1-erqui | errot-hohn | hohne-pfade | pfahl-taube | tauch-zwits
Absatz
504 6 | jetzt in Feuer;~Der Blasse errötet, der Träumer erwacht,~Der
505 3 | Gonzalvo fand, und draus ersah -~Lachend: Ja, Señor, mir,
506 5 | geschaut,~Der unsichtbar erscheinet, uns zu trennen?~Zuleima:~
507 3 | Schloßtüre öffnet sich. Pedrillo~erscheint mit einem Armleuchter; er
508 4 | unterdessen hinter Zuleima erschienen, naht~sich derselben unbemerkt,
509 5 | Hölle,~Und Teufel selbst erschrecken und erbleichen,~Bei meinem
510 7 | Waffengeklirr in der Ferne. Almansor erschrickt.~Dort unten aber wohnet
511 1 | Scheine der Fackel, und erschüttert stürzt er zu Almansors Füßen.~
512 2 | ich ihr~Den großen Schmerz erspare, und die Ruh~Aus ihrem süßen
513 1 | waffenklirrend,~Zu uns Erstaunten tratest in den Saal.~Ich
514 5 | kalten Leichnam~Kann sich erwärmen eine ganze Menschheit,~Aus
515 3 | Sich reicher Damen Gunst erwerben können.~Was soll denn der
516 1 | hat solch blutigen Besuch erwidert~Unlängst Graf Aquilar mit
517 5 | von dem die Amme~Mir einst erzählte: daß du jede Träne,~Die
518 1 | selber fiel Granada!~Wenn der Erzeuger meuchelt seine Kinder,~Die
519 2 | eignen Sohn ein wackres Weib erziehe,~Und daß mein Sohn erzogen
520 2 | erziehe,~Und daß mein Sohn erzogen werden sollte~Von meinem
521 | etwas
522 | Euer
523 1 | Doch ihre Gäste sind nur Eul und Uhu.~Er geht ans Fenster.~
524 3 | buntgeputzten Fledermäus und Eulen~Sind nun vorbeigeflirrt.
525 5 | Morgenlande;~Zerrissen ward der Faden, der von Spanien,~Weit übers
526 6 | Ha, ha, ha! Liebe! Liebe! Fades Wort,~Das einst, mit schläfrig
527 6 | Zephyr mehr,~Der schmeichelnd fächelt eines Mädchens Wange;~Ich
528 6 | Sklavin,~Gehorche mir, und fächle meine Glut!~Beide eilen
529 5 | nun, leblos und kalt und fahl,~Wie eine aufgeputzte Königsleiche,~
530 2 | hämisch bald, mit schrägen, fahlen Lichtern,~Die Schreckgestalten
531 5 | die Welt!~Die Vögel singen falsch; die Bäume ächzen~Wie alte
532 5 | du mich hineingesungen, Falsche,~In jene Folterkammer, die
533 4 | mein Herze treffen;~Und falte nicht wie zum Gebet die
534 3 | dessen~Hieß er den spanischen Fandango spielen?~Der alte mit selbstgefällig
535 1 | behängt,~Mit dieser gleißend farb'gen Schlangenhaut?~Wirf
536 1 | Und klebst noch fest an Farben und an Formen.~Die Schlangenhaut,
537 7 | weitergedrängt. Hassan und Ali~kommen fechtend. Wildes Gefecht zwischen
538 2 | sich lächelnd!~Der schöne Federbusen schwillt und schwillt!~Mit
539 2 | die, durch aufgedrehter Federn Kraft,~Den leeren Busen
540 5 | zähltest,~Du hast jetzt Feierabend! Mühsam war~Dein Tagewerk,
541 5 | wehmütig an. Sie küssen sich~feierlich.~Zuleima:~Fatimas Totenkuß
542 3 | schauern wundersüße,~Ziehen feiernd durch die Bäume,~Werfen
543 6 | Hassan:~Nein, Sohn Abdullahs, feige ist der Schwächling,~Der
544 4 | steht auch noch der liebe Feigenbaum,~Mit dessen Frucht du meine
545 1 | auch der große Zegri,~In feiger Todesangst, das Kreuz umklammert;~
546 7 | Ich lief nicht fort aus Feigheit, nein,~Beim Kampfe wollt
547 3 | dein Verstand ist ja~So fein, wie eines Fiedelbogens
548 5 | Herrscherstamms -~Da trennte feindlich sich der span'sche Moslem~
549 4 | entflieh! entflieh!~Der Väter Feindschaft bringt den Kindern Tod.~
550 4 | blum'gen Kleidern, und der feine~Gesang der weiß- und rotgeröckten
551 3 | heil'ge Narben,~Die Ihr im Feldzug für die gute Sache~Erbeutet
552 1 | Und wie von jenen Bergen Felsenblöcke~Öfters herunterrollen, allzerschmetternd,~
553 7 | nichts borgen wird? Geht ab.~Felsengegend. Almansor, matt und blutend,
554 7 | wollte.~Er setzt sich auf des Felsens Spitze, und hält Zuleima~
555 5 | Aus deiner Äuglein klaren Fenstern schaut sie,~Ihr Odem weht
556 1 | Flur; -~Oh, fürchte Don Fernand und seine Räte,~Die Haß
557 7 | dem Weg stehn.~Sie werden fertig ohne mich. Schon sind~Die
558 6 | Ritter und Frauen~sitzen, festlich geschmückt, an einer Speisetafel.
559 7 | Ritter Sancho~Hat man den fetten Schmerbauch aufgeschlitzt.~
560 6 | Hölzerne steht jetzt in Feuer;~Der Blasse errötet, der
561 5 | Rubinenrande;~Es war ein Feuerborn woraus ich trank~Ein Öl,
562 1 | Und seine Rede sprühet Feuerfunken.~Almansor:~Schweig nur,
563 5 | Zu einem Sarge wird, mit Feuerrädern,~Wie deine Tauben sich in
564 1 | dort, ich muß ihn töten.~Er ficht mit dem schon ermatteten
565 3 | ist ja~So fein, wie eines Fiedelbogens Härchen;~Und du bist ja
566 3 | süßen Spiele ihrer weißen Finger,~An ihrer Muskeln sanftgeschwellter
567 2 | wie mit tausend glühnden Fingern,~Am Ende spöttisch auf dich
568 6 | vorbeigegangen.~Oft saß er im finstersten Winkel zu Haus;~Er hat sich
569 4 | Sag mir zuvor, du wilder, finstrer Buhle,~Wer war der schwarze
570 1 | Zwietracht Funken schürt,~Da flackert bald in Flammen auf das
571 1 | In eines Scheiterhaufens Flamme warf!~Hassan:~Das war ein
572 1 | sich~Der untergehnden Sonne Flammenball~Auf diese arme, schwache
573 2 | Ruhelosen,~Den unsichtbare Flammengeißeln treiben.~Noch einmal wollt
574 5 | verblutet.~Almansor:~Oh, flechte nicht zum Totenkranz die
575 6 | ihrer weißen Brust~Die roten Flecken - Ha! sie sträubt sich noch?~
576 3 | Almansor:~Die buntgeputzten Fledermäus und Eulen~Sind nun vorbeigeflirrt.
577 6 | Umflirren mich, wie graue Fledermäuse,~Umsummen mich, umächzen
578 3 | Zuleima?~Ist denn das Bild des flehenden Almansors~In deiner Seele
579 7 | mir der Dornbusch Rock und Fleisch zerreißt;~Durch steile Felsen
580 2 | Antlitz wiedersehn,~Er wolle fliehen aus dem Land der Schlangen,~
581 7 | ziehn mich~Hinab, hinab -~Fliehende Mauren eilen vorüber.~Die
582 7 | solch ein krummes Ding~Mir flink und zierlich durchs Gesicht
583 1 | Kugeln lustig hellem Pfeifen,~Flog jählings mancher Maure in
584 1 | euch?~Mit jenen Freunden floh ich jüngst hierher,~Und
585 1 | die Besten unsres Volkes flohn.~Doch als wir landeten,
586 4 | finstre Miene,~Den schwarzen Flor, der deinen Blick umdüstert.~
587 4 | weißes Blut.~Almansor:~Und floß auch Blut schon aus Almansors
588 5 | tolle Worte!~Und rote Bäche flossen, Glaubenskerker~Und Zwingherrnburgen
589 6 | belauscht,~Riet ich zu schneller Flucht, allein vergebens;~Doch
590 5 | ihres Hauptes Kissen.~Und flüchten mußte sie wie 'n scheues
591 7 | drein mit ihren seidnen Flügeln -~Hier wohnet Gott im Grübchen
592 1 | nach Arabiens ewig heitrer Flur; -~Oh, fürchte Don Fernand
593 1 | verließen wir der Heimat Fluren,~Und zogen fort, halb zaudernd
594 2 | Brust zurück des Stromes Flut,~Halt mit den Armen auf
595 3 | Spiegelt sich in Bächleins Fluten,~Und vor Liebe taucht er
596 2 | es fort~In wilder Tänzer flutendes Gedränge!~Halt ein! halt
597 2 | der seidne Bube wieder~Und fodert auf zum Tanz die Drahtfigur.~
598 1 | der Fahne ihres Erbfeinds folgen:~Dann fliehn mit schamverhüllten
599 2 | geliebten Pflegetochter folgend.~Ich hegte keinen Zweifel,
600 3 | Prinz geworden. - Seid jetzt folgsam;~Sprecht nur wie ich's Euch
601 1 | Volk dem Beispiel Großer folgte,~Und Tausende ihr Haupt
602 6 | blut'ge Mann, der auf der Folter liegt,~Hat kein Gefühl für
603 5 | hineingesungen, Falsche,~In jene Folterkammer, die du Kirch nennst,~Und
604 Inc| Romantisch ist der Stoff, die Form ist plastisch,~Das Ganze
605 1 | noch fest an Farben und an Formen.~Die Schlangenhaut, die
606 3 | Alis Antlitz,~Er sah uns forschend an - wem traut man jetzt?~
607 7 | immer seinen Ochsengang fortschlendert,~Und ein geehrter, dicker,
608 1 | Burg?~Almansor:~Ich geb die Frag zurück, die Burg ist mein,~
609 3 | mich immer mit den dümmsten Fragen.~Der junge Fiedler schmeichelnd:~
610 1 | verstörten Blicks, und atemlos~Fragt er nach Vater. Schnell die
611 2 | schwarzen Mantel~Viel arge Fratzenbilder, Molch' und Schlangen,~Und
612 3 | Petronella,~Wie einst die Frau des heil'gen Petrus hieß;~
613 6 | Alis Schloß. Ritter und Frauen~sitzen, festlich geschmückt,
614 5 | Wissenschaft, Ruhmsucht und Frauendienst,~Das waren jene Blumen,
615 2 | düstre Laune,~Als schwarzer Frauenhüter, vor der Pforte.~Zeigt nach
616 5 | Die zarte Blume, die im Frauenkäfig~Des strengen Morgenlands
617 2 | Eingang sitzen~Drei dunkle Fraun, und harren deiner Rückkehr;~
618 2 | Musik.~Umschlingt's mit frechem Arm, und zieht es fort~In
619 7 | Verstellungskünste nicht,~Und frei darf ich gestehn: Ich liebe
620 3 | aufgeblasen:~Kein Spott! Ich freie zwar des Vaters Schätze,~
621 6 | arme Mütterchen;~Sie aß am Freitag gerne Gänsebraten,~Drum
622 4 | mein Lieb, dort steht ein fremdes Bild,~Das schaut mich an
623 1 | Zweiter Maure:~Wie kömmst du, Fremdling, hier in unsre Burg?~Almansor:~
624 4 | meinen schönen, goldnen Freudenkelch.~Zuleima:~Und kennst du
625 2 | bleiben stehen, und schaun freudig nach Don Enrique und Zuleima.~
626 6 | Ritter der will sich zu Tode freun,~Und fester umschlingt er
627 1 | erging es euch?~Mit jenen Freunden floh ich jüngst hierher,~
628 7 | Weint.~Ach, unsre arme, freundliche Zuleima!~Dem roten Ritter
629 5 | bedeckte,~Erhub sich jetzt, in freundlicher Verschlingung,~Der Tier-
630 4 | Zornesglühen,~Nur klare Freundlichkeit und fromme Milde;~Statt
631 1 | Wiege,~Und wenn der Sohn die frevelhafte Rechte~Entgegenballt dem
632 2 | stürzt zermalmend auf des Frevlers Haupt!~Pause; leisere Musik.~
633 Inc| kommt am End und macht den Frieden.~
634 4 | starr und stumm,~Und mit der Friedenspalme schwebte sichtbar~Der Todesengel
635 5 | Schädel~Spinnt eine Spinn ihr friedliches Gewebe.~Auch wein ich einwärts
636 6 | ergötze~Mein Auge an dem frischen Grün der Blätter,~Erquicke
637 2 | Fenster sind~erleuchtet. Fröhliche Tanzmusik im Schlosse. Almansor~
638 5 | In diesem Hause wird der Frohe traurig,~Und aufgeheitert
639 7 | hergekommen?~Denn unser frommer Abt hat mir versichert:~
640 6 | nimmer quält dort Hitz, und Frost, und Hunger~Und Durst; und
641 5 | manch Ereignis war schon früh gediehn~Das junge Reich;
642 7 | die, ewig jung,~Im ew'gen Frühlingsgarten sich ergehn.~Zuleima:~Wenn
643 2 | hüpfend helles Klingen,~Fühl ich im Herzen tausend Natterstiche;~
644 2 | noch Vaterfreuden sollt ich fühlen.~Mein holdes Weib gebar
645 2 | Bräut'gam;~Hier Don Rodrigo führet dich zum Saal.~Zuleima,
646 5 | Tier- und Blumenbilder bunte Fülle;~Wo sonst nur lärmte Tamburin
647 3 | brauchen Wein, um sie damit zu füllen.~Ihr merktet nicht daß ich
648 2 | sie heimlich hin vor deine Füße.~Trau ihrem bleichen Buhlen
649 2 | Kindlein, die so munter funkeln,~Und freundlich tun, und
650 1 | solches Paar der Zwietracht Funken schürt,~Da flackert bald
651 2 | Antlitz trägt des Grames tiefe Furchen,~Getrübt von salz'gen Tränen
652 1 | Almansor:~Wir hörten daß der furchtbare Ximenes,~Inmitten auf dem
653 1 | besitzt.~Ach! ihre Zahl ist g'ring, und täglich schmilzt
654 1 | dem müden Wandrer Obdach gaben!~Gastlich geblieben sind
655 6 | Engel gähnend sprach. Er gähnte wieder,~Und eine Welt voll
656 4 | durchwandelt er des Schlosses Gänge,~Mit bloßem Schwert, und
657 6 | Sie aß am Freitag gerne Gänsebraten,~Drum bratet man sie selbst
658 3 | muß jetzt leuchten unsern Gästen,~Es ist schon spät, und
659 7 | schöne Damen.~Der Maure ist galant, und selbst im Zorne~Wird
660 3 | luftig schwebt er~Am hohen Galgen, zu San Salvador.~Sie gehn
661 2 | Stimme, die des Vaters, galt.~Ali:~Wohl hatt ich Gründe,
662 2 | Nachtwandlerartig ist mein schwanker Gang,~Gebrochen, wie mein Herz,
663 1 | Knechts bedarf.«~Und festen Gangs verließest du das Schloß,~
664 1 | hätten unsre Gomeles und Ganzuls,~Abenceragen und hochmüt'
665 5 | aus Alradschids stolzen Gartenbeeten,~Und aus den Augen jenes
666 2 | Macht auf! macht auf! ein Gast will übernachten!~
667 6 | ich bin Almansor noch, und gastfrei~Steht meine Brust noch offen
668 1 | müden Wandrer Obdach gaben!~Gastlich geblieben sind die guten
669 5 | letzte Omaijad entrann~Dem Gastmahl, wo der arge Abasside~Der
670 5 | Schützt dich mit ew'gem Gastrecht Jesu Christ,~Wenn du genossen
671 6 | Doch soll uns jetzt das Gaukelspiel ergötzen -~Possenreißer,
672 1 | unsre Burg?~Almansor:~Ich geb die Frag zurück, die Burg
673 4 | heimlich angekettet;~Ich bin gebannt in diesen lieben Kreisen,~
674 2 | Quadern.~Ihr seid gar stark gebaut, ihr festen Mauern,~Und
675 4 | mich,~Als läge auf mir das Gebirge Kaff,~Und Simurghs Schnabel
676 3 | ihrer Demantringe~Das Aug geblendet, und die Zung gelähmt,~So
677 5 | Der alten Maurensitten und Gebräuche,~Und Schönes blühte, wo
678 2 | ist mein schwanker Gang,~Gebrochen, wie mein Herz, ist meine
679 6 | Es ist zu melancholisch.~Gebt uns ein lustig Hochzeitlied,
680 1 | ich mich gesellt,~Die ins Gebürge, auf die kalten Höhn,~Mit
681 1 | Weiberarglist~Mit Männerhabsucht süß gebuhlt; oh! Fluch~Der Nacht, wo
682 2 | ein schwach und schlecht Gedächtnis!~Ich heiß Almansor, und
683 6 | mit dem Duft vergifteter Gedanken!~Hält sich den Kopf.~O weh!
684 5 | Ereignis war schon früh gediehn~Das junge Reich; es wuchs
685 2 | wilder Tänzer flutendes Gedränge!~Halt ein! halt ein! Ihr
686 7 | fortschlendert,~Und ein geehrter, dicker, reicher Mann ist.~
687 7 | Lüftlein hat es mir ins Ohr gefächelt,~Und jede Nacht hab ich
688 5 | man die Backenknochen rot gefärbt,~Und in die Hand ein Szepter
689 3 | nicht durch,~So helfen schön gefärbte Jünglingswangen,~Elastisch
690 4 | treffe.~Ich seh dich in Gefahr, und es erwachen~All die
691 6 | Sonne ist mir auf den Kopf gefallen,~Das Hirn ist eingebrochen,
692 3 | Zwei Ritter gehn im Arm gefaßt.~Der erste:~Dem alten Herrn
693 5 | ausgezogen,~Und tragen ihr geflicktes, graues Hauskleid.~Ich selbst
694 6 | Vor alle dem Glanz und Geflitter.~Doch hält ihn die Nixe
695 1 | ihren heißen Herzen sich geflüchtet.~So wie der Schnee dort
696 1 | kommt das Unglück ohne sein Gefolge!~Tagtäglich kamen aus Granada
697 4 | vielbesorgt,~Wie 'n treues Tier, gefolget meiner Spur.~Leg ab, mein
698 6 | der Folter liegt,~Hat kein Gefühl für einer Biene Stachel.~
699 3 | Wenn sie der alte Herr gefüllt mit - Gold.~Dann will ich
700 6 | Ritter steht auf mit einem gefüllten Becher~in der Hand:~Ein
701 5 | und glühnde Kohlen~Hat man gefugt in meine Augenhöhlen.~Du
702 1 | Isabell, die Stolze,~Die, im Gefunkel ihrer Diamanten,~Allein
703 3 | Schloßgesinde ist zu Bett gegangen,~Bedächtig sind die Lichter
704 5 | Liebe,~Sie ward verhöhnt, gegeißelt und gekreuzigt; -~Doch von
705 6 | hier~Durchstreifen sie die Gegend -~Ali nach der Türe sehend:~
706 4 | all das Goldgefunkel und Geglitzer,~Und überall, wohin mein
707 4 | Abdullah aber bat mich noch gehaßt,~Als er hinabstieg in sein
708 1 | Erhub sich Weiberjammer und Geheul.~Hassan:~Lösch aus in meinem
709 3 | sicher keine;~Die Saiten des Gehirns strengst du nicht an,~Und
710 6 | Kampfeshitze - Sklavin, Sklavin,~Gehorche mir, und fächle meine Glut!~
711 1 | Burg, die er im Leben treu gehütet?~Es rauscht und rollet dumpf,
712 4 | die Laube von Jasmin und Geißblatt,~Wo wir die hübschen Märchen
713 4 | schlug man ihn mit harten Geißelhieben,~Dort sank er nieder unter
714 1 | mich vor solchen schlimmen Geistern.~Zweiter Maure:~Wie kömmst
715 7 | nicht gut.~Ich hab es auch geklagt der Mutter Gottes.~Die hat
716 4 | durch Zufall ihm ins Ohr geklungen~Die Namen Ali und Zuleima,
717 5 | Damaskus reichte,~Und dort geknüpft war am Kalifenthron;~Und
718 5 | verhöhnt, gegeißelt und gekreuzigt; -~Doch von der Liebe sieben
719 3 | Als ihm der Diener, mit gekreuzten Armen,~Des Bratens Unfall
720 1 | Aug gelächelt,~Vielleicht geküßt -~Almansor:~Du boshaft saurer
721 2 | Christenamme~Schon längst gelang, Zuleimas sanftes Herz~Für
722 5 | den Besiegten nur die Wahl gelassen,~Entweder Christ zu werden,
723 7 | ängstlich und händeringend gelaufen.~Pedrillo:~O weh! die hübsche
724 5 | Stalles enge Krippe,~Und gelbes Stroh war ihres Hauptes
725 2 | Boden -~Hassan:~Und bei Gelegenheit Zuleimas Lippen.~Almansor
726 5 | an einen Kastanienbaum gelehnt.~Ich bin recht müd,~Und
727 5 | scheues Reh,~Von Dummheit und Gelehrsamkeit verfolgt.~Für Geld verkauft,
728 5 | Abderamen königliche Hand.~Gelehrte Männer kamen aus Byzanz,~
729 7 | jede Nacht hab ich es klar gelesen~Im blauen Buche mit den
730 6 | Blut der besten Ritter,~Die geleuchtet in Granada.~Ali:~Ein traurig
731 2 | dem eignen Herzen~Und der geliebten Pflegetochter folgend.~Ich
732 4 | umronnen -~Da hört ich eine gellend scharfe Stimme:~»Dies ist
733 1 | aufgespielt;~Und beim Geschmetter gellender Trompeten,~Bei der Kanonen
734 1 | hervor~Aus seiner Brust ein gellendes Gelächter.~Und wie ich mich
735 2 | Handschlag:~Mit meinem Ritterwort gelob ich Schweigen.~Ali:~Ihr
736 5 | zu Allah!~So hast du mich gelockt, du schlimme Fee,~In deinen
737 7 | der fromme Mann hat nicht gelogen,~Es ist so schön im schönen
738 3 | Zung gelähmt,~So ließ' ich gelten solch ein süß Verstummen.~
739 7 | teuern Sohn Almansor, mir gemordet!~Abdullah heißt Almansors
740 6 | die Myrte koche,~Um als Gemüse sie zu speisen - bitter,~
741 Inc| Das Ganze aber kam aus dem Gemüte;~Es kämpfen Christ und Moslem,
742 5 | mit Kirchenfahnen und Heil'gen-Bildern, in~Prozession vorüber.~
743 6 | Hör Pedrillo!~Pedrillo:~Genäd'ger Herr?~Ali:~Laß alle
744 2 | man mich mit besserm Recht genannt:~Den Glücklichen. Denn Ali
745 6 | sie hat ihn gar schalkhaft geneckt,~Sie hat ihm ganz leise
746 5 | Gottesbrot und Gotteswein genießen,~Auch du darfst wohnen in
747 2 | hat diese Gute~Zu sich genommen mein verwaistes Kind,~Und
748 5 | Gastrecht Jesu Christ,~Wenn du genossen hast sein »Brot und Wein«.~
749 2 | beide~Flügel der Mitteltüre geöffnet. Man sieht einen~prächtigen,
750 4 | das Grab der Myrte~Hat man gepflanzt die traurige Zypresse.~Almansor:~
751 2 | großgesäugt und mütterlich gepflegt.~Doch als ich wieder zu
752 2 | habt Euch nicht~Furchtbar gerächt an diesem Wüterich?~Ihr
753 7 | du Allah?~Nein, Allah ist gerecht, und was er tut,~Ist wohlgetan -
754 5 | Abderam nach Spanien sich gerettet,~Und wackre Mauren treu
755 4 | Befahl, sein totes Angesicht gerichtet.~So liegt er mit den stieren,
756 3 | dies christlich-fromme Haus gesäubert.~Gut Nacht! Ich muß jetzt
757 4 | Kleidern, und der feine~Gesang der weiß- und rotgeröckten
758 5 | Gottes Kreuz,~Und ziehst geschäftig an den Glockensträngen,~
759 2 | einz'gen Tochter.~Und dies geschah.~Don Enrique:~Ich brenne
760 7 | Nein Señor,~Wir beide sind geschiedne Leute jetzt.~Ihr habt kein
761 6 | Da kommt seine Liebste geschlichen herein,~Im rauschenden Wellenschaumkleide.~
762 3 | Verworrene Stimmen. Die Türe wird geschlossen. Don Enrique~und Don Diego
763 6 | Ihr Schleier ist eitel Geschmeide.~Goldlocken umspielen die
764 3 | Dichter,~Und schmiert mit Öl geschmeidig Eure Zung,~Die Euch wie
765 1 | uns aufgespielt;~Und beim Geschmetter gellender Trompeten,~Bei
766 4 | erquickten, wenn wir lang geschwatzt -~Doch sprich, mein Lieb,
767 1 | und seine Räte,~Die Haß geschworen allem schönen Lichte;~Oh,
768 1 | jenen Kämpfern hatt ich mich gesellt,~Die ins Gebürge, auf die
769 1 | allerbeste Kleinod~Die Rolle der Gesetze Mahomets,~Dieselben alten,
770 4 | Näh die Taube und Gazelle~Gesichert sind vor schlimmen Jägerspfeilen;~
771 6 | auch den Harfenspieler, das Gesindel~Aus Barcelona.~Pedrillo:~
772 3 | Almansor,~Der in der Nacht gespenstisch mich umschleicht?~Almansor:~
773 6 | Geht ab.~Fünfter Ritter im Gespräch mit einer Dame:~Heuraten
774 6 | solch Gericht.~Der Abt im Gespräche mit seinem Nachbar:~Das
775 6 | Doch hat er kein Wörtlein gesprochen.~Kam aber die Mitternachtstunde
776 3 | vorüber.~Ein junger Fiedler:~Gesprungen ist mir wieder eine Saite.~
777 7 | Abendrot verklärt die beiden Gestalten.~Almansor:~Ich wußte längst,
778 3 | des Vaters Schätze,~Jedoch gesteh ich: Claras Schönheit rührt
779 7 | nicht,~Und frei darf ich gestehn: Ich liebe dich,~Ich liebe
780 7 | die Christenschlange hat gestochen!~Und just ins Herz hinein -
781 7 | Ich weiß es wohl, daß ich~Gestorben bin, und jetzt im Himmel
782 6 | Almansor steht auf.~Als ich eur gestrig Nachtgespräch belauscht,~
783 6 | hellen Liebesfluten~Will ich gesund die kranke Seele baden;~
784 2 | daß nimmermehr dein Hirn~Gesunden kann vom wilden Wahnsinnschmerz.~
785 2 | In ihre Augen meine Seel getaucht,~Und schwelgend eingehaucht
786 1 | treu wie diese Säulen hier, getragen~Den Königsthron im leuchtenden
787 4 | Abdullah,~Wie ein zu Tod getroffnes, wildes Tier.~Die Mutter
788 2 | des Grames tiefe Furchen,~Getrübt von salz'gen Tränen ist
789 1 | diese arme, schwache Brust gewälzt.~Wie morsche, glühnde Asche
790 5 | Das Leben ist's, was uns gewaltsam trennt.~Hörst du, Almansor,
791 1 | Worauf der Väter heil'ger Fuß gewandelt!~Jetzt nagen Würmer an den
792 2 | Religion des Kreuzes sich gewandt.~Ihr wißt, daß es der frommen
793 2 | schönen Namen Clara sich gewann.~Ich ging denselben Weg,
794 7 | Und sieh! Nach der Seite gewendet: Schon vor dem Schlosse~
795 1 | Blutrache, wißt ihr ja, ist mein Gewerbe,~Und mir gehört der dort,
796 2 | sanftes Herz~Für Christum zu gewinnen, daß die Holde~Den Heiland
797 2 | Und liebten sich - bis das Gewitter kam.~Ihr wißt wohl, wie
798 3 | Und morgen ist das Spiel gewonnen, morgen,~Dann gratulier
799 3 | öffnet sich ganz; buntes Gewühl~und verworrene Stimmen.
800 3 | schöne Ros, umkriechet solch Gewürm?~Hält denn ein Zauber dich
801 6 | Wasserpalast~Ist plötzlich gezaubert der Ritter.~Er staunt, und
802 4 | Kreisen,~Die du um mich gezogen, schöne Fee;~Vertraute Balsamdüfte
803 5 | jetzt, beim Klingen der Gitarre,~Der Wehmutsang, die schmelzende
804 1 | ihrer Diamanten,~Allein zu glänzen glaubt, wenn Nacht ringsum;~
805 2 | nach dem heil'gen Mekka gläubig wallen.~In Jemen, in dem
806 1 | guten Mauern noch,~Die glattgetäfelten, die hübsch bemalten,~Die
807 5 | der span'sche Moslem~Vom Glaubensbruder in dem Morgenlande;~Zerrissen
808 5 | jüngst sein Wort, womit er Glaubensfreiheit~Verbürget hatt, der Sieger
809 5 | Und rote Bäche flossen, Glaubenskerker~Und Zwingherrnburgen stürzten
810 1 | So wankte nimmer unsre Glaubenstreue;~Und wie von jenen Bergen
811 5 | Sommerabendwölkchen,~Und gleiche Spielerein, die uns entzücken.~
812 2 | Freund,~Der Gleichgesinnte, gleichem Beispiel huld'ge.~Doch wehe
813 5 | welk,~Weil man vergaß sie gleichfalls rot zu schminken,~Und Mäuse
814 2 | Zweifel, daß mein Freund,~Der Gleichgesinnte, gleichem Beispiel huld'
815 1 | Berberroß behängt,~Mit dieser gleißend farb'gen Schlangenhaut?~
816 7 | leise regen sich~Die zarten Glieder, und der seidne Vorhang~
817 5 | Hörst du, Almansor, was die Glocken murmeln?~Sie murmeln dumpf:
818 5 | hinauf!~In der Ferne hört man Glockengeläute und Kirchengesang.~Zuleima
819 4 | dröhnend dumpfes, schweres Glockenläuten.~Schon an der Pforte goß
820 5 | ziehst geschäftig an den Glockensträngen,~Und spielst die Orgel,
821 5 | urgeborne,~In rosenroter Glorie selig strahlend. Geht ab.~
822 6 | liegst, und liegst, und glotzend zusiehst,~Wie man die Schmach
823 7 | Leute jetzt.~Ihr habt kein Glück. Das kostet mir zweihundert~
824 2 | besserm Recht genannt:~Den Glücklichen. Denn Ali war einst glücklich,~
825 3 | schmerzlich süß entfloß mein glühend~Blut,~Bei jedem Gruß, aus
826 6 | Wellenschaumkleide.~Sie blüht und glüht, wie ein Röselein,~Ihr Schleier
827 7 | kleinen Blumenbettchen, zwölf~Glühwürmchen sollen flimmernd dort des
828 3 | Liebesspiele,~Fliegt der Glühwurm nach dem Weibchen.~Lüftlein
829 3 | unter,~Kühlt im Wasser seine Gluten.~Wollustatmend, in der Schwüle,~
830 1 | von Granada,~In solcher Glutumarmung, ward beraten;~Oh! Fluch
831 7 | deines Wortes,~Und deines Gnadentrosts, und deines Beispiels.~Der
832 7 | hat gelächelt, freundlich, gnädig, huldreich,~Und hat mich
833 5 | Garten, wo da prangen Blumen,~Goldäpfel, Myrten; - aber schöner
834 3 | Entzücken,~Das klingend helle, goldene Entzücken!~Doch überlaß
835 4 | ihren Schimmer~Auf all das Goldgefunkel und Geglitzer,~Und überall,
836 1 | deine Schwestersonne,~Die goldgetürmte, leuchtende Granada!~Geht
837 6 | mein Element!~In seinen goldig hellen Liebesfluten~Will
838 7 | singen, und es sollen zwölf~Goldkäfer ernsthaft Schildwacht stehn
839 6 | Schleier ist eitel Geschmeide.~Goldlocken umspielen die schlanke Gestalt,~
840 7 | dem Weg,~Worüber Gottes goldner Siegeswagen~Hinrollen soll
841 5 | Die Erde ist ein großes Golgatha,~Wo zwar die Liebe siegt,
842 1 | Knabe.~Oh, hätten unsre Gomeles und Ganzuls,~Abenceragen
843 7 | steht lange sinnend:~Ob Don Gonsalvo mir nichts borgen wird?
844 4 | schwangen.~Und tausend Lichter gossen ihren Schimmer~Auf all das
845 5 | zu Tisch mit Engeln,~Und Gottesbrot und Gotteswein genießen,~
846 2 | Feind,~Er wolle nie der Gottesleugnerin,~Der eignen Tochter Antlitz
847 5 | Engeln,~Und Gottesbrot und Gotteswein genießen,~Auch du darfst
848 6 | Säufer.~Vierter Ritter:~Ja! Gottlob,~Und kein trübselig Sonntagskind,
849 4 | gar verbluten,~Hier an dem Grabe von Zuleimas Liebe.~Zuleima:~
850 1 | Besuch erwidert~Unlängst Graf Aquilar mit seinen Rittern.~
851 2 | Mein Antlitz trägt des Grames tiefe Furchen,~Getrübt von
852 5 | blühend stolzen Liedern von~Granadas Pracht, von ihren Ritterspielen,~
853 4 | Lieb, ich seh nicht den Granatbaum,~Worauf einst saß und sang
854 4 | edeln Stamm des blühenden Granatbaums.~Almansor:~Hier ist mir
855 3 | launisch.~Don Diego mit Grandezza:~Auf Ehre, Señor, ganz ein
856 3 | Spiel gewonnen, morgen,~Dann gratulier ich Euch zu Eurer Hochzeit.~
857 7 | Pfiffen, denke mir die Haare grau;~Auf krummen Pfaden schleiche
858 6 | auf,~Umflirren mich, wie graue Fledermäuse,~Umsummen mich,
859 5 | Und tragen ihr geflicktes, graues Hauskleid.~Ich selbst hab
860 6 | sonst dränge dir~Ins Ohr der Greise und der Weiber Wimmern,~
861 1 | Kein Haar entraufte er dem greisen Haupte; -~Nur seine Antlitzmuskeln
862 6 | die Nase;~Dort fällt kein grelles Licht ins blöde Aug;~Und
863 5 | dumpfigen Haremen.~Wo sonst nur grobe Schrift die Wand bedeckte,~
864 4 | Noch erlosch nicht~Sein Groll, noch liegen lauernd in
865 3 | Enrique beschwichtigend:~Grollt nicht, ich bin Eur treuer
866 3 | s, Señora,~Und nicht zu groß für Euren kleinen Fuß.~Damen,
867 5 | Zuleima:~Die Erde ist ein großes Golgatha,~Wo zwar die Liebe
868 2 | mein verwaistes Kind,~Und großgesäugt und mütterlich gepflegt.~
869 3 | uns, so wie dein Brummbaß~Großmächtig stehet zwischen unsern Geigen -~
870 5 | Granada,~Und ritterliche Großmut war es nicht,~Als jüngst
871 7 | Flügeln -~Hier wohnet Gott im Grübchen dieser Wangen -~Waffengeklirr
872 6 | Mein Auge an dem frischen Grün der Blätter,~Erquicke mir
873 2 | galt.~Ali:~Wohl hatt ich Gründe, Claras Hand Euch nicht~
874 2 | Freundschaft fester noch zu gründen?«~Laut weinend fiel ich
875 1 | seh ich dorten sitzen,~Auf grünem Sammetpolster, leise schlummernd.~
876 4 | küssend auf sie nieder;~Im grünen Wald erwacht ein süßes Singen;~
877 7 | Libellen es umsummen,~Und grüngelockte Wassermädchen, plätschernd,~
878 4 | Zeisig, der mich morgens grüßte -~Doch sprich, mein Lieb,
879 3 | wirkt.~Er spielt und singt:~ Güldne Sternlein schauen nieder,~
880 4 | Aus deines Marmorschlosses güldnen Kammern,~Und schwing dich
881 1 | meinen dunkeln Pfad!~Du, güt'ge Sonne, hör mein dankbar
882 3 | Schmeichelein,~Sich reicher Damen Gunst erwerben können.~Was soll
883 1 | sein Schwert. soll mein gutes Recht,~Auf eure Haut, mit
884 3 | Gericht versagt hat.~Der erste gutmütig:~Aus lieber Dummheit tat'
885 7 | Und Pfiffen, denke mir die Haare grau;~Auf krummen Pfaden
886 3 | ge Petrus hieß; und auch Habahbah,~Die alte Köchin, heißt
887 4 | die Kamele mit den langen Hälsen,~Und schwarze Mädchen mit
888 2 | Wolken niederblinzelt,~Und hämisch bald, mit schrägen, fahlen
889 3 | entzückt auf ihr schneeweißes Händchen!~Don Diego auflachend:~Hätt
890 1 | hieltet fest in euren treuen Händen~Den besten Wanderstab, der
891 3 | wie eines Fiedelbogens Härchen;~Und du bist ja der Klügste
892 1 | angelehnt als Knabe.~Oh, hätten unsre Gomeles und Ganzuls,~
893 6 | Mitsamt dem Weine umgestoßen hättet.~Dritter Ritter:~Don Carlos
894 4 | strengen Mienen und mit kahlen Häuptern,~Umwallt von blum'gen Kleidern,
895 6 | Das einst, mit schläfrig halbgeschloßnen Augen,~Ein Engel gähnend
896 5 | darfst wohnen in der Sel'gen Halle,~Und, gegen Satans starke
897 5 | ständen offen Allahs goldne Hallen,~Und Huris winkten mir mit
898 3 | ich heiße jetzt nicht mehr Hamahmah,~Pedrillo heiß ich, wie
899 2 | Don Enrique gibt ihm den Handschlag:~Mit meinem Ritterwort gelob
900 3 | Pfaffen sind ja auch vom Handwerk, Señor,~Und heil'ge Männer
901 5 | in des Orients dumpfigen Haremen.~Wo sonst nur grobe Schrift
902 5 | es goldne Schlösser,~Wo Harfen klingen, schöne Jungfraun
903 5 | Liebeswellen,~Von weichen Harfenlauten süß umklungen; -~Die Bäume
904 2 | Auf meiner Wehmut zarten Harfensaiten,~Und ihre Dienerschaft sind
905 2 | wohnt die Lust mit ihren Harfentönen;~Hier wohnt der Schmerz
906 1 | Löwentrotz,~Mit dem du, harnischglänzend, waffenklirrend,~Zu uns
907 4 | bei ihm, auf sein Erwachen harrend.~Wie staunte ich! Als er
908 4 | Hier schlug man ihn mit harten Geißelhieben,~Dort sank
909 2 | Seines Gottes Feind,~Den hasse er, als seinen eignen Feind,~
910 | hatte
911 2 | an diesem Wüterich?~Ihr hattet ja des Buben eigne Tochter~
912 1 | uns der Kunden gift'ger Hauch nicht töte.~Bald hörten
913 1 | mir lind die Wange kühlt,~Haucht Grüße mir aus längstverschollner
914 1 | entraufte er dem greisen Haupte; -~Nur seine Antlitzmuskeln
915 5 | Und gelbes Stroh war ihres Hauptes Kissen.~Und flüchten mußte
916 1 | Angesichtern~Die Engel, die der Hauptstadt Tore hüten,~Und siegreich
917 5 | tragen ihr geflicktes, graues Hauskleid.~Ich selbst hab mich verändert
918 3 | vorüber.~Eine andre Dame heftig:~Doch überladen war die
919 2 | Pflegetochter folgend.~Ich hegte keinen Zweifel, daß mein
920 3 | betrifft,~So ist das eine jener Heidensitten,~Wovon dies christlich-fromme
921 5 | leicht durchgaukelt alte Heidentempel,~Und jene Werkeltagsbequemlichkeit,~
922 5 | Krankheit ist das Leben;~Und heilen kann sie nur der Tod. Das
923 1 | Füßen wankt der Boden.~So heimisch ist mir hier, und doch so
924 3 | widerlich~Drang mir ins Ohr ihr heiser-harsches Schrillen,~Und atmen konnt
925 4 | scholl, wie 'n Totenlied,~Das heisre Singen wunderlicher Männer,~
926 3 | oft Zuleima.~Auch ich, ich heiße jetzt nicht mehr Hamahmah,~
927 3 | keiner dieser Boten~Der Heißgeliebten meine heißen Grüße!~Schämt
928 4 | heimlich spreche.~Almansor heiter lächelnd:~Sag mir, mein
929 5 | Vermissen mochtest du den heitern Schimmer,~Der leicht durchgaukelt
930 1 | Und nach Arabiens ewig heitrer Flur; -~Oh, fürchte Don
931 4 | wildes Zuckens,~Umschwebte heitres Lächeln seine Lippen;~Und
932 2 | gießt man dir Bleitropfen, hell und heiß,~Aufs arme Haupt,
933 3 | Entzücken,~Das klingend helle, goldene Entzücken!~Doch
934 1 | Und bei der Kugeln lustig hellem Pfeifen,~Flog jählings mancher
935 2 | ich der Zimbeln hüpfend helles Klingen,~Fühl ich im Herzen
936 5 | Himmels stille Pracht; -~Hellgoldne Schwingen tragen mich hinauf -~
937 6 | den schönen Augen fallen~Hellreine Perlen in die gier'ge Glut.~
938 2 | auszusaugen!~Almansor:~Wirf hemmend dich in eines Mühlrads Speichen,~
939 6 | Adern gießt - Sich zu ihm herabbeugend. Zuleima~Liegt heute Nacht
940 3 | springet,~Sternlein kommt herabgeschossen,~Alles wacht und lacht und
941 7 | wohl, der Wütende hat sich~Herabgestürzt mit seiner teuern Last.~
942 7 | Mauren nacheilen, sehen~beide herabstürzen, und treten entsetzt zurück.
943 5 | Um jählings mich von dort herabzuschleudern.~Ich höre fallend noch dein
944 | heran
945 7 | von den Bergen,~Die sind herangeschlichen auf den Strümpfen -~Wir
946 1 | rechten ein Säbel, stürzt wild herbei.~Hassan:~Ho! ho! habt ihr
947 3 | Elisabeth -~Das Schloß ist keine Herberg mehr. Unweit~Von hier steht
948 6 | ein'ge wunde Gäste~Sind, herbergsuchend, mir ins Hirn gestiegen.~
949 2 | während dieser Apostrophe hereingeschlichen, und hat beide~Flügel der
950 1 | schwarzem Roß~Der gute Ali hergebracht das Unglück.~Nie kommt das
951 6 | Ich habe meine Freunde hergeführt;~Sie harren meines Winkes,
952 7 | So sage mir, wie bist du hergekommen?~Denn unser frommer Abt
953 7 | eingehüllt in ihren Schleier,~Und hergetragen in die lichte Höh.~Musik
954 2 | Nicht minder schön und herrlich war der Name,~Den jedermann
955 4 | führt,~Steht prangend eine herrliche Moschee.~Doch wo der Türmer
956 6 | seinem Nachbar:~Das war ein herrliches Autodafé;~So etwas labt
957 3 | gefaßt.~Der erste:~Dem alten Herrn sah man den Ärger an,~Als
958 5 | letzten Zweig des alten Herrscherstamms -~Da trennte feindlich sich
959 5 | blühte, wo die Schönheit herrschte.~Kunst, Wissenschaft, Ruhmsucht
960 4 | und mit bangen Bitten,~Herunterlockte von der schlimmen Höh.~Sinnend: »
961 1 | Bergen Felsenblöcke~Öfters herunterrollen, allzerschmetternd,~So stürzten
962 1 | Tage lang. Doch wie er da hervorkam,~Schien er wie umgewandelt.
963 4 | statt den grausen Fluch hervorzufluchen,~Sprach er zu mir mit leiser,
964 2 | umarmen,~Im Liebeskuß dein Herzblut auszusaugen!~Almansor:~Wirf
965 2 | die Ruh~Aus ihrem süßen Herzchen nicht verscheuche.~Don Enrique
966 2 | Und in den Fasern meines Herzens; - Hassan,~Schlaf wohl!
967 5 | Siegergroßmut,~Und von dem Herzenspochen holder Damen,~Die streiten
968 6 | Und schnalzend küßt und herzt - O weh! O hilf mir!~Wirft
969 5 | wüst und wild, Nordstürme heulten,~Und Waffen klirrten, und
970 6 | Gespräch mit einer Dame:~Heuraten werd ich nimmermehr, Señora.~
971 6 | herabbeugend. Zuleima~Liegt heute Nacht in eines Spaniers
972 1 | umflatterten.~Hassan:~Ihr hieltet fest in euren treuen Händen~
973 5 | sich leise.~Hassan:~Allah hilft!~
974 5 | jauchzend nach,~Und in den Himmeln klingt es schallend wider;~
975 5 | Die Satan vorgehängt der Himmelspforte,~Und wie der Liebe sieben
976 4 | mich noch gehaßt,~Als er hinabstieg in sein dunkles Haus.~Almansor:~
977 5 | den Täubchen,~Hast mich hinaufgelockt bis in die Wolken,~Um jählings
978 3 | Hat man mit Hohn zur Tür hinausgestoßen,~Und laut verlacht ihr leises
979 4 | und wie ich leise~Mich hinbog über sie, da seufzte sie~
980 5 | der Vogel.~So hast du mich hineingesungen, Falsche,~In jene Folterkammer,
981 5 | So hast du mir ins Herz hineingezischt~Dein schlimmstes Gift, du
982 2 | Nur, nur von Donna Clara hing es ab,~Ob sie die Hand Euch
983 1 | stand mein Vater,~Die Arme hingen lang und schlaff herab,~
984 7 | Gottes goldner Siegeswagen~Hinrollen soll in stolzer Majestät.~
985 4 | sein Blut«, und wie ich hinsah, schaut ich~Schaudernd.
986 1 | schlotterten, und wie er hinsank,~Erhub sich Weiberjammer
987 6 | das, fromm und mild,~Sich hinschmiegt zu den Füßen seiner Schäfrin;~
988 1 | dunkel geworden. Man sieht im Hintergrunde eine Gestalt, mit einer
989 2 | verweinten Augen,~Und schlummerte hinüber nach der Heimat,~Wo kein
990 5 | Schlangenzügel -~Und grausen Fluch hinunterbrüllend, stürz ich~Hinab, hinab,
991 5 | Des strengen Morgenlands hinwelken sollte,~Ihn hielt gefesselt
992 2 | Die sich verwebt in meines Hirnes Adern,~Und in den Fasern
993 6 | Aug;~Und nimmer quält dort Hitz, und Frost, und Hunger~Und
994 1 | Anwalt kommt ja recht in Hitze,~Und seine Rede sprühet
995 1 | Ganzuls,~Abenceragen und hochmüt'ge Zegris,~So treu wie diese
996 7 | weh! die hübschen, seidnen Hochzeitkleider,~Die werden jetzt zerhauen
997 6 | melancholisch.~Gebt uns ein lustig Hochzeitlied, recht lustig.~Der Harfenspieler
998 6 | und schleudert es~In einen Hochzeitsaal, wo zärtlich bellend~Ein
999 2 | ich versprach noch vor dem Hochzeitstag~Euch mitzuteilen, Señor?~
1000 5 | ihren Ritterspielen,~Von Höflichkeit im Kampf, von Siegergroßmut,~
1001 3 | Schauen schmachtend in die Höhe.~Zärtlich blickt der Mond
1002 1 | So stürzten wir von jenen Höhen oft,~Zermalmend, auf das
1003 1 | Gebürge, auf die kalten Höhn,~Mit ihren heißen Herzen
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