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Franz Grillparzer
Der Traum ein Leben

IntraText - Konkordanzen

(Hapax - Wörter, die nur einmal vorkommen)


abend-erkan | erken-hinau | hinde-rette | rettu-verda | verde-zwing

     Aufzug
1003 2| Mirza!~Zanga.~Ja, weil arm,~Hindert sie ein reiches Wollen.~ 1004 3| Reichbegabt und stark und frei~Hineilt auf des Wildes Spur;~Wenn 1005 1| Liebe?~Rustan.~Nimmer sie hinfür mißbrauchen,~Das ist alles, 1006 2| nicht Ihr, daß jener andre~Hingestreckt das grimme Tier?~Eure Lanze 1007 4| vernommen,~Daß der König, als er hinging~In den letzten, tiefen Schlaf,~ 1008 4| und vollende!~(Den Zettel hinhaltend.)~"Eures Königs Mörder"--~ 1009 4| Massud (noch immer nach außen hinhorchend, mit der linken Hand das 1010 3| Entschlossenheit, Verstand!~(Sie hinkt nach der rechten Seite des 1011 3| das just der Punkt, der hinkt--~Rustan stürzt. Allein, 1012 2| Zeit, unbeweglich vor sich hinschauend, auf der Moosbank gesessen, 1013 2| hat den Mantel des vor ihm Hinschreitenden angefaßt.)~Der Mann.~'s 1014 4| mit einer Lampe, die er hinsetzt).~Endlich wach! Der Morgen 1015 4| sich damit vor den Alten hinstellend.)~"Eures Königs Mörder"-- 1016 3| zeltartige Estrade, deren hintere Vorhänge offen sind. Rechts 1017 3| deutlich,~Forscht man viel noch hinterher~Um das Wie und um das Wer?~ 1018 1| Freund, bleibt fein zu Hause,~Hinterm Pfluge zeigt die Kraft!"~ 1019 3| zweifelhaft Geschick?"~(Die hintern Vorhänge werden durchsichtig 1020 1| Meere,~Still und stumm~Weit hinum,~Düster, wie das Nebelgrauen,~ 1021 3| links ausgebreitete Tuch hinweggerissen.)~König.~Doch, dort steht 1022 3| den Mantel auf den Boden hinwerfend).~Rustan! kennst du diesen 1023 3| ihn auch zermalme,~Wie der Hirt die Schlange tritt,~Bin 1024 3| von den Bergen schreiten~Hirten, jetzt zum erstenmal,~Völker 1025 4| mit blitzenden Augen und hocharbeitender Brust dagestanden hat, stammelt 1026 2| vielleicht wohl mehr noch?~Hochgeehrt nach Rang und Stande.~Der 1027 2| Kind,~Das gar stolz und hochgesinnt,~Selbst den Gatten wählen 1028 3| ich dich so vor mir sehe,~Hochgewachsen, stark und kühn,~Mit der 1029 3| Schlimmen,~Auf des Berges höchsten Hang,~Dessen Mitte zu erklimmen~ 1030 4| dagestanden hat, stammelt jetzt in höchster Anstrengung, nach einigen 1031 3| andre Gründe nach!~Wer mein Höchstes sein will sehn,~Muß, ein 1032 4| folgt dein Krieger,~Und dein Höfling meinem Wort;~Zutraunsvoll 1033 1| dem dumpfen Tale,~Auf den Höhen, auf den Gipfeln,~In der 1034 2| Banner fliegen,~Die auf Höhn, am Himmelszelt~Weit umher 1035 1| unverständig prahlte,~Euch zu höhnen sich erfrechte,~Etwas unsanft 1036 2| Der mich jüngst beim Jagen höhnte?~Zanga.~Seht doch nur den 1037 3| Sohn und Erbe,~Da reicht Höhres nur hinan;--~Doch mit Zeichen 1038 4| auch ich.~Rustan.~Oheim, höre!~Mirza.~Hör ihn, Vater!~ 1039 1| fehlt die Sprache,~Fehlt dem Hörenden das Ohr.~Gute Nacht denn!~( 1040 2| zum Gehen wendet und die Hörner von neuem ertönen, fällt 1041 2| nachzustehn.~(Nach wiederholtem Hörnerruf kommt nun das Gefolge des 1042 1| eine Bank. Sommerabend. Hörnertöne erschallen aus der Ferne.)~ 1043 4| Augen, statt den Ohren,~Hörte seine stumme Sprache,~Die 1044 3| und Rustan kommen.)~König.~Hörtest du? vernahmst du? sahst 1045 2| klangloser Stimme).~Hin nach Hofe, vor den Thron.~Rustan.~ 1046 1| erst wird er wiederkehren,~Hoff ich dich doch immer früh;~ 1047 4| Scheiden,~Ließest du mich hoffen, glauben,~Daß hier diese, 1048 4| Treiben auf ihn bauten,~Ihres Hoffens einzig Pfand,~Stumm an Zunge, 1049 3| Und das Gaukelbild der Hoffnung~Fern auf Nebelgrund gemalt.~ 1050 2| Als ich glaubte, als ich hoffte.~Euer Oheim, seine Hütte--~ 1051 3| Weil ich getrachtet~Nach zu Hohem, nach Verbotnem,~Irr ich 1052 2| Rustan, folgt ihr?~Rustan.~Hoher Herr, ich bin bereit.~(Zu 1053 3| dem so graß Verblichnen~Hohes Unrecht ich getan.~Rustan.~ 1054 3| s, weil er mit gift'gem Hohn~Lauernd seine Tat versteckte,~ 1055 2| Laßt die Furcht den Henker holen!~Gülnare.~Doch du sprichst 1056 4| leise).~Ei später!~Laß uns horchen jetzt. Nur leis!~Rustan ( 1057 4| Gefahr.~(An der Türe links horchend.)~Und ich bin allein, und 1058 1| wahr ist's, schon als Knabe~Horcht' er gerne großen Taten,~ 1059 4| einnimmt, sieht man den Horizont mit den ersten Zeichen des 1060 1| Dort herüber~Schien des Hornes Ton zu kommen.~(Zurücktretend 1061 2| dem am Boden Liegenden.)~Hu, am Turban, seht, die Krone!~ 1062 2| antwortend, in ein an seiner Hüfte hängendes Jagdhorn stößt.)~ 1063 2| Samarkand!~Oben nur von jenen Hügeln~Sah in seiner Türme Brand~ 1064 1| Augen fallen zu;~Zu den Hürden zieht die Herde,~Und die 1065 2| hoffte.~Euer Oheim, seine Hütte--~Rustan.~Arme Mirza!~Zanga.~ 1066 | Hundert 1067 2| sich hält.~Nun ein Graben--Hupp! gesprungen!~Ha, sie gleitet, 1068 3| krank; sieh, das erfuhr ich--~Rustan.~Krank?~Die Alte.~ 1069 4| Pferde.~Was des Säckels Inhalt faßt,~Den ich gab als Reisezehrung,~ 1070 4| gleich mir?~Massud (von innen).~Ist's schon spät?~Mirza.~ 1071 3| die Halle~An des Schlosses innre Räume;~Hier im Wege feste 1072 4| Gift von Schlangen und Insekten~Auf des Leuen Untergang.~ 1073 2| der braune Mantel?~Zanga.~Irgend dort wohl in den Sträuchen.~ 1074 3| zu Hohem, nach Verbotnem,~Irr ich hier in dieser Wüste,~ 1075 2| er, hier.~König.~Nein, du irrst, er stand dort oben,~Eingehüllt 1076 1| weichen,~Wir, mutig und jach~Den Fliehenden nach,~Über 1077 1| bei dem Vater,~Sich den Jägern beigesellt.~Rustan schlug 1078 1| Leben,~Wie so schal und jämmerlich!~Stets das Heute nur des 1079 2| an seiner Hüfte hängendes Jagdhorn stößt.)~Rustan.~Zanga, komm, 1080 4| Der die Stunden sind wie Jahre~Und das Jahr wie eine Nacht,~ 1081 2| Kehle,~Sehn sie sich nach Jahren wieder;~Und die Braut, gefreit 1082 1| Knabe streckt die Hände~Jauchzend nach dem Vater aus. ~Ihr 1083 4| Mirza.~Zu dir?~Massud.~Jawohl!~Gehn zusammen dann hinüber.~ 1084 1| träumen,~Schauen, wie sich jedermann~Lorbeern pflückt vom Feld 1085 4| nicht, kann nicht!~Daß ich jemals dir getraut!~Zanga.~Fühlst 1086 3| Seht zu, was ist.~(Es geht jemand.)~Widerlich stört's meine 1087 3| dazwischen Klagetöne,~Fast wie jene--~(Zu Rustan.)~Warst du damals~ 1088 1| hin! und mögest du~Nie der jetz'gen Stunde fluchen.~Rustan.~ 1089 3| wackre Krieger,~Aber schuldig jetzt--gleich mir!~(Er wirft sich 1090 4| Schütteln ab das feige Joch.~Und schon, dünkt mich, 1091 1| holden Bilder,~Seid mit Jubel mir gegrüßt!~Ich bin müd, 1092 3| beiderlei Geschlechts besetzt. Jubelruf, kriegerische Musik, Truppenaufzüge.)~ 1093 2| Todes,~Wenn nicht dieser Jüngling war;~Sieh, so nahe die Gefahr.~( 1094 2| Verweichlichte, Verwöhnte,~Der mich jüngst beim Jagen höhnte?~Zanga.~ 1095 3| sich,~Wie Begeisterung der Jugend.~Auch, mein Sohn, in Wein 1096 3| Feurig-starken, schäum'gen, dunkeln;~Jugendähnlich gleitet er~Durch die abgespannten 1097 1| wählig,~Als ich, freilich jung genug,~Meine ersten Waffen 1098 1| Ein verwöhnter trotz'ger Junge,~Der von Öl und Salben duftet,~ 1099 1| geschehn?~Daß Ihr einem platten Jungen,~Der recht unverständig 1100 4| ihr Guten beide!~Schöne Jungfrau, seid bedankt.~Und nun fort, 1101 2| besten Kleider,~Euch als Junker angetan!~So was hilft und 1102 3| wie mich dünkt,~Ist das just der Punkt, der hinkt--~Rustan 1103 2| der Gefahr.~Dem Erretter, käme Rettung,~Schwur ich, nichts, 1104 4| zieht sich zurück.)~(Zwei Kämmerlinge haben die Seitentüre geöffnet. 1105 3| mit jenem,~Den, aus deiner Kämmrer Scharen,~Nie hat man den 1106 2| noch ein bißchen scheu,~Kämpft noch Stolz mit dem Verlangen.~ 1107 1| unverwahrte Herz,~Und dann kalt und ruhig bleiben~Bei des 1108 1| Tränen schauen~Und dich kalt--~Rustan.~Ich kann nicht 1109 1| Samarkand~In des Königs Kammer dienet,~Und, mit Urlaub 1110 1| Pferdegestampf,~Laut toset der Kampf.~Die Gegner, sie wanken,~ 1111 4| ehrnen Ketten.~Will den Kampfplatz denn betreten,~Erst im Tod 1112 3| Rustan.~Herr!~König.~Du kanntest nie~Jenen Mann, der nun 1113 2| uns gehn.~König.~Nun so karg, und erst so warm!~Warst 1114 1| Quelle~Mit des Weidsacks kargem Vorrat~Und Gespräch sich 1115 2| wurden,~Lachen auf aus voller Kehle,~Sehn sie sich nach Jahren 1116 4| du siegen, mußt du wagen;~Kehre denn zur Niedrigkeit!~Rustan.~ 1117 2| will fort.~Zanga, komm! Wir kehren heim.~In der Nahverwandten 1118 4| verscheucht der Morgen,~Lag als Keim in dir verborgen,~Hüte dich, 1119 2| dein Verlangen,~Eh's zu keimen angefangen,~Soll's verwirklicht 1120 3| mich übereilen,~Niemand, keinem, auch nicht dir!~Geben nie-- 1121 3| als ich getrunken,~In den Kelch ein Hauch gesunken,~Und 1122 4| Meines Lebens tiefsten Kern,~Damit laß für jetzt mich 1123 1| Nacht;~Ausgelöscht des Tages Kerzen,~Breitet sie den dunkeln 1124 1| messen,~Den verschämten, keuschen Degen~Wiegend auf den glatten 1125 2| Stand verraten,~Wir sind Kinder unsrer Taten,~Und nach aufwärts 1126 4| ihm beigebracht,~Kann vor Kindern er bestehen,~Nicht vor der 1127 2| der Seele Kraft bezwingt,~Kindisch solche Schauer bringt.~König.~ 1128 3| Rechts ist ein Sofa von Kissen angebracht, nach oben mit 1129 4| Stellt sich jetzt, ein Kläger, dar?~Gülnare.~Der Verdacht 1130 4| so mild und gut.~(Leise Klänge lassen sich hören.)~Massud.~ 1131 3| die Stimme--~(Die vorigen Klagelaute wiederholen sich.)~König.~ 1132 3| von Stimmen, dazwischen klagend ausgestoßene Laute.)~König.~ 1133 3| meine Rede,~Und dazwischen Klagetöne,~Fast wie jene--~(Zu Rustan.)~ 1134 3| halbvergeßner Traum.~Und wen klagt man an als Täter?~Kämmerling.~ 1135 3| Schaurig, widrig, wirren Klanges--?~Kämmerling.~Herr, es ist 1136 2| Der Mann vom Felsen (mit klangloser Stimme).~Hin nach Hofe, 1137 2| besetzten Dolch,~Wo des Demants klares Scheinen--~Der Mann vom 1138 4| Daß dein Strahl in seiner Klarheit,~Du Erleuchterin der Welt,~ 1139 3| Kaleb ähnlich. Er hält eine kleine Harfe im Arm. Rustan, der 1140 2| war bleich und schien viel kleiner,~Wohl gebückt zum Wurf sich 1141 1| Harfentöne?~Wohl der alte Klimprer nah?~(In halb liegender 1142 2| damit gut!~Dort auf jener Klippe Zinnen~Soll ein Tempelbau 1143 2| Nun, zum Henker, seid doch klug!~(Wiederholter Hörnerschall.)~ 1144 2| angefaßt!~Rasch zum Wurf mit kluger Hast.~Der König (tritt fliehend 1145 3| Recht!~Was geschehn an jenem Knecht,~Laß uns künftig sehn und 1146 2| Zanga (kniend).~Herr, dein Knecht--~(Rustan läßt sich in einiger 1147 3| überreichlich~Mittel wußte, Kniffe, Ränke,~Der mich bis hierher 1148 3| Läßt mit halbzerschoßnen Knochen~Magre Gnadensuppen kochen.~ 1149 4| Ob's gelang? Da sitzt der Knoten!~Nicht, weil's Frevel, weil' 1150 3| Knochen~Magre Gnadensuppen kochen.~Aber wen es höher treibt,~ 1151 1| Ungeduldig ins Gesicht,~Doch, ob kochend, dennoch schwieg er.~Aber 1152 4| auszugleichen,~Die im Tiegel kocht und wallt;~Doch ein Säkul 1153 1| Rustan!~Rustan.~Ha, man kömmt!~Mirza.~Du bist es!~Konntest 1154 4| Vierter Aufzug~(Saal im Königlichen Schlosse, links und rechts 1155 1| Oh, man sollte grollen können,~Grollen, so wie andre fehlen,~ 1156 4| reichsten Schätzen,~Nimm die köstlichsten Provinzen,~Kleinod, Perlen, 1157 4| Zanga (einen gestiegen kolbenartigen Körper aufhebend, der schon 1158 4| schon früher alle Stufen des kommenden Tages gezeigt hat, strahlt 1159 4| dunkel!~Zanga (der Mantel und Kopfbedeckung weggeworfen hat und in ganz 1160 2| meines Ränzels Weite~Führ ich Kost für mäß'ge Leute,~Erst getafelt, 1161 4| Tisch und Stuhl.~Rustan, kostbar gekleidet, einen goldenen 1162 1| Der, den es ihm selber kostet,~Macht mich seinen Anblick 1163 1| dumpfen Raum der Hütte,~Kräfte sammeln künft'gen Taten,~ 1164 3| dieser Trank,~Macht die Kranken schnell gesunden,~Die Gesunden 1165 4| Truggestalten, Nachtgebilde;~Krankenwahnwitz, willst du lieber,~Und wir 1166 3| des Wildes Spur;~Wenn die kreisende Natur~Aus der Gaben Reichtum 1167 2| zu, und links und rechts~Kreuzt die Blitze des Gefechts.~ 1168 3| Geschlechts besetzt. Jubelruf, kriegerische Musik, Truppenaufzüge.)~ 1169 1| Kronen und Triumphen,~Von des Kriegs, der Herrschaft Zeichen~ 1170 3| aus in alle Weite~Mit der Kriegsdrommete Ton~(Dieses Landes) Macht 1171 3| Und dies Land nur eine Kron'.~Es geschah. Allein, wenn 1172 1| von Schlachten,~Nur von Kronen und Triumphen,~Von des Kriegs, 1173 4| Sterblicher, Verlockter,~Will ich kühlen meine Rache,~Und der Dolch 1174 4| Willensriesen~Fehlte Mut zur kühnen Tat?~Gleich umfängt uns 1175 4| beschlossen,~Frei und offen künd ich's nun.~Während hier 1176 2| finden,~Was soeben Boten künden:~Jener blut'ge Khan von 1177 3| sich Götter offenbaren,~Kündigt sie ein Schauder an,~Daß, 1178 3| in Samarkand. Die ersten Kulissen des Vorgrundes bilden eine 1179 1| sorglos, der Verkehrte!~Deines Kummers, deiner Angst.~Mirza.~Angst? 1180 1| Rustan ahnet wohl,~Daß mir Kunde seiner Raschheit,~Und er 1181 4| Nicht des Pfads, der Gegend kundig.~Zanga.~Nicht der Gegend? 1182 2| gelegt, und steht nun in kurzem schwarzem Leibrocke, nackten 1183 3| und Ruhm,~Noch vor wenig kurzen Tagen~Stolzer Nachbarn Eigentum.~ 1184 4| ruft. Die Szene schließt.)~(Kurzes ländliches Zimmer mit einer 1185 3| geist'gen Duft.~Köstlich! labend!~(Er trinkt.)~Zanga.~Herr, 1186 3| Trauben.~(Sie trinkt.)~Wie das labt--wie das erquickt!~(Den Becher 1187 2| Wenn er grinset, wenn er lacht.~Zanga.~Fassung, Herr! Und 1188 3| Ihres Mundes freundlich Lächeln,~Ihrer Rede Sommerfächeln,~ 1189 1| Erster Aufzug~(Ländliche Gegend mit Felsen und Bäumen. 1190 4| Szene schließt.)~(Kurzes ländliches Zimmer mit einer Türe im 1191 1| Ich bin's, Mirza!~Mädchen, lässest du den Vater~In der Dämmrung 1192 1| beschwingte Silberglöckchen,~Läuten aus den Feier(abend),~Schon 1193 2| ist).~Ich bin König dieser Lande.~Zanga (kniend).~Herr, dein 1194 2| Rustan.~Freiheit! Ha, mit langen Zügen~Schlürf ich deinen 1195 2| sehn.~Der Mann vom Felsen.~Langes Rinnen trübt die Welle--~ 1196 4| mich nun noch ab,~Dir den langgedehnten Stahl~Gradaus in die Brust 1197 2| dunkeln Wetter,~(Nach und nach langsamer sprechend.)~Und der glänzend 1198 1| zuletzt--~da sprang er auf,~Langte von der Wand den Bogen,~ 1199 3| die übrigen senken die Lanzen.)~Gülnare.~Habe Dank!--Euch 1200 3| der Schutzschrift, die wir lasen,~Schrieb dem tiefgekränkten 1201 4| schenk ich dir's zur Stunde,~Lasse los all was dich band.~Wähle 1202 1| Diese Ruhe, diese Stille,~Lastend drückt sie meine Brust.~ 1203 2| aus allen Quellen trinken,~Laub und Bäume möcht ich grüßen,~ 1204 2| ihn.~Weich schwimmt er in lauen Lüften,~Steigt empor, erhebt 1205 3| weil er mit gift'gem Hohn~Lauernd seine Tat versteckte,~Und 1206 3| Vorgrunde zu).~Hi, hi, hi!~Lauf mein Rädchen,~Spinn dein 1207 4| Armes Walten~Weiberhafter Launen Willkür~Fern von diesem 1208 3| bleibt er stehen und tut, lauschend, einige Schritte zurück. 1209 4| hier dein Zeuge,~Daß er lautlos wie die Nacht,~Und mit Blicken 1210 3| wiederholen sich.)~König.~Pfui des Lauts!~Schafft sie fort, die ekle 1211 2| umher du aufgestellt;~Allen Lebenden ein Zeichen~In der Schöpfung 1212 2| Ringsherum auf viele Meilen~Kein Lebendiger als wir.~(Bei dem am Boden 1213 1| Ehre,~Früchte bricht vom Lebensbaum,~Und mich selbst zur Ruh' 1214 3| du Guter,~Schutzgeist, Lebensretter du,~Sieh dein Vater trinkt 1215 3| Gebt mir Wein, die Zunge lechzet,~Und verschließt des Zeltes 1216 4| Edelstein;~Mir laß eine leere Wüste,~Wo Verlangen buhlt 1217 4| gefährlich,~Und der Ruhm ein leeres Spiel;~Was er gibt, sind 1218 4| Mann,~Der mit Raten und mit Lehren~Vatergleich an mir getan.~ 1219 2| nun in kurzem schwarzem Leibrocke, nackten Armen und Beinen, 1220 3| das mußt du tragen,~Eine Leiche, auf dem Thron.~Bist nun 1221 1| Über Freundes und Feindes Leichen. ~Jetzt auf weitem Feld~ 1222 2| Kinderjahre!~Folgt der Unschuld Leichenbahre!~(Zurücksinkend.)~Rustan! 1223 1| südenwärts gespannt,~An dem Leichnam unsers Friedens,~Raschgespornt, 1224 3| verblüfft;~Ihm, der kam zu leichtem Krieg,~Dünkt der Rückzug 1225 2| So was hilft und fördert leider!~Drauf als wackrer Edelmann~ 1226 4| selbst nach seinem Kerker,~Leih ihm selbst ein gnädig Ohr.~ 1227 1| lernen!~Und wer weiß? An Lektionen~Läßt's der alte Herr nicht 1228 1| Fäden~Trotzende Gewalten lenken,~Rings zu sammeln alle Quellen,~ 1229 1| Sprache,~Er wird Eure nimmer lernen!~Und wer weiß? An Lektionen~ 1230 4| sonst ein Mittel,~Muß zum letztenmal ich fragen,~Zu beweisen 1231 4| Massud und Mirza kommen. Letztere trägt eine hellbrennende 1232 3| Ist Verdienst es, wenn der Leu,~Reichbegabt und stark und 1233 4| lag, aber erst jetzt zu leuchten anfängt).~Faules Holz und 1234 4| Schlangen und Insekten~Auf des Leuen Untergang.~Und auf nichts 1235 2| negier ich frisch und munter,~Leugne, daß du warst und bist.~ 1236 3| vertraut;~Der mit Lügen und mit Leugnen~Mich verlockt, mir anzueignen,~ 1237 4| Hochverräter? Wir?~Rustan.~Ihr leugnet's?~Blinkt nicht noch in 1238 1| vor sich die weite Ebne,~Lichtbestrahlt und reich geschmückt,~Die 1239 2| Aber unerhört, getrennt,--~Lichterloh, wie Wolle brennt,--~Heiß 1240 3| ein; hinter ihm Diener mit Lichtern und Wein.)~König.~Setzt 1241 2| Vollgewalt.~Rustan.~Zanga, jene Lichtgestalt,~Sich um seinen Nacken schmiegend,~ 1242 2| Wolle brennt,--~Heiß in Liebesglut vergehen.~Laßt das jetzt, 1243 4| nicht dein Anschaun,~Diese liebevollen Blicke,~An den Dunkeln, 1244 3| ich damals dumpf geträumt,~Lieblich hat's den Platz geräumt~ 1245 1| Bäume Dröhnen~Scheint dir lieblicher zu tönen,~Als der Nahverwandten 1246 1| den du, ich weiß, nicht liebst,~Ja, kaum einmal wolltest 1247 4| Welchem Schützer~Gabst dein Liebstes du in Haft!~Rustan.~Er wohl 1248 1| Letzte:~Diese hier, sie liebt dich.~Rustan.~Mirza!~Hier 1249 2| blickt ein Mann!~Was uns alte Lieder melden,~Schau es hier verwirklicht 1250 4| Zahlt man dem, der aus dich liefert?~Ei, dein Kopf ist eitel 1251 4| besser.~(Er hebt die am Boden liegende Feder auf.)~Hier die Feder!~( 1252 1| alte Klimprer nah?~(In halb liegender Stellung, mit dem Oberleibe 1253 4| Gülnare.~Und befehle.~Rustan.~Ließe gleich sich mancherlei~Noch 1254 3| das Herz sie an;~Und sie ließen sich betören,~Um den Zaudrer 1255 4| abend, noch beim Scheiden,~Ließest du mich hoffen, glauben,~ 1256 1| Und der Gruß der frommen Lippe~Fluch scheint in dem fremden 1257 4| Trug zu fügen,~Nun, da ihre List zerstört.~Jener Zeuge, dem 1258 2| verstummt, wenn wir ihn loben.~Vater, sag es selbst! fürwahr,~ 1259 2| zu werden.~Euern Vater, lobesam,~Adeln wir nur gleich im 1260 3| Brandung ebbend nieder,~Lösen sich die müden Glieder,~ 1261 1| Solcher Tat und solchen Lohns,~Aufsprang und voll Eifer 1262 1| lichter Hügel,~Voll umgrünter Lorbeerhaine,~Schaurig schön, aus deren 1263 1| Schauen, wie sich jedermann~Lorbeern pflückt vom Feld der Ehre,~ 1264 3| Tuch zeigend, das Zanga lose um den Hals geschlungen 1265 3| mich bis hierher geleitet;~Losgerissen von der Heimat,~Mich die 1266 2| Entscheidungstagen~Ich Euch sage: losgeschlagen!~Stürzt dann in den Feind 1267 4| der sie haltenden Linken loslassend und mit gebrochenen Gliedern 1268 2| Weich schwimmt er in lauen Lüften,~Steigt empor, erhebt die 1269 2| Jeder Blick, mit neuer Lüge,~Zeigt mir anders seine 1270 4| Die, nach Reich und Krone lüstern,~Vorgriff seinem trägen 1271 2| Stracks hinein durch Herz und Lungen,~Und es hatte ausgerungen.~ 1272 4| der letzte~Eingedrungner Machtgewalt.~(Sie gehen auf die Seitentüre 1273 2| von seinem Feinde,~Von dem mächtgen Khan aus Tiflis,~Der um 1274 3| Frevler ist gefangen,~Aber mächtig sind die Seinen,~Man befreit 1275 1| Massud.~Ich bin's, Mirza!~Mädchen, lässest du den Vater~In 1276 1| ob Gewinn?~Gibt dem Weibe Männerstärke~Und dem Manne--Weibersinn! ~ 1277 2| hat man mich wohl gesehen,~Männlich die Gefahr bestehen,~Eine 1278 1| Arbeit teilend,~Bald ein Märchen mir erzählend,~Bald--o glaubt 1279 2| Weite~Führ ich Kost für mäß'ge Leute,~Erst getafelt, 1280 1| s glauben?~Racha, unsre Magd will wissen--~Massud.~Liebe 1281 3| halbzerschoßnen Knochen~Magre Gnadensuppen kochen.~Aber 1282 2| meinen Händen~Zuckt und mahnt mich, rasch zu enden.~Zanga!~ 1283 4| Rustan.~Ließe gleich sich mancherlei~Noch entgegnen diesem Spruche,~ 1284 2| dort die Schlange;~Dieser Mann--~(Auf Rustan zeigend.)~Zanga ( 1285 1| Weibe Männerstärke~Und dem Manne--Weibersinn! ~Sei's! Man 1286 3| befreit beim Jagen,~Schien des Manns, der nun erschlagen.~Es 1287 1| vermißt zu finden.~Und mich martert hier die Sorge,~Und mich 1288 1| müd, die Stirne drückt,~Mattigkeit beschleicht die Glieder.~( 1289 3| meinen Zähnen~Will ich an der Mauer brechen,~Hier mit diesen 1290 1| Zahllos, wie der Sand am Meere,~Still und stumm~Weit hinum,~ 1291 1| Zanga! Waffen! Waffen!~(Mehrstimmige leise Musik greift in die 1292 1| ich,~Daß du unsern Anblick meidest.~Die Bewohner dieses Hauses~ 1293 2| weilen?~Ringsherum auf viele Meilen~Kein Lebendiger als wir.~( 1294 3| getötet?~Rustan.~Herr, so meinst du--?~König.~Nun, nur Gutes.~ 1295 1| Rustan!~Massud.~Halt! So meint' ich's nicht!~Kann er deiner, 1296 4| ersten Aufzuges gehörte Melodie.)~Massud.~Ist das Zanga 1297 2| sind noch immer,~Wo, wenn Menschenkräfte enden,~Götter ihre Hilfe 1298 4| bedrängt,~Besser er, als--merk--wir beide!~(Zanga zieht 1299 3| Nun, so halt bereit dein Messer,~Und wenn sie mich greifen, 1300 4| ist man hold,~Feuer reint Metall von Schlacken,~Und der König 1301 3| Freigestellt das nackte Leben~Jedes Meuchelmörders Dolch."~(Die Wand des Zeltes 1302 4| die ihr so eifrig~Seine Meuterkünste fördert.~Ist hier Landes 1303 4| Und mit Blicken und mit Mienen,~Die ihr schlau ihm beigebracht,~ 1304 3| Geschick wär' leicht und milde.~(Weiterlesend.)~"Rustan, 1305 1| er,~Oh, ich weiß, er wäre milder. ~Doch wo bleibt er? Dort 1306 4| Worte scheuet,~Fühlt am mindesten sich rein.~War denn er nicht 1307 1| Davor wahr ich dich zum mindsten.~Schlaf noch einmal hier 1308 3| die vergleichbar,~Nahe mindstens kommt Gülnaren,~Meines Herrn 1309 1| löschen.~Mirza.~Ihr verspracht mir--~Massud.~Fürchte nichts!~ 1310 3| dich mit frommen Blick,~(Mirzas Gestalt erhebt sich.)~Kehr 1311 3| hier dem meinen.~Nun, ich mische dir den Trank.~(Sie nähert 1312 4| zehen Reichen~Gnügt, die Mischung auszugleichen,~Die im Tiegel 1313 1| Rustan.~Nimmer sie hinfür mißbrauchen,~Das ist alles, was ich 1314 3| Hand.~Wer wird allen denn mißtrauen,~Weil ein einz'ger nicht 1315 4| Besten,~Denen seine Furcht mißtrauet,~Unbemerkt aus unsrer Mitte?~ 1316 3| Ruhebettes hervor. Sie rollt den mitgenommenen Becher mit dem Fuße vor 1317 1| erfrechte,~Etwas unsanft mitgespielt,~Das ist alles. Und was 1318 1| Vater, mir zulieb!~Zanga.~Mittag war es, und die Jäger,~Von 1319 4| links kommt Zanga, durch die Mitteltüre ein Hauptmann mit Soldaten.)~ 1320 2| Hat in mächt'gen Heeres Mitten~Unsre Grenzen überschritten,~ 1321 4| anfängt).~Faules Holz und Moderschwamm!~Doch zu brauchen, dient 1322 3| Rechtes nur erfüllen?~Ei, du möchtest wohl den Trank,~Aber auch, 1323 1| wie es ist!~Die dort oben mögen walten.~Was ihn heut zurückehält,~ 1324 1| Verblendeter,~Ziehe hin! und mögest du~Nie der jetz'gen Stunde 1325 1| Erwartung~Sind gar reich an Möglichkeiten.~Weil du ruhig bist und 1326 4| zulande.~Rustan.~Und zu deinen Mörderfüßen~Leuchtet's fahl mit düsterm 1327 3| Stimme,~Der nur jetzt des Mörders Grimme,~Unbekanntem Tod 1328 3| Leib getragen,~Der durch Mord sein Ende fand.~König.~Laßt 1329 3| Sprich!~Wen zeiht man des Mordes?~Kämmerling.~Dich!~König.~ 1330 4| Zanga.~Als du mich des Mords beschuldigt,~Weil du hilflos 1331 1| jetzt Brüder~Streckt der Mordstahl nieder.~Empfangen und geben,~ 1332 4| dehne mich und schüttle,~Morgenluft weht um die Stirne.~Kommt 1333 1| Nachtluft kühl,~Und der müde Fuß will Ruhe.~Rustan.~Laß 1334 3| ebbend nieder,~Lösen sich die müden Glieder,~Schweigt der Schmerz, 1335 1| Während wir des Feldes Mühn~Und des Hauses Sorge teilen,~ 1336 1| Faust,~Und ich soll hier müßig träumen,~Schauen, wie sich 1337 4| Stunde~Schuldig hieß in jedem Munde,~Stellt sich jetzt, ein 1338 3| vernahmst du? sahst du?~Ihres Mundes freundlich Lächeln,~Ihrer 1339 4| War's des Königs eigner Mundschenk?~Oder sie, des Fürsten Tochter,~ 1340 1| Die, vergessen, einsam murmeln,~Und in stolzer Einigung,~ 1341 3| zu Dienste.~Über Undank murren sie,~Harren Eurer.~Rustan.~ 1342 1| Gegner, sie weichen,~Wir, mutig und jach~Den Fliehenden 1343 3| tut's!~Unsre Völker, hohen Muts,~Sehen bange Zweifel schweben~ 1344 2| Stammeln dir gefallen,~Die du Mutter bist von allen!~Zanga.~Herr, 1345 4| Macht;~Und wie gleich im Mutterschoße,~Schaut als Gleiche uns 1346 3| wenig kurzen Tagen~Stolzer Nachbarn Eigentum.~Und sie zittern 1347 1| seid's!~(Sie versinkt in Nachdenken.)~(Massud kommt aus der 1348 1| dessen einem Ende Massud nachdenklich sitzt. Rechts im Hintergrunde 1349 3| Vater~Mich, die Tochter, nachgesandt.~Zwar, der Frevler ist gefangen,~ 1350 2| Zanga ab.)~Zanga (ihnen nachschauend).~Das geht gut, bei meiner 1351 3| Der braune Mantel hängt nachschleppend über die rechte Schulter. 1352 1| für viele.~Massud.~In der Nacht--~Mirza.~Er kennt den Pfad.~ 1353 4| nicht Muhme Mirza?~Auch ein Nachtgebild', wie jene,~Die dort um 1354 4| sag ich.~Truggestalten, Nachtgebilde;~Krankenwahnwitz, willst 1355 2| zurückschaudernd.)~Oh, des Anblicks Nachtgewalt~Übt von neuem seine Rechte.~ 1356 1| du mit!~Du bist heiß, die Nachtluft kühl,~Und der müde Fuß will 1357 1| Gespräch ertönen;~Ja, des Nachts, entschlummert kaum,~Spricht 1358 2| beschuldigt,~Einem andern nachzustehn.~(Nach wiederholtem Hörnerruf 1359 3| Wüste,~Freigestellt das nackte Leben~Jedes Meuchelmörders 1360 2| kurzem schwarzem Leibrocke, nackten Armen und Beinen, mit schwarzem 1361 2| Bündel,~Wirf ihn in den nächsten Fluß.~Nichts laß unsern 1362 4| wer naht?~(Die Blicke der Nächststehenden folgen den seinigen und 1363 4| Heut!~Wie dein Strahl das nächt'ge Dunkel~Und der Nebel 1364 4| und hat sich in Rustans Nähe gestellt).~Karkhan.~Und 1365 1| fehlen.~Bleibt im Land und nährt Euch redlich!~Auch die Ruhe 1366 3| Tschihun,~Die an unsern Mauern nagen,~Haben auf den flachen Sand~ 1367 3| linken entblößtem Brust nagt eine Natter, die er in der 1368 4| nicht ertragen!~Muß ein nahes Wesen suchen,~Auszuschütten 1369 3| Einer starb schon, der dir nahte,~Draußen liegt er auf dem 1370 3| Nach den Eltern, die du nanntest,~Nach den Deinen, deiner 1371 3| entblößtem Brust nagt eine Natter, die er in der Hand hält.)~ 1372 4| War's ein Zufall? war's natürlich?~Waren's Krieger, waren' 1373 1| Weit hinum,~Düster, wie das Nebelgrauen,~Das noch lag auf Feld und 1374 3| Gaukelbild der Hoffnung~Fern auf Nebelgrund gemalt.~Wär' ich heimisch 1375 3| meinem Kind.~Also denn dein Nebenbuhler!~Rustan! Rustan! Und die 1376 3| Sohn aus der Verbannung,~Nebst der Schutzschrift, die wir 1377 4| War es jener dort, dein Neffe?~Er, ein Heuchler, und mein 1378 2| dich zu dieser Frist;~Sonst negier ich frisch und munter,~Leugne, 1379 3| sein stummer Mund.~Und so nehm ich mit Vertrauen~Das Gefäß 1380 2| gleichem Scheine,~Und ich nehme nur das Meine.~Komm und 1381 2| Deinen, neu ermutet,~Sehn mit Neid, wenn einer blutet,~Und 1382 1| durch die Fluren wälzen.~Neidenswertes Glück der Größe!~Welle kommt 1383 2| Wohl gebückt zum Wurf sich neigend.~Wo auch blieb der braune 1384 2| Moosbank gesessen, jetzt neigt er sich zur Quelle und trinkt).~ 1385 2| Euch durchs Leben.~Unsre Neigungen, Gedanken,~Scheinen gleich 1386 3| bringen weiter,~Etwa zu 'ner Fahne Reiter,~Einer Hauptmannsstell' 1387 1| und Salben duftet,~Wie 'nes Blumenhändlers Laden.~Der 1388 2| König.~Wie der Vogel aus dem Neste,~Nun zum erstenmal versuchend~ 1389 3| keinem, auch nicht dir!~Geben nie--wohl aber teilen!~(Sie hebt 1390 2| beginnen~Dem, der waltend niederblickt,~In der Not den Retter schickt.~ 1391 3| alte Kaleb, auf den Knien niedergekauert, zuhört. Die Lichter auf 1392 3| sich vor ihm auf ein Knie niederläßt, kommt Zanga eilig zurück; 1393 4| Zwischen Hohen, zwischen Niedern,~Gift von Schlangen und 1394 4| ein reinigend Gewitter,~Niederschmettern seine Stämme,~Aus dem Grund 1395 1| Da Rustan neben dem Alten niedersetzen will, sich zwischen beide 1396 2| Der Fremde (auf der Brücke niedersinkend).~Blutig! Blutig! Schwarzer 1397 2| überhäufen,~Fülle auf ihn niederträufen,~Groß ihn machen, groß und 1398 3| Verdienst denn, wenn der Regen~Niederträuft auf unsre Flur?~Ist Verdienst 1399 4| du wagen;~Kehre denn zur Niedrigkeit!~Rustan.~Das zu hören von 1400 1| doch es ist beschlossen!~Niemals, oder deiner wert!~Mirza.~ 1401 1| seinem ganzen Tun~Und läßt nimmerdar ihn ruhn.~Nur von Kämpfen 1402 4| Nach dorthin flieh!~Rustan.~Nimmermehr betret ich sie!~Dort hinaus!~( 1403 1| wage! Wagen siegt!~Was du nimmst, ist dir gegeben!~Sich hinabzustürzen 1404 3| Zucht ergeben,~Und da sie nomadisch leben,~Kommt's heut an, 1405 1| entzügelt wilden Pferden,~Nord- und südenwärts gespannt,~ 1406 2| Fassung! Mut!~Fall der Notwehr.--Hört, man ruft uns.~Seht, 1407 4| dem Licht erhalten,~Die Notwendigkeit gebeut:~Schaff ihn fort!~ 1408 2| Sachen;~Doch der Starke g'nügt sich selbst,~Und das Unglück 1409 3| Was dir frommen mag und nützen.~Aber bricht der Morgen 1410 4| früher sagt,~Was getan erst nützt und frommt.~Kommt und folget 1411 1| liegender Stellung, mit dem Oberleibe aufgerichtet. Er spricht 1412 3| nicht,~Übergebt ihn meiner Obhut~Und bestellet ein Gericht.~( 1413 3| Begriffe ist zu trinken, öffnen sich die Vorhänge des Zeltes 1414 4| hier bin ich.~(Die Türe öffnend.)~Schon vom Lager? Schon 1415 1| seine gegen die Erde.)~(Da öffnet sich die Wand des Hintergrundes. 1416 3| seinem Grund.~(In einer Öffnung des Halbkreises, den die 1417 1| trotz'ger Junge,~Der von Öl und Salben duftet,~Wie ' 1418 4| Nacht,~Wollend, daß sich offenbare,~Drohend sei, was du gedacht,~ 1419 3| Dritter Aufzug~(Offener Platz in Samarkand. Die 1420 4| Anschlag in geheim,~Ist ein offenkundig Bündnis~Zwischen Hohen, 1421 4| die Seitentüre links, die offenstehen bleibt.)~Rustan (in Fechterstellung).~ 1422 1| so schleicht er,~Seines Oheims Blick vermeidend,~Leise 1423 4| Geifre Wurm! ich geh, zu ordnen,~Was unschädlich macht dein 1424 4| Aus den Schrecken dieser Orte?~Muß ich hier denn untergehn?~ 1425 1| sein Kopf~Härter ist als Osmins Schädel,~Tücht'ger ist als 1426 1| Erde. ~Ferneher vom düstern Osten~Steigt empor die stille 1427 3| gähnt der Untergang!~Zanga.~Pah! und was ist auch verloren?~ 1428 1| dem im Vorgrunde stehenden Palmbaum hebt sich in weiten Ringen 1429 4| gedacht.~Dort ein Tisch, Papier und Feder,~Mit zwei Zügen 1430 2| Rustan weltbekannt~In der Parsen Fabelland--~Zanga.~Rustan 1431 4| steh mir bei!~Nicht des Pfads, der Gegend kundig.~Zanga.~ 1432 4| bauten,~Ihres Hoffens einzig Pfand,~Stumm an Zunge, tot die 1433 1| ihm gesprochen,~Wie ein Pfeil aus schwachen Händen,~Prallt 1434 1| erschüttert,~Die Erde zittert~Von Pferdegestampf,~Laut toset der Kampf.~Die 1435 1| ruhn,~Kamen alle, wie sie pflegen,~Auf dem Wiesengrund zusammen,~ 1436 3| Dolch, den du beim Jagen~Pflegtest in dem Gurt zu tragen,~Und 1437 1| bleibt fein zu Hause,~Hinterm Pfluge zeigt die Kraft!"~Da--~Rustan ( 1438 4| Kehrt erfolglos von der Pforte,~Läßt nicht mein Geheiß 1439 3| Mächt'gen fahren,~Schon die Pforten aufgetan.~Hier ist Wein. 1440 3| wiederholen sich.)~König.~Pfui des Lauts!~Schafft sie fort, 1441 1| geschehn?~Daß Ihr einem platten Jungen,~Der recht unverständig 1442 4| Nun stehst du am rechten Platze!~Stürz hinab dich in die 1443 4| einigen heftigen Bewegungen plötzlich die verwundete rechte Hand 1444 2| Willst mit andrer Taten prahlen,~Willst mit fremdem Golde 1445 2| gehn,~Mit gedunsnen Worten prahlend,~Mit Versprechen Taten zahlend,~ 1446 1| bei Gott! Es soll kein Prahler~Trotzig vor mich hin sich 1447 1| Der recht unverständig prahlte,~Euch zu höhnen sich erfrechte,~ 1448 1| Pfeil aus schwachen Händen,~Prallt von seinem starren Busen~ 1449 1| unabänderlich,~Daß Verzeihung Preis der Beßrung~Und nicht Lohn 1450 2| gut, bei meiner Treu!~Das Prinzeßchen hat gefangen.~Tat zwar noch 1451 3| Rustan (vor sich hin).~Prosit!--Wen's zuerst gereut!~( 1452 4| Schätzen,~Nimm die köstlichsten Provinzen,~Kleinod, Perlen, Edelstein;~ 1453 2| ger, leben,~So erwägt und prüft den Anfang,~Denn das Ende 1454 4| emporrichtend).~All umsonst! die Pulse stocken;~Nur zu sicher, 1455 1| die Männer bildet~Für den Purpur, für den Thron.~Rustan.~ 1456 2| Äther ein.~In des Morgens Purpurschein~Seh ich deine Banner fliegen,~ 1457 3| Rustan, wilder Jäger!~Warum quälst du deine Liebe, ~Suchst 1458 2| noch!~Nicht mehr in dem Qualm der Hütte,~Eingeengt durch 1459 3| mit diesen Zeilen?~Zorn quillt mir im Auge heiß.~(Zu dem 1460 1| Vater, könnt Ihr's glauben?~Racha, unsre Magd will wissen--~ 1461 3| Der, den Tod des Sohnes rächend,~Ausgestreckt die frevle 1462 3| Hi, hi, hi!~Lauf mein Rädchen,~Spinn dein Fädchen!~Nun 1463 3| überreichlich~Mittel wußte, Kniffe, Ränke,~Der mich bis hierher geleitet;~ 1464 2| sein Recht.~Hier in meines Ränzels Weite~Führ ich Kost für 1465 4| würden schwinden,~Manche Rätsel würden klar;~Die jetzt, 1466 3| Halle~An des Schlosses innre Räume;~Hier im Wege feste Mauern,~ 1467 4| Und nun fort aus diesen Räumen,~Rings umstellt mit Todesgrauen! ~ 1468 1| Schranken~Und gebot dem raschen Mut.~Zanga kam. Sein Hauch, 1469 1| Leichnam unsers Friedens,~Raschgespornt, zerfleischend reißen;~Daß 1470 1| wohl,~Daß mir Kunde seiner Raschheit,~Und er scheut, mir zu begegnen.~ 1471 4| durch die Gegend,~Fieber rasen im Gehirne,~Und die schwankenden 1472 4| Rustan.~Er ihn deuten? Raserei!~Er, der selbst der Tat 1473 2| nein! Nicht ruhn, nicht rasten,~Bis begonnen unser Werk.~ 1474 4| wundertät'ge Mann,~Der mit Raten und mit Lehren~Vatergleich 1475 1| im düstern Wald~Ist des Rauhen Aufenthalt,~Du bist, alles 1476 3| des Zeltes dünner Wand,~Raums genug für eine Alte.~Nun, 1477 1| Tausch,~Wild taumelnd im Rausch.~Die Lüfte erschüttert,~ 1478 4| Dringt ein bunt verworrnes Rauschen,~Wie von Tritten, wie von 1479 4| fällt zur Last,~Laß uns rechnen, laß uns abziehn,~Mir, was 1480 3| zerstreue diese Wolke!~Denn Rechtfert'gung schulden wir,~Ich, 1481 4| Ungehört und unvernommen,~Rechtlos hinter schwarzen Mauern,~ 1482 1| Bleibt im Land und nährt Euch redlich!~Auch die Ruhe hat ihr Schönes.~ 1483 1| hinabzustürzen dann~In das rege, wirre Leben,~An die volle 1484 3| Verdienst es, wenn der Leu,~Reichbegabt und stark und frei~Hineilt 1485 2| tretend.)~Herr, das ist ein reicher Mann!~Wohl ein Fürst, vielleicht 1486 3| höher treibt,~Auf zu Glückes reichern Spenden,~Wenn auch der im 1487 3| Gülnare an der Hand führend. Reichgekleidete Große hinter ihm. Sie gehen 1488 2| Abenteuer, seid ihr wach?~(Ein reichgekleideter Mann erscheint im Hintergrunde 1489 4| dich band.~Wähle von den reichsten Schätzen,~Nimm die köstlichsten 1490 4| der gegenüberstehenden Reihe an.)~Rustan (ihnen zurufend).~ 1491 3| ein Reiner, vor mir stehn.~Reine dich vor meiner Macht!~Noch 1492 3| sein will sehn,~Muß, ein Reiner, vor mir stehn.~Reine dich 1493 4| Land durchflammen~Wie ein reinigend Gewitter,~Niederschmettern 1494 4| Vergangnen ist man hold,~Feuer reint Metall von Schlacken,~Und 1495 4| mein Sohn auch, willst du reisen,~Es ist Zeit, schick nur 1496 4| Inhalt faßt,~Den ich gab als Reisezehrung,~Es sei dein, nur aber scheide!~ 1497 1| Raschgespornt, zerfleischend reißen;~Daß ich sehe, wie wir beide,~ 1498 2| blutet,~Und sein Beispiel reißt sie fort.~(Zu Rustan.)~Sei 1499 3| hin den Becher,~Der dich reizt, und der dich schreckt.~ 1500 1| Mittelgrunde ein Tisch mit den Resten einer Abendmahlzeit und 1501 4| Rustan.~Nun, wohlan, so rett uns beide!~Sinn auf Mittel, 1502 3| Wahnbild der Gedanken,~Meines Retters Bild gesehn.~Du schienst


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