Absatz
1 1| dich empfing die liebliche Zuleima,~Und dir die Träne aus dem
2 2| Ja, ich bekenn es, nach Zuleima schmacht ich,~Wie nach dem
3 2| freudig nach Don Enrique und Zuleima.~Einige Stimmen rufen:~Heil!
4 2| Mitteltüre bleibt offenstehen.~Zuleima ernst:~Führt mich zum Saal.~
5 2| Der Schalk hat dies getan.~Zuleima:~Gut Señor, gut.~Ali und
6 2| Rodrigo führet dich zum Saal.~Zuleima, vom Ritter geführt, geht
7 2| wohnt die schöne, liebliche Zuleima; -~Sinnet, zeigt endlich
8 2| passen doch - hier wohnt Zuleima auch.~Zuleimas Seel wohnt
9 3| noch den guten Ali nennt.~Zuleima nur, Schlägt sich vor die
10 3| auch, und nennt sie oft Zuleima.~Auch ich, ich heiße jetzt
11 3| konnt ich kaum in ihrer Näh.~Zuleima, dich umschwärmt solch Nachtgevögel?~
12 3| ein Zauber dich umstrickt, Zuleima?~Ist denn das Bild des flehenden
13 3| Fenster noch; dort schläft Zuleima.~Dort stand ich manche schöne
14 4| 4~Zuleima tritt, mit einem Lichte,
15 4| Lichte, auf den Balkon.~Zuleima:~Sei mir gegrüßt, Almansor
16 4| schon vergaß Zuleimas Seele!~Zuleima:~Die Augen sind der Seele
17 4| Grabe von Zuleimas Liebe.~Zuleima:~O schlimme Worte und noch
18 4| demutsvoll nur zum Gebet bewegen.~Zuleima, du bist meine heil'ge Kaaba,~
19 4| doch auch so kalt wie er!~Zuleima:~Bin ich dein Heiligtum,
20 4| meinigen, wie ein Versprechen.~Zuleima:~O Mutter, o Fatima, du
21 4| geklungen~Die Namen Ali und Zuleima, so~Erwacht' in seiner Brust
22 4| Alis Schloß, und suche dort Zuleima,~Und sage ihr -«~Da kam
23 4| hier - hier steh ich vor Zuleima,~Sag nun, Abdullahs Geist,
24 4| Gestalt:~O sprich zu ihr: Zuleima steig herunter~Aus deines
25 4| harren ihrer Herrin - O Zuleima,~Dorthin, dorthin entfliehe
26 4| Morgensonne~beleuchtet. Zuleima liegt betend vor einem Christusbilde.~
27 4| Sie steht langsam auf.~Zuleima:~Und doch liegt noch die
28 4| des fremden Mannes ward Zuleima!~Ich will dich lieben, wie
29 4| Almansor ist unterdessen hinter Zuleima erschienen, naht~sich derselben
30 4| seufzt er im selben Tone: »Zuleima.«~Zuleima dreht sich erschrocken
31 4| selben Tone: »Zuleima.«~Zuleima dreht sich erschrocken um,
32 4| Trauerblumen passen könnt!~Zuleima:~Sag mir zuvor, du wilder,
33 4| Seele konnt entnachten.~Zuleima:~Trau nicht den Blumen,
34 4| steht jetzt die Zypresse?~Zuleima:~Die Myrte starb, und auf
35 4| der roten Rose klagend.~Zuleima:~Die rote Rose ward vom
36 4| schönen, goldnen Freudenkelch.~Zuleima:~Und kennst du nicht dies
37 5| 5~Zuleima:~Ins Haus der Liebe trat
38 5| Almansor:~Du sprachest aus, Zuleima, jenes Wort,~Das Welten
39 5| der Liebe ist die Erde.~Zuleima:~Die Erde ist ein großes
40 5| Liebe Priesterin bist du, Zuleima,~Die Liebe wohnt in deines
41 5| Sie küssen sich~feierlich.~Zuleima:~Fatimas Totenkuß hab ich
42 5| nicht ab von dir, von dir, Zuleima!~Und ständen offen Allahs
43 5| ich~In jener Kirche, wo Zuleima betet.~Beseligt schwimm
44 5| Glockengeläute und Kirchengesang.~Zuleima sich erschrocken von ihm
45 5| erscheinet, uns zu trennen?~Zuleima:~Der Tod, der trennet nicht,
46 5| murmeln dumpf: Verhüllt sich. »Zuleima wird vermählt heut~Mit einem
47 5| würden Stein. Stürzt fort.~Zuleima, die bis jetzt verhüllt
48 5| hielt gefesselt Sorge für Zuleima,~Die zarte Blume, die im
49 6| Sich zu ihm herabbeugend. Zuleima~Liegt heute Nacht in eines
50 6| Eigentum.~Steh auf! Du sollst Zuleima bald besitzen.~Almansor
51 6| erquicken,~Nach der Kajüte, wo Zuleima wohnt,~Umfasse sie mit meinen
52 6| Speisetafel. Ali.~Don Enrique. Zuleima. Ein Abt. Musikanten.~Speisenauftragende
53 6| Bechergeklirr und Trompetentusch. Zuleima und Enrique verneigen~sich.~
54 6| und ich bin glücklich.~Zuleima:~Die Brust ist mir so sehr
55 7| Zeichen des Schreckens. Zuleima sinkt ohnmächtig~hin. Laute
56 7| sich Bahn zur ohnmächtigen Zuleima.~Gefecht.~Waldgegend. Man
57 7| unsre arme, freundliche Zuleima!~Dem roten Ritter liegt
58 7| dem Arm die ohnmächtige Zuleima, schleppt sein~Schwert nach
59 7| Schwert nach sich, und lallt: »Zuleima! Mahomet!« Kämpfende~Mauren
60 7| ist~Der rote Ritter, der Zuleima raubt' -~Dort, dort -~Ali:~
61 7| ist~Der rote Ritter der Zuleima raubt'?~Hassan:~Ja, ja!
62 7| blutend, und die~ohnmächtige Zuleima tragend, erklimmt den höchsten~
63 7| Felsens Spitze, und hält Zuleima~auf dem Schoße.~Ich bin
64 7| singen. Stille!~Er wiegt Zuleima im Schoße und singt:~Die
65 7| dort weinen Tag und Nacht.~Zuleima erwacht aus ihrer Ohnmacht.~
66 7| ist Leila nicht,~Das ist Zuleima, Alis schöne Tochter -~Zuleima
67 7| Zuleima, Alis schöne Tochter -~Zuleima öffnet die Augen.~Der Himmel
68 7| sich auf, das Himmelreich!~Zuleima:~Bin ich im Himmel schon?~
69 7| starrem Tod~Bist du erwacht.~Zuleima:~Ich weiß es wohl, daß ich~
70 7| Frühlingsgarten sich ergehn.~Zuleima:~Wenn das der Sel'gen Wohnung
71 7| dreimal selig ist Almansor.~Zuleima:~So log der fromme Mann,
72 7| mit den goldnen Lettern.~Zuleima:~Nein! nein! der fromme
73 7| nach mir aus die Eisenhand.~Zuleima erschrocken:~Was schreckst
74 7| In meinen Himmel selbst -~Zuleima:~So laß uns fliehn,~Hinab
75 7| Almansor springt auf und hält Zuleima im Arm:~Hinab! hinab! die
76 7| Armen.~Er stürzt sich mit Zuleima den Felsen hinab.~Spanische
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