruhen nicht, bis sie dem 764 3| Allein, wenn nicht,~Ständ', genüber seiner Tücke,~Jetzt ich 765 4| Kämmerlinge haben die Seitentüre geöffnet. Gülnare tritt heraus mit 766 2| s auch nicht sehn,~Erst gepriesen, erst gehuldigt,~Zager Feigheit 767 3| der Bahn,~Von der ebenen, geraden,~Von des Ruhmes goldnen 768 3| Lieblich hat's den Platz geräumt~Dem Erfreulichen, dem Wahren.~ 769 3| Krone,~Halb von einem Feind geraubt,~Wieder dir auf deinem Haupt?~ 770 4| weil verklagt?~Oh, daß ein gerechter Richter~Mit den Augen, statt 771 1| sich entlade;~Muß der auf geregten Kraft~Einen würd'gen Gegner 772 2| nur, es zu verneinen!~Der Gerettete (sich emporrichtend).~Hörnerschall!-- 773 3| Nicht ein Wort, das dich gereuet.~Ich will hin, den Toten 774 3| Prosit!--Wen's zuerst gereut!~(Er wendet sich ab.)~(Da 775 4| haun~Und dem Boden, wenn gereutet,~Neuen Samen anvertraun!~ 776 3| zu ihnen,~Alle gegen mich gerichtet,~Ohne deinen, deinen Schutz.~( 777 4| Untergang.~Und auf nichts Geringres zielt man,~Als den überläst' 778 4| verleitet,~Aus der Heimat mich gerissen,~Mich umgarnt, umsponnen 779 1| denken,~Daß er lebt, der das gesagt!~Massud.~Sohn, nur ruhig!~ 780 4| die Erklärung~Dem von mir gesandten Diener.~Hier bin ich, mein 781 1| aus deren Zweigen,~Wie Gesang von Wundervögeln,~Alte Heldenlieder 782 1| Er spricht die Worte des Gesanges nach, die sich jetzt mit 783 3| auf der Schauerbrücke,~Es geschähe jetzt, wie da.~Doch, daß 784 4| zum Zweikampf~Stellen mit geschärften Eisen?~Auf! Wer ficht für 785 3| Zeichen meiner Gnade,~Mit Geschenken reich geschmückt,~Sollst 786 2| gerettet.~Nehmt die Gabe des Geschickes,~Und glaubt nur, der heut' 787 2| Rechte.~Oh, verzeih es dem Geschlechte,~Das der Seele Kraft bezwingt,~ 788 3| außen ist mit Volk beiderlei Geschlechts besetzt. Jubelruf, kriegerische 789 3| Vorhänge des Zeltes werden geschlossen.)~König (der einem der Abgehenden 790 1| Und was lang als Wunsch geschlummert,~Tritt nun wachend vor mich 791 3| das Zanga lose um den Hals geschlungen trägt.)~Zanga.~Das Tuch?~ 792 2| Zanga.~Seht die Perlen, das Geschmeide!--~Herr, und seid Ihr sicher 793 2| Füßen,~Sieh ein flehendes Geschöpf.~Heut zu allen künft'gen 794 2| Zanga.~Herr, und jetzt genug geschwärmt.~Nun laßt uns von Nöt'germ 795 2| siegen!~Ausgedauert und--geschwiegen!~(Indem er sich zum Gehen 796 3| ohne Dank!~Rustan~(der mit gesenktem Haupte sinnend im Vorgrunde 797 2| hinschauend, auf der Moosbank gesessen, jetzt neigt er sich zur 798 4| Gebärden,~Deutlich zeug vor dem Gesetz!~(Mit steigender Schnelligkeit.)~ 799 4| bestehen,~Nicht vor der Gesetze Macht.~Gülnare.~Und du selber 800 4| Tischchen rechts im Vorgrunde gesetzt worden. Man hat ihm Schreibgeräte 801 3| Weil sein Trachten, frech gesinnt,~Sich erhob zu meinem Kind.~ 802 1| Pferden,~Nord- und südenwärts gespannt,~An dem Leichnam unsers 803 2| hält.~Nun ein Graben--Hupp! gesprungen!~Ha, sie gleitet, strauchelt-- 804 2| Herr, Ihr hattet Furcht, gesteht!~Und der Schrecken, wild 805 4| düsterm Glanz.~Zanga (einen gestiegen kolbenartigen Körper aufhebend, 806 3| Er hat sich auf das Sofa gestreckt. Der alte Kaleb geht nach 807 1| Antlitz!~Rustan!?--Armes, oft getäuschtes Herz!~Wohl ein Jäger schreitet 808 2| Kost für mäß'ge Leute,~Erst getafelt, eins gezecht,~Dann hervor 809 2| bald!~(Gehend und vor der getöteten Schlange zurückschaudernd.)~ 810 4| nicht!~Daß ich jemals dir getraut!~Zanga.~Fühlst du's jetzt 811 2| verschmähen,~Aber unerhört, getrennt,--~Lichterloh, wie Wolle 812 2| ihr Hort geblieben.~Hier, Getreue! hier der Ort!~(Er geht 813 3| Glück,~Das in mir, als ich getrunken,~In den Kelch ein Hauch 814 4| Wär' es so, würd' ich's gewähren.~Gülnare.~Und wenn ich's 815 3| begehrt,~Eure Fürstin frei gewährt.~(Man hat den Turban des 816 2| Todeskampfe auf der Brücke gewälzt, stürzt~jetzt in die Flut).~ 817 4| Längst schon dieses Tags gewärtig,~Sah ich so mich weise vor:~ 818 4| Fackeln aufgetreten. Die Gewaffneten dringen näher.)~Zanga.~Mir! 819 4| selber,~Einen schon hab ich gewagt--~Doch ein Tor, der früher 820 1| an leisen Fäden~Trotzende Gewalten lenken,~Rings zu sammeln 821 3| steckt den Becher in ihr Gewand.)~Wohlgemut, mein teurer 822 1| Fackel, der zweite in braunem Gewande mit brennender. Über Rustans 823 4| Versucher dort,~Ihm, vor dem gewarnt die Sterne,~Gib die Freiheit 824 4| Höhe,~Die mein Finger dir gewiesen,~Weil dem mächt'gen Willensriesen~ 825 1| Werke,~Ob Verlust sie, ob Gewinn?~Gibt dem Weibe Männerstärke~ 826 2| vor?~Zanga, denn, was ich gewinne,~Ist nicht das, was er verlor.~ 827 4| Hintergrund und die Seite zu gewinnen, wo sein Herr steht.)~Gülnare.~ 828 1| wieder ändern~Und er wird's, gewiß, er wird's.~Massud.~Wähnst 829 4| durchflammen~Wie ein reinigend Gewitter,~Niederschmettern seine 830 1| Für den Mut gibt's ein Gewöhnen,~Aber für die Sorge nicht.~ 831 1| trage,~Bist des Tragens ja gewohnt!~(Setzt sich.)~(Abend) ist' 832 3| Führer auch des Heeres~Sind gewonnen, Euch zu Dienste.~Über Undank 833 2| dem noch nicht sichtbar gewordenen Untier).~Zanga.~Verfehlt! 834 3| trinkt.)~Nie ja trank ich so gewürzten,~Feurig-starken, schäum' 835 4| welch Ausweg bliebe dir,~Der gewußt um solche Taten?~Zanga.~ 836 2| Leute,~Erst getafelt, eins gezecht,~Dann hervor die besten 837 4| Stufen des kommenden Tages gezeigt hat, strahlt jetzt im vollen 838 3| herabhängenden Draperie geziert. Daneben ein Tischchen. 839 2| Gatten wählen möchte.~Ein geziertes, äff'ges Wesen,~Tat so was 840 3| dunkles Auge,~Wie zuckt gichterisch der Mund!~Gib die Hand mir, 841 2| in ein Goldmeer setzen,~Gießen aus ob deinem Haupt,~Was 842 4| mich in neuem Schimmer,~Du giltst tot. der Lohn wird mir.~( 843 1| Auf den Höhen, auf den Gipfeln,~In der unermeßnen Welt!~ 844 4| Schlacken,~Und der König glänzt wie Gold.~Doch du konntest' 845 4| strahlt jetzt im vollen Glanze des Sonnenaufganges.)~Rustan ( 846 1| keuschen Degen~Wiegend auf den glatten Schenkeln.~Er soll's nicht, 847 2| sein.~(Nach vorn kommend.)~Glaub nur nicht, mein edler Fremdling,~ 848 3| dunkelrote Tuch über den gleichbehangenen Tisch links und den darauf 849 1| willst,~Trifft der Tag dich gleichen Sinnes,~Nun, wohlan, so 850 3| Verblichnen unrecht,~Tu nicht Gleiches dem Lebend'gen.~Was soll 851 4| gab,~Schau in ihren ew'gen Gleisen~Steigt sie dort den Berg 852 3| Brücke Pfad,~Schmal und gleitend wohl genug,~Einen nur von 853 4| loslassend und mit gebrochenen Gliedern in die Arme der Umstehenden 854 3| ist ein Mittel,~Sieh den glimmernd schäum'gen Saft.~Kaum benetzt 855 3| Sohn! Bedenklich krank!~Wie glimmt wild dein dunkles Auge,~ 856 2| Brücke wölbet sich~Als des Glücks, der Hoheit Schwelle,~Sei 857 1| Sieht man ihn bei Morgens Glühn~Schon nach jenen Bergen 858 2| leise).~Kohlen, Zanga, glühnde Kohlen!~Zanga (ebenso).~ 859 3| halbzerschoßnen Knochen~Magre Gnadensuppen kochen.~Aber wen es höher 860 4| Kerker,~Leih ihm selbst ein gnädig Ohr.~Gülnare (zum Kämmerer).~ 861 4| Brand von zehen Reichen~Gnügt, die Mischung auszugleichen,~ 862 1| Wollt Ihr Wein?~Massud.~Gönne mir ein Wort mit ihm!~Nur 863 1| wohl schelten;~Sei es drum! Gönnt ihm die Lust.~Rustan.~Glaubst 864 1| weiten Reiches Krone~Gerne gönnte dem zum Lohne,~Der ihn rette 865 1| erreichen,~Brust an Brust,~Götterlust!~Herüber, hinüber,~Jetzt 866 2| prahlen,~Willst mit fremdem Golde zahlen?~Glück und Unrecht? 867 4| kostbar gekleidet, einen goldenen Reif im Haar, kommt hastig 868 1| weiten Ringen eine große goldglänzende Schlange, bis zu seinen 869 2| Schätzen?~Will dich in ein Goldmeer setzen,~Gießen aus ob deinem 870 3| geraden,~Von des Ruhmes goldnen Pfaden.~Zanga.~Ebnen Pfaden? 871 2| an ihm sich hält.~Nun ein Graben--Hupp! gesprungen!~Ha, sie 872 4| den langgedehnten Stahl~Gradaus in die Brust zu stoßen,~ 873 1| Und so fort durch alle Grade.~Ihr Blut pocht in diesen 874 3| meiner Hand!~(Der alte Kaleb, grau gekleidet, mit schwarzem 875 3| kommt nach vorn, von einem graugekleideten alten Weibe gefolgt, das 876 3| Messer,~Und wenn sie mich greifen, Zanga,~Stoß von rückwärts 877 3| heiß.~(Zu dem Führer des Greisen.)~Bist du einer, der da 878 2| Liebe Trutz,~War mir dieses Greises Leben~Einz'ge Stütze, all 879 2| gen Heeres Mitten~Unsre Grenzen überschritten,~Hundert Völker 880 3| Zanga.~Fruchtlos, denn hier grenzt die Halle~An des Schlosses 881 4| All die Größe, all die Greuel,~Blut und Tod, und Sieg 882 3| schau ich's an~Und beim Griff der Hand umnachtet~Mich 883 1| Mehr noch?~Massud.~Und sie griffen zu den Waffen.~Mirza.~Waffen?~ 884 2| Untier!~Zieh nicht deine grimmen Fratzen,~Denn der Dolch 885 2| wieder nicht Osmin?~Wenn er grinset, wenn er lacht.~Zanga.~Fassung, 886 4| breite Bogenfenster, das die größere Hälfte des Hintergrundes 887 3| auf der linken Seite ein größerer Tisch, dunkelrotbehangen. 888 1| Tun und Handeln,~Nicht im Grübeln 's Leben liegt.~Und als 889 3| ich versprach,~Zogen andre Gründe nach!~Wer mein Höchstes 890 3| Laut.)~War's ein Dolch mit grünen Steinen?~Karkhan.~Mit Smaragden 891 2| Laub und Bäume möcht ich grüßen,~Bin ein Mensch erst und 892 2| zum Khan, zum Emir~Aus--Grusinien,--aus dem Monde.~So was 893 1| des andern Zunge,~Und der Gruß der frommen Lippe~Fluch 894 2| Dolch des Königs aus dem Gürtel ziehend.)~Sendet dir dies 895 4| Und warum?~Ist es doch der güt'ge Derwisch,~Er, der wundertät' 896 1| Schatten sind des Lebens Güter,~Schatten seiner Freuden 897 4| Träume!~Vater, sprich ein gütig Wort!~Massud.~Schau, sie 898 3| erheischet,~Doch so übermäß'ge Gunst--~König (aufstehend).~Laß 899 3| beim Jagen~Pflegtest in dem Gurt zu tragen,~Und auch trugst 900 3| meinst du--?~König.~Nun, nur Gutes.~Doch die Stimme, deren 901 4| Haupt umschlingen, aus den Haaren ziehend).~Bänder, Bänder! 902 1| ist dein Wesen,~Zank und Hader dein Geschäft.~Heute nur, 903 4| Bogenfenster, das die größere Hälfte des Hintergrundes einnimmt, 904 1| Dieser Oheim, diese Muhme~Hängen Euch wie schwere Fesseln--~ 905 2| in ein an seiner Hüfte hängendes Jagdhorn stößt.)~Rustan.~ 906 4| Scheiden deinem Trotze,~Deiner Härte Zeugnis gab,~Schau in ihren 907 1| nicht, wenn nicht sein Kopf~Härter ist als Osmins Schädel,~ 908 | hätte 909 4| In der Häuserreihe Zahl,~Hätten uns wohl ziehen lassen,~ 910 3| Tochter."~Wohl erlaucht! Hättst du's bedacht,~Dein Geschick 911 3| den Heil uns widerfahren,~Häufen auf des Vorwurfs Last;~Den 912 4| Denk der Gnaden, die ich häufte~Auch auf dich, ob deinem 913 4| Treiben!~In dem Innern eurer Häuser~Lauern meine wachen Späher,~ 914 4| schreckgeleerten Gassen,~In der Häuserreihe Zahl,~Hätten uns wohl ziehen 915 4| Gabst dein Liebstes du in Haft!~Rustan.~Er wohl wußte, 916 3| Stand am Felsen~Bleich und hager--du standst seitwärts.~Oben 917 1| Streift noch durch den stillen Hain,~Um in Berges dunkeln Schlünden,~ 918 4| schwankem Gang,~Mit so ärmlich halbem Mute~Wolltest du der Herrschaft 919 3| dem Hintergrunde auf den Halbkreis von Menschen zu, die dort 920 3| Grund.~(In einer Öffnung des Halbkreises, den die in der Ferne stehenden 921 3| wächst im Raum,~Wie ein halbvergeßner Traum.~Und wen klagt man 922 3| Hauptmannsstell' zumeist,~Läßt mit halbzerschoßnen Knochen~Magre Gnadensuppen 923 3| Fruchtlos, denn hier grenzt die Halle~An des Schlosses innre Räume;~ 924 3| sehn und rächen.~Jetzt erst halte dein Versprechen,~Gib, was 925 3| Die Schrift in seiner Hand haltend.)~was hier geschrieben,~ 926 4| rechte Hand aus der sie haltenden Linken loslassend und mit 927 1| Ihr wollt, ei, Herr, so handelt!~Ja, wenn die da drin nicht 928 3| weit und weiter!~Schon sind handgemein die Streiter.~Da sieht Rustan 929 3| Auf des Berges höchsten Hang,~Dessen Mitte zu erklimmen~ 930 1| sitzt auf dem Ruhebette, Harfenklänge erklingen von außen.)~Horch! 931 1| die sich jetzt mit den Harfentönen verbinden.)~"Schatten sind 932 3| was dünkt euch?~Rustan.~Harr und schweig!~Zanga.~Diesen 933 1| entgegen!~Schlug's da drin mit harten Schlägen,~Und die Nacht~ 934 4| goldenen Reif im Haar, kommt hastig durch den Haupteingang. 935 2| Saht und seht!~Herr, Ihr hattet Furcht, gesteht!~Und der 936 4| den Alten stehn!~Sieh, ich hauche, sie vergehn. ~Wie? sie 937 4| Aus dem Grund die Wurzeln haun~Und dem Boden, wenn gereutet,~ 938 3| ner Fahne Reiter,~Einer Hauptmannsstell' zumeist,~Läßt mit halbzerschoßnen 939 1| besorgte fromme Mann,~Der dort haust in jenem Walde,~Sandte kaum 940 4| Elend!~Zanga (in seiner Haustracht, wie im ersten Aufzuge, 941 3| Säbel gelegt).~Auf ihn! Haut ihn in Stücke!~(Von der 942 2| herabsteigend).~Was war das?--He, liegt die Schlange?~Rustan.~ 943 2| Heimkehr laden,~Und zum Heereszug demnächst.~Dort sie selbst.~( 944 2| Schützen!~(Er wirft und heftet, durchbohrend, die Schlange 945 4| Der Alte (nach einigen heftigen Bewegungen plötzlich die 946 4| Königs Mörder--"~Rustan (mit heftiger Bewegung, den Säbel halb 947 3| wie sie mich erfüllen,~Hegt man gern bei sich allein.~( 948 4| ihn, ja, und hab's nicht Hehl!~War die Tat doch dein Befehl!~ 949 2| Tochter--~Oh, des Weibs voll hehrem Sinn!~Beider Blicke nach 950 4| nun fort, durch Busch und Heide!~(Mit einem Sprung zur Türe 951 3| Leer und aus!--Nu, dir zum Heile!~Und den Becher mir zum 952 3| schlimmer,~Weißt du, was dir Heilung weckt.~Doch nicht bloß an 953 | heim 954 1| ruhig, Kind!~Osmin ist schon heimgekehrt~Und nichts weiter zu besorgen.~ 955 2| hohe Gnaden~Lassen Euch zur Heimkehr laden,~Und zum Heereszug 956 1| heißen Busen~An des Feindes heiße Brust,~Daß er in gewalt' 957 2| Rustan.~Zanga! Zanga!~Zanga.~Heißer Tag!~König (auf Zanga).~ 958 1| werden,~Rasch und hoch ist Heldenbrauch;~Was ein andrer kann auf 959 1| Gesang von Wundervögeln,~Alte Heldenlieder tönen,~Und vor sich die 960 1| vornehm,~Sprach von seinen Heldentaten,~Seinem Glücke bei den Weibern,~ 961 4| kommen. Letztere trägt eine hellbrennende Leuchte in der Hand.)~Rustan.~ 962 4| Was verworren war, wird helle,~Was geheim, ist's fürder 963 3| stark und kühn,~Mit der hellen, klaren Stimme,~Freu ich 964 4| kaum entwich,~Sieh, mit hellentflammter Fackel~Ihn das weite Schloß 965 3| durchsichtig und zeigen in heller Beleuchtung Mirza mit in 966 4| Willst du fallen~Von des Henkers Hand, ein Feiger?~Nun stehst 967 2| Speer~Jenes Tier, vom Felsen her--~Rustan.~Unheil! nie dein 968 | herab 969 4| der Herr?~Bist du nicht herabgestiegen,~Nicht gefallen von der 970 3| nach rückwärts mit einer herabhängenden Draperie geziert. Daneben 971 2| Schlange an den Boden.)~Topp!~(Herablachend.)~Ha, ha!~Schlechte Schützen! 972 2| der Höhe.)~Zanga (vom Baum herabsteigend).~Was war das?--He, liegt 973 2| Tag!~Rustan (von der Höhe herankommend).~Zanga! Zanga! Lebt er? 974 | herauf 975 4| geöffnet. Gülnare tritt heraus mit Begleitung.)~Gülnare.~ 976 1| Zu den Hürden zieht die Herde,~Und die Blume senkt in 977 3| kleines Völkchen,~Seiner Herden Zucht ergeben,~Und da sie 978 4| Rechts im Vorgrunde der hereinspringende Fels, im Hintergrunde die 979 2| andre?~Warum steigt er nicht hernieder,~Pflückt die Früchte seiner 980 3| an als Täter?~Kämmerling.~Herr--~König.~Du zögerst?~Kämmerling.~ 981 2| auf die Knie stürzend).~Herrin, oh, ich bin vernichtet!~ 982 4| Gülnare.~Dir die Herrschaft? Herrsch in Ketten!~Nehmt gefangen 983 3| euch hin im Staube.~Eure Herrscherin steht hier!~(Die vordersten 984 3| abgelöst.)~Dieses Landes Herrscherschmuck,~Er bleibt mein, ich geb 985 1| in seinem düstern Busen,~Herrscht in seinem ganzen Tun~Und 986 4| Last,~Die der Fremde um sie herschlingt~Wie um eine Sklavin fast.~ 987 4| Worte hinter dem Vorhange hervorgetreten ist, verstellt ihnen den 988 4| dort, dein Neffe?~Er, ein Heuchler, und mein Feind?~War's des 989 1| Wäldern deine Wohnung,~Und das Heulen wilder Tiere,~Sturmbewegter 990 3| Becher trägt).~Fort, du Hexe!~Die Alte.~Zanga, komm! 991 4| eitel Gold!~Rustan (einen Hieb nach ihm führend).~Teufel! 992 4| Brust:~Eines nur ist Glück hienieden,~Eins, des Innern stiller 993 1| will Ruhe.~Rustan.~Laß nur! Hier--~Mirza.~Nicht doch! Du sollst!~ 994 3| dein Verbrechen! ~Alter, hilf! Ach, ich vergehe!~Hört 995 4| dünkt mich, hör ich ihn,~Hilfeflehend, Beistand rufend,~Wie in 996 4| den Götter geben,~Zweimal hilfreich sind sie kaum.~Rustan.~Eine 997 2| fliegen,~Die auf Höhn, am Himmelszelt~Weit umher du aufgestellt;~ 998 4| betreten hat, der zur Brücke hinanführt, stehenbleibend).~Ich kann 999 1| seinen untersten Blättern hinanstrebend nach und nach empor. Rustan 1000 2| Steig, der zur Brücke führt, hinaufgeschritten).~Rustan (folgt ihm).~Unmensch! 1001 1| Köcher um den Nacken,~Und hinaus--hinaus zum Walde!~Massud.~ 1002 4| zur Türe des Hintergrundes hinausgedrängt. Waffenlärm. Kurze Pause.