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Heinrich Heine
Almansor

IntraText - Konkordanzen

(Hapax - Wörter, die nur einmal vorkommen)


1-erqui | errot-hohn | hohne-pfade | pfahl-taube | tauch-zwits

     Absatz
1004 5 | Leichenhaufen,~Zu Speisetischen, höhnend aufgeschichtet;~Als Abderam 1005 5 | bis in den Schlund der Hölle,~Und Teufel selbst erschrecken 1006 5 | Und, gegen Satans starke Höllenmacht,~Schützt dich mit ew'gem 1007 6 | Träumen befangen.~Er war so hölzern, und täppisch, und links,~ 1008 6 | sie mit Liebesmacht,~Der Hölzerne steht jetzt in Feuer;~Der 1009 5 | dort herabzuschleudern.~Ich höre fallend noch dein Spottgelächter,~ 1010 1 | bleibt's! Nur du, o Sonne, hörtest mich;~Mitleidig schickst 1011 6 | Harfenspieler singt:~In dem Hofe des Alhambras~Stehn zwölf 1012 3 | aus Madrid,~Schnürleiber, hohe Polsterbrust und Kunstbauch,~ 1013 3 | denn luftig schwebt er~Am hohen Galgen, zu San Salvador.~ 1014 6 | trübselig und stumm,~Mit hohlen, schneeweißen Wangen;~Er 1015 3 | die alte Liebe~Hat man mit Hohn zur Tür hinausgestoßen,~ 1016 6 | Weiber Wimmern,~Das span'sche Hohngelächter und der Angstruf~Der edlen 1017 5 | Und von dem Herzenspochen holder Damen,~Die streiten sahn 1018 6 | schreit und sträubt sich holderrötend gegen~Die allzu heißen Buhlen, 1019 2 | Vaterfreuden sollt ich fühlen.~Mein holdes Weib gebar mir einen Knaben;~ 1020 2 | Gelächter.~Da spottet's mein; hollah! ich lache mit!~Schlägt 1021 1 | Ist seine Zunge nicht von Holz; fürwahr,~Metallvoll klirret 1022 6 | edlen Opfer auf dem glühnden Holzstoß.~Almansor:~Glaub mir, ich 1023 5 | Kreuz~Sei auch Almansors Hort, dein Christus sei~Almansors 1024 1 | Und zog mich fort, und hub mich auf sein Roß -~Hassan 1025 6 | händeringend,~Und nackt und hülflos aus der Heimat peitscht -~ 1026 5 | Totenkranz die Myrte,~Und hüll die Liebe nicht in Trauerflöre.~ 1027 1 | Schlangenhaut?~Wirf ab die gift'ge Hülle, Sohn Abdullahs,~Tritt auf 1028 4 | singen,~Bekannte Bilder hüpfen aus den Büschen -~Er erblickt 1029 2 | schade,~Hör ich der Zimbeln hüpfend helles Klingen,~Fühl ich 1030 3 | weicher Träume.~Blümlein hüpfet, Bächlein springet,~Sternlein 1031 6 | Herz an ihrem Duft;~Doch hüt ich mich, daß ich die Myrte 1032 3 | Don Diego:~Mistpfütze, hüte dich daß man dich rühre!~ 1033 1 | die der Hauptstadt Tore hüten,~Und siegreich ziehen ein 1034 2 | Gleichgesinnte, gleichem Beispiel huld'ge.~Doch wehe mir, er war 1035 7 | gelächelt, freundlich, gnädig, huldreich,~Und hat mich eingehüllt 1036 6 | stolze Spanierschädel -~Die Hunde über Bord! - das Schiff 1037 6 | dort Hitz, und Frost, und Hunger~Und Durst; und was das beste 1038 1 | Waldungen durchstreift.~Trotz Hut und Mantel bin ich doch 1039 7 | Rosen, Lilien, Veilchen, Hyazinthen.~Aus goldnem Mondschein 1040 2 | scher Minne!~Und wenn auch Hymens Bande uns umschließen -~ 1041 | ihnen 1042 2 | Ich lieg als Knecht dir immerdar zu Füßen!~Die Musik hat 1043 2 | Rückkehr;~Um würgend dich mit Inbrunst zu umarmen,~Im Liebeskuß 1044 1 | der furchtbare Ximenes,~Inmitten auf dem Markte, zu Granada -~ 1045 3 | Rührung.~Lieb nicht nach innen, liebe nur nach außen.~Gefühle 1046 1 | 1~Das Innere eines alten, verödeten Maurenschlosses. 1047 3 | vorüber.~Musikanten, ihre Instrumente stimmend, gehen vorüber.~ 1048 3 | Wie Ihr den Pfaffen ins Intresse zoget?~Don Diego:~Die Pfaffen 1049 2 | ich nicht nahen darf mit ird'scher Minne!~Und wenn auch 1050 | irgendwo 1051 3 | solch ein süß Verstummen.~Ironisch langsam:~Entzücken soll 1052 3 | nachäfft?~Ist's gar der tote, irrende Almansor,~Der in der Nacht 1053 3 | Auch ist's kein toter, irrender Almansor -~Es ist Almansor 1054 1 | noch ein Knabe war.~Auch irrst du dich, Zuleimas Augenstrahlen~ 1055 3 | Namen Ali nennen. Ali,~Der irrt sich auch, und nennt sie 1056 7 | Mauren eilen vorüber.~Die Jäger nahen schon,~Mein Reh zu 1057 7 | weißes Reh,~Just als des Jägers Hand es schlachten wollte.~ 1058 4 | Gesichert sind vor schlimmen Jägerspfeilen;~In dessen Näh selbst gier' 1059 3 | Pedrillo:~Beim heil'gen Jago von - von Compostella!~Nehmt 1060 7 | deinem weichen Schoß,~Und laß Jahrtausende mich Wonnetrunkne~In diesem 1061 1 | nassen Augen zu,~Um mir des Jammers Anblick zu verbergen,~Und 1062 5 | Und tausend Engel singen's jauchzend nach,~Und in den Himmeln 1063 6 | eines einz'gen Wortes,~Des Jaworts am Altar, und ich bin glücklich.~ 1064 | jeder 1065 2 | herrlich war der Name,~Den jedermann Euch gab, dem guten Ali.~ 1066 2 | bei seinem Anblick,~Mich jedesmal aufs neu der alte Schmerz,~ 1067 4 | Blut, Blut, Blut~Entquoll jedwedem Bild. Ich schaute gar~Ein 1068 6 | Mahl versalzen ist,~Wenn jemand unversehns das Salzfaß umwirft.~ 1069 2 | Mekka gläubig wallen.~In Jemen, in dem Land der Stammesbrüder,~ 1070 3 | ehmals Liebe hieß, heißt jetzo Haß. -~Doch hör ich schon 1071 7 | Allah hilf! Jesus Maria Joseph!~Wir sind verloren, denn 1072 3 | So helfen schön gefärbte Jünglingswangen,~Elastisch üpp'ge Waden 1073 7 | kommen - Selig lächelnd.~Die jungen Mädchen und der alte Hassan! 1074 3 | stimmend, gehen vorüber.~Ein junger Fiedler:~Gesprungen ist 1075 5 | werden all die Rosenblätter,~Jungfrauenwänglein, Sommerabendwölkchen,~Und 1076 4 | Zuleima, du bist meine heil'ge Kaaba,~Dich glaubte ich zu küssen, 1077 2 | Alis Schloß. Erleuchtetes Kabinett, mit einer großen~Mitteltüre. 1078 6 | Schiffe; -~Auf dem Verdecke kämpf ich dir zur Seite; -~Mein 1079 7 | lallt: »Zuleima! MahometKämpfende~Mauren und Spanier treten 1080 1 | wieder.~Hassan:~Zu jenen Kämpfern hatt ich mich gesellt,~Die 1081 7 | wankte nur - Er steht,~Er kämpft - er flieht - O weh! wo 1082 4 | läge auf mir das Gebirge Kaff,~Und Simurghs Schnabel picke 1083 6 | mich zu erquicken,~Nach der Kajüte, wo Zuleima wohnt,~Umfasse 1084 5 | Und dort geknüpft war am Kalifenthron;~Und in den Prachtgebäuden 1085 2 | nahm die Botschaft auf mit kaltem Zorne,~Und ließ mir melden: 1086 3 | Mauerbrecher - Sieht ihn kaltlächelnd an. Señor, kennt Ihr noch~ 1087 4 | den klugen Augen,~Und die Kamele mit den langen Hälsen,~Und 1088 1 | fort nach seiner stillen Kammer.~Dort saß er schweigend, 1089 5 | Ritterspielen,~Von Höflichkeit im Kampf, von Siegergroßmut,~Und 1090 7 | aus Feigheit, nein,~Beim Kampfe wollt ich niemand in dem 1091 6 | Sinne kühlt~Nach wilder Kampfeshitze - Sklavin, Sklavin,~Gehorche 1092 6 | und zaghaft von~Des Lebens Kampfplatz flieht - steh auf, Almansor!~ 1093 7 | Nahe Waffengerassel und Kampfruf.~Pedrillo kommt ängstlich 1094 5 | und ew'gen Blute,~Auch du kannst setzen dich zu Tisch mit 1095 1 | gellender Trompeten,~Bei der Kanonen dumpfem Paukenschalle,~Beim 1096 2 | Und schlossen uns an jene Karawanen,~Die nach dem heil'gen Mekka 1097 3 | schlug?~Ich gab Euch gute Karten, und da trumpft~Nun Euer 1098 6 | Almansor!~Almansor hebt eine Kastanie von der Erde:~Durch wessen 1099 5 | legt sich nieder, an einen Kastanienbaum gelehnt.~Ich bin recht müd,~ 1100 1 | Nicht durch das Schwert kastil'scher Ritterschaft -~Nur 1101 1 | Paukenschalle,~Beim Kehrausfiedeln kastilian'scher Klingen,~Und bei der 1102 1 | Turm steht aufgepflanzt~Kastiliens Fahne und Mendozas Kreuz.«~ 1103 5 | Moslems dumpfer Betstub kauert.~Ein ernstres, beßres Haus 1104 1 | dumpfem Paukenschalle,~Beim Kehrausfiedeln kastilian'scher Klingen,~ 1105 2 | jenes Haus, wo neuer Glaube keimt.~Dort zieht man dir, mit 1106 | keiner 1107 3 | dort durchs Fenster.~Ich kenn dies Fenster noch; dort 1108 2 | beweinen?~Almansor:~Oh, kenntest du die Qual des Ruhelosen,~ 1109 2 | Pauken donnern,~So fallen Keulenschläge auf mein Haupt.~Ich und 1110 6 | Blümlein und Mägdlein, die kicherten rings,~Wenn er stolpernd 1111 1 | Seh ich die Märchen meiner Kinderjahre;~Sie regen sich, und nicken 1112 4 | noch Braut und Bräut'gam kindisch spielten,~Als du den morschen 1113 2 | Bastardbrut dort oben,~Den goldnen Kindlein, die so munter funkeln,~ 1114 5 | beten will ich~In jener Kirche, wo Zuleima betet.~Beseligt 1115 5 | singend~ziehen Mönche, mit Kirchenfahnen und Heil'gen-Bildern, in~ 1116 5 | hört man Glockengeläute und Kirchengesang.~Zuleima sich erschrocken 1117 3 | Und brauchen Gold für ihre Kirchenkelche,~Und brauchen Wein, um sie 1118 5 | vor dem Christusbilde. Ein Kirchenlied singend~ziehen Mönche, mit 1119 7 | Ich bleibe arm, wie eine Kirchmaus arm!~Derweil mein Schulkamrad, 1120 5 | Stroh war ihres Hauptes Kissen.~Und flüchten mußte sie 1121 1 | Almansor:~Sieh nicht so kläglich aus, du alter Hassan.~Weit 1122 5 | der Liebe sieben Wunden klafften,~Erschlossen sich aufs neu 1123 1 | sich doppelt laut die alte Klage.~Hassan weinend:~Versieget 1124 1 | aus des Vaters Augen,~Kein Klagelaut entstahl sich seinem Mund,~ 1125 1 | Almansor:~Verlange nicht ein Klagelied, laß schlummern~Die lieben 1126 1 | dazwischen schollen,~Dann klang's in unsre Ohren süß wie 1127 5 | ein kalter Windstoß,~Der klappernd zieht durch meine trocknen 1128 7 | Und jede Nacht hab ich es klar gelesen~Im blauen Buche 1129 1 | Eifrer Hassan noch,~Und klebst noch fest an Farben und 1130 4 | auf diesem lieben Boden~Klebt fest mein Fuß, wie heimlich 1131 4 | Häuptern,~Umwallt von blum'gen Kleidern, und der feine~Gesang der 1132 1 | alter Hassan.~Weit besser kleidet dich der Löwentrotz,~Mit 1133 3 | beschwichtigend:~Nur eine kleine Strecke ist's, Señora,~Und 1134 2 | bin ich nicht.~Don Enrique kleinlaut:~Ihr Vater nicht?~Ali lächelnd:~ 1135 1 | es selbst, das allerbeste Kleinod~Die Rolle der Gesetze Mahomets,~ 1136 2 | meinem Herzen Ball, und klimpert~Auf meiner Wehmut zarten 1137 4 | Knaben,~Die oft dazwischen klingelten mit Schellen,~Und blanke 1138 1 | Holz; fürwahr,~Metallvoll klirret seine Eisenstimme.~Sie fechten.~ 1139 7 | Reh zu schlachten! dorten klirrt der Tod,~Hier unten blüht 1140 5 | Nordstürme heulten,~Und Waffen klirrten, und dazwischen rief's~» 1141 5 | Herz ist müd vom vielen Klopfen,~Und ausruhn wollen wir.~ 1142 3 | Beim heiligen Pilatus! Ihr klopft stark;~Auch kommt Ihr spät 1143 4 | ich dem frommen Abt des Klosters gab.~Almansor ist zurückgekommen! 1144 3 | Sterne oben,~Die ihr so klug und pfiffig niederblinzelt,~ 1145 5 | meine trocknen Rippen.~Das kluge Männlein, das im Kopf mir 1146 2 | Mutter. Dieses merkte~Mein kluger Freund, und einst sprach 1147 6 | Du sprachst, zweibeinig kluges Ding!~Trägst du nicht Hassans 1148 3 | Ich beuge mich vor Eurer Klugheit, Señor.~Nur kann ich noch 1149 4 | Mahomet~Ist sein Prophetda klung jetzund herab~Ein dröhnend 1150 4 | doch hast du~Die wilden Knabensitten nicht vergessen,~Und störst 1151 4 | steigen auf, die goldnen Knabenträume!~Hier ist der Garten, wo 1152 1 | Ruhig war er,~Befahl den Knechten: all sein Hab und Gut~Auf 1153 1 | Dieweil mein Gott jetzt seines Knechts bedarf.«~Und festen Gangs 1154 1 | lang und schlaff herab,~Die Kniee schlotterten, und wie er 1155 2 | guten Ali, und auf Alis Knieen~Wohnt ich, und »lieber Sohn« 1156 1 | König Boabdil hat ihnen knieend~Die Schlüssel überreicht 1157 4 | lag die Mutter,~Zur Linken kniete ich, und weinte still,~Zur 1158 7 | mich von Jugend auf, mit Kniffen~Und Pfiffen, denke mir die 1159 1 | Gräbern,~Um mir zum Gruß die Knochenhand zu reichen,~Zum Willkommkuß 1160 5 | verändern!~Ich bin nur noch ein knöchrichtes Skelett;~Und was ich sprech, 1161 6 | mich, daß ich die Myrte koche,~Um als Gemüse sie zu speisen - 1162 4 | deiner Worte;~So laß im Köcher ruhn die argen Pfeile,~Die 1163 3 | auch Habahbah,~Die alte Köchin, heißt jetzt Petronella,~ 1164 1 | Geistern.~Zweiter Maure:~Wie kömmst du, Fremdling, hier in unsre 1165 5 | da pflegten~Der Abderamen königliche Hand.~Gelehrte Männer kamen 1166 5 | fahl,~Wie eine aufgeputzte Königsleiche,~Der man die Backenknochen 1167 5 | Und Mäuse springen um die Königsnase,~Und spotten frech des großen, 1168 1 | Säulen hier, getragen~Den Königsthron im leuchtenden Alhambra!~ 1169 3 | reicher Damen Gunst erwerben können.~Was soll denn der Vergleich 1170 1 | Säbeln.~Erster Maure:~Das könnte wohl geschehn!~Almansor 1171 5 | alle Rosen Schiras' liefern könnten.~Auch du hast teil, Almansor 1172 5 | die Augen mir, und glühnde Kohlen~Hat man gefugt in meine 1173 6 | Mit blankem Schwert, ein kohlenschwarzer Riese -~Der ist dem Feigen 1174 | konnte 1175 5 | du dich nie verzählt? und konntest du~Die großen Zahlen stets 1176 3 | Menschenschicksallenker brüstet!~Ihr konntet nicht bestellen meine Grüße -~ 1177 3 | Saite.~Der alte:~Ja, ja, im Kopfe springt dir sicher keine;~ 1178 1 | die Zung im Munde - den Koran~In eines Scheiterhaufens 1179 7 | Ihr habt kein Glück. Das kostet mir zweihundert~Dukaten. 1180 5 | alter Trümmerschutt,~Und krächzend Nachtgevögel und Morast.~ 1181 3 | die Fackel:~Ich tat nach Kräften, Señor, seid nicht launisch.~ 1182 1 | Nicht durch den Speer des kräftigen Leoners,~Nicht durch des 1183 2 | Knaben nimmer wieder;~Und Krämer einst, die von Marokko kamen,~ 1184 3 | Courage;~Vor allem aber kräuselt oft den Schnauzbart.~Don 1185 6 | Liebesfluten~Will ich gesund die kranke Seele baden;~Und lachen 1186 5 | recht müd,~Und krank, und kranker noch als krank, denn ach!~ 1187 5 | ach!~Die allerschlimmste Krankheit ist das Leben;~Und heilen 1188 4 | gebannt in diesen lieben Kreisen,~Die du um mich gezogen, 1189 2 | Granada~Zur Religion des Kreuzes sich gewandt.~Ihr wißt, 1190 4 | Dort sank er nieder unter Kreuzeslast,~Hier spie man ihm verachtungsvoll 1191 5 | die du Kirch nennst,~Und kreuzigst mich an deines Gottes Kreuz,~ 1192 6 | auch der Aar ist Wurm und kriecht am Boden.~Des Mißmuts Schere 1193 5 | Lager war des Stalles enge Krippe,~Und gelbes Stroh war ihres 1194 6 | demantenen Schleier.~In einen kristallenen Wasserpalast~Ist plötzlich 1195 5 | rückwärts eilen,~Die Toten kröchen zitternd aus den Gräbern,~ 1196 4 | verachtungsvoll ins Antlitz,~Dort krönte man mit Dornen seine Schläfe,~ 1197 6 | der Wurm~Mag sich am Boden krümmen, doch der Aar~Fliegt stolz 1198 2 | Buben, der sich zierlich krümmt -~Das dort ist nur Zuleimas 1199 7 | mir die Haare grau;~Auf krummen Pfaden schleiche ich im 1200 7 | nicht lieb, wenn solch ein krummes Ding~Mir flink und zierlich 1201 4 | wo des Palmbaums Schatten kühlen,~Wo süßer Weihrauch quillt 1202 2 | damit er selber bilde~Den künft'gen Ehmann seiner einz'gen 1203 6 | meinen blut'gen Armen,~Und küsse ab von ihrer weißen Brust~ 1204 4 | umschleiert.~Die Sonne senkt sich küssend auf sie nieder;~Im grünen 1205 6 | zollen;~Wir plündern seine Küst und seine Schiffe; -~Auf 1206 1 | scher Klingen,~Und bei der Kugeln lustig hellem Pfeifen,~Flog 1207 3 | Schnürleiber, hohe Polsterbrust und Kunstbauch,~Die Waffen aus dem Schneiderarsenal.~ 1208 2 | leichtgebrechlich zarte Kunstgewebe -~Rauschende Musik.~Umschlingt' 1209 3 | Señor.~Nur kann ich noch Eur Kunststück nicht begreifen,~Wie Ihr 1210 5 | oben hoch, wie eines Domes Kuppel,~Die Ulmen rauschen auf, 1211 6 | herrliches Autodafé;~So etwas labt das Herz des frommen Christen,~ 1212 2 | spottet's mein; hollah! ich lache mit!~Schlägt an die Pforte.~ 1213 3 | herabgeschossen,~Alles wacht und lacht und singet -~Liebe hat ihr 1214 4 | Brust, und stachen mich,~Als läge auf mir das Gebirge Kaff,~ 1215 2 | Blitze meines Zorns!~Und lähmt die Hand, die meinen Himmel 1216 4 | Und Hirten singend ihre Lämmer weiden;~Dort steht ein Zelt 1217 5 | Schüler wallten,~Aus allen Ländern, her nach Cordoba,~Um hier 1218 1 | sprachest:~»Ich kann nicht länger dienen dir, Abdullah,~Dieweil 1219 1 | kühlt,~Haucht Grüße mir aus längstverschollner Zeit.~In jener Schatten 1220 5 | bunte Fülle;~Wo sonst nur lärmte Tamburin und Zimbel,~Erhob 1221 4 | traurig,~Und eine bittre Träne läßt es fallen~In meinen schönen, 1222 5 | einst auf dieser Erde.~Ihr Lager war des Stalles enge Krippe,~ 1223 7 | sein~Schwert nach sich, und lallt: »Zuleima! Mahomet!« Kämpfende~ 1224 2 | Licht mit seinen goldnen Lampen;~Hier wohnt die Nacht mit 1225 4 | Almansors edles Roß.~Im Lande, wo des Palmbaums Schatten 1226 1 | Volkes flohn.~Doch als wir landeten, erblich die Mutter,~Und 1227 7 | behaglich,~Auf seiner breiten Landstraß schlendert,~Noch immer seinen 1228 4 | brich sie ab,~Die scharfe Lanzenspitze deiner Worte;~So laß im 1229 7 | Herabgestürzt mit seiner teuern Last.~Pause.~Ali:~Jetzt, Jesu 1230 4 | Almansor:~Noch steht die Laube von Jasmin und Geißblatt,~ 1231 4 | Sein Groll, noch liegen lauernd in der Brust ihm~Viel schlimme 1232 3 | Kräften, Señor, seid nicht launisch.~Don Diego mit Grandezza:~ 1233 5 | Statt glühnder Strahlen, lauter kalte Schatten;~Schamlos, 1234 5 | wehte jetzt ein reinrer Lebensgeist,~Als in des Orients dumpfigen 1235 6 | Der schlimmste Wurm die Lebenskraft zernagte,~Und der Verzweiflung 1236 5 | Nimm hin dagegen Christi Lebenskuß.~Almansor:~Es war der Liebe 1237 7 | ich bin's müde, Señor; lebet wohl! Geht ab.~Don Enrique 1238 1 | traur'ge Vöglein, wie zum Lebewohl,~Uns stumme Wandrer stumm 1239 5 | entzaubert.~Da liegt sie nun, leblos und kalt und fahl,~Wie eine 1240 2 | aufgedrehter Federn Kraft,~Den leeren Busen wechselnd hebt und 1241 4 | Tier, gefolget meiner Spur.~Leg ab, mein süßes Lieb, die 1242 1 | erblich die Mutter,~Und legte still ins Grab ihr müdes 1243 6 | Wortes,~Um mir das Herz im Leibe zu verwunden?~Hassan:~Was 1244 5 | Abasside~Der Omaijaden blut'ge Leichenhaufen,~Zu Speisetischen, höhnend 1245 2 | berühret dort der Bube~Das leichtgebrechlich zarte Kunstgewebe -~Rauschende 1246 3 | Nein, Señor, nein, das leid ich nimmermehr.~Eine andre 1247 2 | ein! Ihr Geister meiner Leiden,~Reißt fort den Buben von 1248 6 | den Hund zu würgen -~O leih mir deine Arme, Hassan! 1249 6 | meinen Arm will ich dir leihn, Almansor,~Und auch die 1250 4 | Zelt von blendend weißer Leinwand,~Und die Gazelle mit den 1251 4 | Hand.~Doch, wie die Sanduhr leis und leiser rinnet,~So rann 1252 1 | Gelächter.~Und wie ich mich mit leisem Weinen nahte,~Ergriff's 1253 3 | Ritter:~Verstandet Ihr den leisen Wink, Señora?~Seine Dame 1254 2 | des Frevlers Haupt!~Pause; leisere Musik.~Sie bleiben ruhig 1255 3 | hinausgestoßen,~Und laut verlacht ihr leises Todeswimmern.~Verändert 1256 3 | schweben immer, freundlich leitend,~Zwei Liebessternlein, Donna 1257 5 | Drachen wandeln,~Wie du sie lenkst am schwarzen Schlangenzügel -~ 1258 1 | den Speer des kräftigen Leoners,~Nicht durch des stolzen 1259 5 | nach Cordoba,~Um hier zu lernen, wie man Sterne mißt,~Und 1260 3 | so ein Lieb vergleichen!~Lernt nur auswendig besser unsre 1261 7 | blauen Buche mit den goldnen Lettern.~Zuleima:~Nein! nein! der 1262 2 | Begleiter.~Hassan:~Und deine Leuchte sei dein alter Glaube.~Alis 1263 4 | Raupenhülle abstreift,~Und leuchtend bunt entfaltet seine Flügel,~ 1264 1 | getragen~Den Königsthron im leuchtenden Alhambra!~Es sind die alten, 1265 3 | Fackelträger.~Mein Esel, der Diego, leuchtet mir;~Zärtlich: Und vor mir 1266 7 | hin,~Auch hier muß ich den Leuten aus dem Weg gehn. Eilt fort.~ 1267 2 | Buhlen nicht, der droben~Liebäugelnd aus den Wolken niederblinzelt,~ 1268 7 | Die schmachtend süßen, liebeklaren Äuglein~Sind zugeschlossen 1269 7 | Du Käfer, summe leiser. Liebes Lüftlein,~Durchraschle nicht 1270 3 | Dort oben wallen tausend Liebesboten,~Und jedem gab ich tausend 1271 3 | tragen, treu und sicher,~Den Liebesbrief des Hirten in der Wüste! -~ 1272 2 | Und freundlich tun, und liebeschmeichelnd nicken,~Und dennoch, wie 1273 6 | In seinen goldig hellen Liebesfluten~Will ich gesund die kranke 1274 5 | bange Sklavin trieb zum Liebesfron,~Erhub das Weib jetzund 1275 2 | Inbrunst zu umarmen,~Im Liebeskuß dein Herzblut auszusaugen!~ 1276 6 | Ritter umschlingt sie mit Liebesmacht,~Der Hölzerne steht jetzt 1277 3 | Turteltäubchen;~Flimmernd, wie zum Liebesspiele,~Fliegt der Glühwurm nach 1278 3 | freundlich leitend,~Zwei Liebessternlein, Donna Claras Augen!~Verworrene 1279 7 | Almansor:~Ich wußte längst, du liebest mich noch immer,~Mehr als 1280 4 | sang die Nachtigall,~Ihr Liebesweh der roten Rose klagend.~ 1281 5 | Beseligt schwimm ich wie in Liebeswellen,~Von weichen Harfenlauten 1282 3 | Gefühle sind gar schlechte Liebeswerber;~Wort, Miene und Bewegung 1283 3 | jedem Gruß, aus tausend Liebeswunden;~Und dennoch brachte keiner 1284 2 | berauscht~Im Anblick ihrer lieblichen Gestalt,~In ihre Augen meine 1285 4 | Bruder -~Sei mir ein Bruder, lieblicher Almansor!~Sie sieht zur 1286 2 | Almansor, und war sonst der Liebling~Des guten Ali, und auf Alis 1287 4 | will dich lieben, wie man liebt den Bruder -~Sei mir ein 1288 2 | und sahn sich oft,~Und liebten sich - bis das Gewitter 1289 4 | Die Nachtigall samt ihrem Liede starb,~Und böse Äxte haben 1290 7 | Weines~Fließt Blut! Ich lief nicht fort aus Feigheit, 1291 5 | Als alle Rosen Schiras' liefern könnten.~Auch du hast teil, 1292 2 | Bande uns umschließen -~Ich lieg als Knecht dir immerdar 1293 7 | ich dich betten~Auf Rosen, Lilien, Veilchen, Hyazinthen.~Aus 1294 1 | ängstlich!~Das Lüftchen, das mir lind die Wange kühlt,~Haucht 1295 5 | Verbürget hatt, der Sieger listig brach,~Und den Besiegten 1296 3 | den wilden Schweinskopf lobte,~Und scherzhaft drollig 1297 2 | einhergeht,~Und mit dem Lockenhaupte freundlich zunickt~Dem seidnen 1298 1 | Hassan:~Der neue Himmel lockt viel alte Sünder.~Almansor:~ 1299 1 | deinem Blut soll er sie löschen.~Dritter Maure:~Der Spaß 1300 5 | Sterne mißt,~Und wie man löst die Rätsel dieses Lebens.~ 1301 6 | Löwensäul von Marmor;~Auf den Löwen steht ein Becken~Von dem 1302 6 | des Alhambras~Stehn zwölf Löwensäul von Marmor;~Auf den Löwen 1303 1 | besser kleidet dich der Löwentrotz,~Mit dem du, harnischglänzend, 1304 7 | ist Almansor.~Zuleima:~So log der fromme Mann, er sagte 1305 4 | Frucht du meine Märchen lohntest;~Hier stehn auch noch die 1306 1 | und doch so ängstlich!~Das Lüftchen, das mir lind die Wange 1307 1 | umrauschten,~Wehmütig süß die Lüfte uns umspielten,~Und traur' 1308 7 | er was er einmal hat -~Du lügst, Abdullah war kein Meuchelmörder,~ 1309 6 | umschmeicheln,~Umlecken sie mit lüstern roten Zungen;~Sie schreit 1310 4 | ruhn die argen Pfeile,~Die luftbefiedert in mein Herze treffen;~Und 1311 3 | freilich in der Höh, denn luftig schwebt er~Am hohen Galgen, 1312 Inc| Dazwischen blüht manch lyrisch zarte Blüte;~Romantisch 1313 3 | was soll das arme Mädchen machen~Mit all den alten, reichen 1314 3 | zuerst Bekanntschaft mit Euch machte,~Im Zuchthaus zu Puente 1315 5 | Und sieh! welch schlechtes Machwerk ist die Welt!~Die Vögel 1316 3 | Elastisch üpp'ge Waden aus Madrid,~Schnürleiber, hohe Polsterbrust 1317 6 | Almansor:~Reiß du dem Aar die mächt'gen Flügel aus,~Und auch 1318 6 | schmeichelnd fächelt eines Mädchens Wange;~Ich bin der Nordsturm, 1319 5 | am meisten;~Kaum kann ein Mädchensinn sich so verändern!~Ich bin 1320 6 | links,~Die Blümlein und Mägdlein, die kicherten rings,~Wenn 1321 1 | diese Weiberarglist~Mit Männerhabsucht süß gebuhlt; oh! Fluch~Der 1322 5 | trocknen Rippen.~Das kluge Männlein, das im Kopf mir wohnte,~ 1323 4 | längst kam uns die trübe Mär: tot sei~Almansor - und 1324 5 | gleichfalls rot zu schminken,~Und Mäuse springen um die Königsnase,~ 1325 6 | Almansor! Nur der Wurm~Mag sich am Boden krümmen, doch 1326 6 | Ihr,~Dem gleich das beste Mahl versalzen ist,~Wenn jemand 1327 1 | Kleinod~Die Rolle der Gesetze Mahomets,~Dieselben alten, heil'gen 1328 7 | Hinrollen soll in stolzer Majestät.~ 1329 2 | schmettern,~Zuckt's mir durch Mark und Bein, wie 'n rascher 1330 1 | Ximenes,~Inmitten auf dem Markte, zu Granada -~Mir starrt 1331 6 | Stehn zwölf Löwensäul von Marmor;~Auf den Löwen steht ein 1332 4 | steig herunter~Aus deines Marmorschlosses güldnen Kammern,~Und schwing 1333 1 | Des stolzen Hauses stolze Marmorstützen,~Woran ich oft mich angelehnt 1334 4 | hielt auf ihrem Schoß~Des Martermannes abgezehrten Leichnam,~Ganz 1335 3 | Die Dame:~Gibt's keine Maskenbälle, süßer Spötter?~Gehn vorüber.~ 1336 3 | stumpf, so helfen sicher~Die Mauerbrecher - Sieht ihn kaltlächelnd 1337 3 | waren wohl die einz'gen Maurenchristen,~Die Ali eingeladen, und 1338 5 | empor,~Und ward der Sitz der Maurenherrlichkeit.~Noch klingt's in blühend 1339 3 | Mit all den alten, reichen Maurenkleidern?~Die Dame:~Gibt's keine 1340 1 | Innere eines alten, verödeten Maurenschlosses. Durch die Seitenfenster 1341 5 | Hand, die Roheit~Der alten Maurensitten und Gebräuche,~Und Schönes 1342 5 | Prangten mit stolzem Glanz die Maurenstädte,~Das edle Maurentum, das 1343 3 | einsprang,~Als wir den hübschen Maurentanz, den Zambrah,~Aufspielen 1344 5 | die Maurenstädte,~Das edle Maurentum, das Tarik einst,~Mit starker 1345 3 | Stickerei,~Und noch ein bißchen maurisch war der Schnitt.~Ihr Ritter 1346 7 | schen Mantel und gehört~Zur maurischen Partei - O Allah! Jesus! 1347 1 | Wort:~Entflieh auch du nach Mauritaniens Küste,~Und nach Arabiens 1348 4 | kalte Hand nur~Lag in der meinigen, wie ein Versprechen.~Zuleima:~ 1349 6 | immer, wenn ich denke,~Wie Mekkas nüchterner Prophet -~Ja, 1350 6 | traurig Lied. Es ist zu melancholisch.~Gebt uns ein lustig Hochzeitlied, 1351 2 | kaltem Zorne,~Und ließ mir melden: Seines Gottes Feind,~Den 1352 4 | auch noch die Trauben und Melonen,~Die uns erquickten, wenn 1353 1 | aufgepflanzt~Kastiliens Fahne und Mendozas Kreuz.«~Hassan hält sich 1354 3 | niederblinzelt,~Und euch als Menschenschicksallenker brüstet!~Ihr konntet nicht 1355 2 | sieht einen~prächtigen, menschenvollen Ballsaal. Die tanzenden 1356 5 | sich erwärmen eine ganze Menschheit,~Aus jenem Blute sprossen 1357 2 | konnte über ihre Hand.~Doch merkt's Euch, niemand hier, sie 1358 2 | seiner toten Mutter. Dieses merkte~Mein kluger Freund, und 1359 3 | sie damit zu füllen.~Ihr merktet nicht daß ich die Volte 1360 2 | weiche Töne,~Zieht mir ein Messer schneidend durch die Brust;~ 1361 1 | nicht von Holz; fürwahr,~Metallvoll klirret seine Eisenstimme.~ 1362 5 | Schatten;~Schamlos, wie Metzen, lachen dort die Veilchen;~ 1363 1 | Granada!~Wenn der Erzeuger meuchelt seine Kinder,~Die wehrlos 1364 4 | Freundlichkeit und fromme Milde;~Statt seiner Wahnsinnschmerzen 1365 5 | sein Haupt als Herrin,~Und milderte, mit zarter Hand, die Roheit~ 1366 2 | Gonzalvo.~Don Enrique:~Nicht minder schön und herrlich war der 1367 2 | nahen darf mit ird'scher Minne!~Und wenn auch Hymens Bande 1368 6 | und kriecht am Boden.~Des Mißmuts Schere hat mir längst zerschnitten~ 1369 5 | zu lernen, wie man Sterne mißt,~Und wie man löst die Rätsel 1370 3 | Schönheit rührt mich.~Don Diego:~Mistpfütze, hüte dich daß man dich 1371 1 | Pergamente,~Die einst die Väter mitgebracht nach Spanien.~Und so verließen 1372 1 | o Sonne, hörtest mich;~Mitleidig schickst du mir die letzten 1373 2 | staunen muß ich -~Ali:~Mitteilen aber muß ich's Euch, dem 1374 6 | gesprochen.~Kam aber die Mitternachtstunde heran,~Ein seltsames Singen 1375 2 | vor dem Hochzeitstag~Euch mitzuteilen, Señor?~Don Enrique neugierig 1376 5 | Augenwimpern.~Vermissen mochtest du den heitern Schimmer,~ 1377 4 | Märchen uns erzählten,~Von Mödschnuns Wahnsinn und von Leilas 1378 7 | Einige Ritter:~Wohlan, sie mögen kommen.~Andere Ritter:~Unsre 1379 5 | Kirchenlied singend~ziehen Mönche, mit Kirchenfahnen und Heil' 1380 7 | Abdullah ist Almansors Mörder nicht!~Almansor lebt - lebt - 1381 2 | Viel arge Fratzenbilder, Molch' und Schlangen,~Und wirft 1382 3 | Höhe.~Zärtlich blickt der Mond herunter,~Spiegelt sich 1383 7 | Hyazinthen.~Aus goldnem Mondschein web ich eine Decke,~Und 1384 1 | Abfall unsrer Priester,~Der Morabiten und der Alfaquis; -~Hassan:~ 1385 3 | viel von Religion und von Moral;~Zeigt jene Wunden oft, 1386 6 | Dolche sprechend:~Ha, ha, ha!~Moralisieren, scheint es, will der Dolch!~ 1387 6 | sprichst du mehr,~Als mancher Moralist mit seinem Wortschwall.~ 1388 5 | krächzend Nachtgevögel und Morast.~So hab auch ich mit einem 1389 5 | Vom Glaubensbruder in dem Morgenlande;~Zerrissen ward der Faden, 1390 5 | Frauenkäfig~Des strengen Morgenlands hinwelken sollte,~Ihn hielt 1391 4 | singt der Zeisig, der mich morgens grüßte -~Doch sprich, mein 1392 4 | Schloß, blühend und von der Morgensonne~beleuchtet. Zuleima liegt 1393 2 | schmacht ich,~Wie nach dem Morgentau der Sand der Wüste.~Noch 1394 1 | schwache Brust gewälzt.~Wie morsche, glühnde Asche ist mein 1395 4 | kindisch spielten,~Als du den morschen Apfelbaum erklettert,~Als 1396 4 | prangend eine herrliche Moschee.~Doch wo der Türmer einst 1397 4 | gelegt, doch nicht,~Nach Moslembrauch, das Antlitz gegen Mekka;~ 1398 5 | Werkeltagsbequemlichkeit,~Die in des Moslems dumpfer Betstub kauert.~ 1399 6 | überläst'ger Käfer,~Und keine Mücke kitzelt dort die Nase;~Dort 1400 7 | Mann ist.~Nein, ich bin's müde, Señor; lebet wohl! Geht 1401 1 | bemalten,~Die stets dem müden Wandrer Obdach gaben!~Gastlich 1402 1 | legte still ins Grab ihr müdes Haupt.~Hassan:~Von rauher 1403 7 | Dukaten. Geld ist fort. Die Müh verloren.~Ärgerlich lachend.~ 1404 2 | Wirf hemmend dich in eines Mühlrads Speichen,~Dräng mit der 1405 5 | Du hast jetzt Feierabend! Mühsam war~Dein Tagewerk, du armer 1406 5 | werden Kinder mündig,~Und Münd'ge werden da zu Kindern 1407 5 | diesem Hause werden Kinder mündig,~Und Münd'ge werden da zu 1408 1 | fremden Boden,~Hat welken müssen solche zarte Lilie.~ 1409 2 | Kind,~Und großgesäugt und mütterlich gepflegt.~Doch als ich wieder 1410 2 | goldnen Kindlein, die so munter funkeln,~Und freundlich 1411 6 | dem Dolche sprechend:~Du murmelst was von Allah und dergleichen.~ 1412 5 | schlimme Fee,~In deinen Muschelwagen mit den Täubchen,~Hast mich 1413 3 | weißen Finger,~An ihrer Muskeln sanftgeschwellter Weichheit,~ 1414 5 | Hauptes Kissen.~Und flüchten mußte sie wie 'n scheues Reh,~ 1415 6 | Feigen furchtbar, doch der Mut'ge~Geht ungestört hinein 1416 1 | vorwärts triebe.~Als wär's ein Mutterkuß beim letzten Scheiden,~So 1417 5 | überstrahlte fast~Des alten Mutterlands ehrwürd'ge Pracht.~Denn 1418 4 | sichtbar~Der Todesengel über Mutters Haupt.~Ich wollte sie entreißen 1419 5 | geschaut als Leiche,~Im Mutterschoße jenes traur'gen Weibes.~ 1420 5 | blitzen, und Jasmin~Und Myrt und Rosen ihren Duft verbreiten -~ 1421 5 | prangen Blumen,~Goldäpfel, Myrten; - aber schöner noch~Prangten 1422 1 | den Duft~Der span'schen Myrten- und Zitronenwälder;~Derweil 1423 7 | Don Diego?~Don Diego ihn nachäffend:~Und nun, Don~Enrique del 1424 3 | Freundes süße Stimme künstlich nachäfft?~Ist's gar der tote, irrende 1425 6 | im Gespräche mit seinem Nachbar:~Das war ein herrliches 1426 7 | Spanische Ritter, die den Mauren nacheilen, sehen~beide herabstürzen, 1427 6 | alt und jung,~Hat gähnend nachgelallet: Liebe! Liebe!~Nein, nein! 1428 6 | Bergen -~Zu Ali:~Wißt Ihr die Nachricht schon vom Sieg der Unsern~ 1429 6 | auf.~Als ich eur gestrig Nachtgespräch belauscht,~Riet ich zu schneller 1430 7 | rauscht,~Libellen summen, Nachtigallen trillern,~Und stille, sel' 1431 7 | singt:~Die Sonne wirft ihr Nachtkleid um,~Gar rosenrot und schön;~ 1432 2 | gen Tränen ist mein Aug,~Nachtwandlerartig ist mein schwanker Gang,~ 1433 6 | Schmerz zu ringen,~Und ihm den Nacken zeigt, und zaghaft von~Des 1434 1 | Diener meines Hauses.~Ein nächtig Blendwerk hat uns hier verwirrt,~ 1435 1 | rollet dumpf, und immer näher,~Als stiegen meine Väter 1436 1 | ger Fuß gewandelt!~Jetzt nagen Würmer an den seidnen Blumen,~ 1437 7 | Verfolgen seine Spur. Er ist uns nah,~Und hat als Beute schon 1438 1 | ich mich mit leisem Weinen nahte,~Ergriff's wie Wahnsinnwut 1439 4 | stets geliebt,~Und beide nannten mich auch gerne »Tochter«!~ 1440 1 | die Männer, die du Brüder nanntest?~Hassan:~Es sind die Reste 1441 4 | weine nicht! Wie glühnde Naphtatropfen,~So fallen deine Tränen 1442 3 | schlug, und nennt sie heil'ge Narben,~Die Ihr im Feldzug für 1443 6 | wieder,~Und eine Welt voll Narren, alt und jung,~Hat gähnend 1444 1 | Ali;~Hielt mir besorgt die nassen Augen zu,~Um mir des Jammers 1445 1 | Vermochten's nicht mein nasses Aug zu trocknen.~Ich stahl 1446 2 | Fühl ich im Herzen tausend Natterstiche;~Hör ich der Geigen langsam 1447 7 | strecken nach mir aus~Die Nebelarme, riesig lang, ziehn mich~ 1448 1 | vorüberschreiten.~Welch Nebelbild kam dort vorbeigeflirrt?~ 1449 | neben 1450 3 | Jago von - von Compostella!~Nehmt Euch in acht, denn Don Gonzalvo 1451 5 | die Veilchen;~Und Tulpen, Nelken und Aurikeln haben~Die bunten 1452 1 | Hassan:~Gibt's irgendwo 'nen Glauben zu verschachern,~ 1453 5 | Folterkammer, die du Kirch nennst,~Und kreuzigst mich an deines 1454 2 | gleich~Flieh jenes Haus, wo neuer Glaube keimt.~Dort zieht 1455 2 | mitzuteilen, Señor?~Don Enrique neugierig und schmeichelnd:~Ach, Ihr 1456 4 | Auge sah,~Aus jeder Nische nickte mir entgegen~Dasselbe Bild, 1457 4 | Blumen, die mir freundlich nickten,~Hier singt der Zeisig, 1458 2 | Ende spöttisch auf dich niederdeuten.~Geh nicht nach Alis Schloß! 1459 7 | Spitz zu Spitz, daß wenn ich niederfiele,~Die Raben meinen Kopf als 1460 1 | Almansor; wie er ihn eben niederhauen will, erblickt er das Gesicht 1461 6 | von der Heiden blut'ger Niederlage?~Sie haben sich zerstreut, 1462 7 | Ritter~treten auf.~Hassan niedersinkend:~Ha! ha! die Christenschlange 1463 1 | seit der Zeit sah ich dich niemals wieder.~Hassan:~Zu jenen 1464 5 | Totenkuß hab ich empfangen,~Nimm hin dagegen Christi Lebenskuß.~ 1465 6 | wir ungeladne Gäste.~Du nimmst dir deine Braut, und bringst 1466 3 | der Esel.~Don Enrique nimmt die Fackel:~Ich tat nach 1467 4 | mein Auge sah,~Aus jeder Nische nickte mir entgegen~Dasselbe 1468 Inc| kämpfen Christ und Moslem, Nord und Süden,~Die Liebe kommt 1469 5 | Anfänglich wüst und wild, Nordstürme heulten,~Und Waffen klirrten, 1470 6 | Mädchens Wange;~Ich bin der Nordsturm, der ihr Haar zerzaust,~ 1471 5 | all die Herrlichkeit im Nu zerstieben,~Und übrig bleibt 1472 6 | wenn ich denke,~Wie Mekkas nüchterner Prophet -~Ja, Señor,~Der 1473 4 | ins Grab nahm er den Haß. Obzwar,~Wenn nur durch Zufall ihm 1474 7 | schlendert,~Noch immer seinen Ochsengang fortschlendert,~Und ein 1475 1 | jüngst hierher,~Und fand nur öde Säle, und betrübt~Sahn auf 1476 2 | Holde~Den Heiland auch bald öffentlich bekannte,~Und durch der 1477 1 | jenen Bergen Felsenblöcke~Öfters herunterrollen, allzerschmetternd,~ 1478 2 | gibt es in Arabien keine Örter,~Wo man den toten Vater 1479 2 | fort. Die Mitteltüre bleibt offenstehen.~Zuleima ernst:~Führt mich 1480 1 | hinauf -~Und in des Vaters offne Arme sank er.~Da sah ich 1481 7 | Zuleima erwacht aus ihrer Ohnmacht.~Was seh ich? Heimlich leise 1482 7 | Letzterer bricht sich Bahn zur ohnmächtigen Zuleima.~Gefecht.~Waldgegend. 1483 1 | schollen,~Dann klang's in unsre Ohren süß wie Wollust.~Doch hat 1484 5 | Pracht.~Denn als der letzte Omaijad entrann~Dem Gastmahl, wo 1485 5 | wo der arge Abasside~Der Omaijaden blut'ge Leichenhaufen,~Zu 1486 6 | und der Angstruf~Der edlen Opfer auf dem glühnden Holzstoß.~ 1487 2 | wolle er dem Zorne Allahs opfern,~Und mit des Sohnes Blut 1488 5 | Glockensträngen,~Und spielst die Orgel, um zu übertäuben~Mein lautes 1489 5 | Lebensgeist,~Als in des Orients dumpfigen Haremen.~Wo sonst 1490 1 | Donna Isabella!~Wo solches Paar der Zwietracht Funken schürt,~ 1491 2 | Ballsaal. Die tanzenden Paare~bleiben stehen, und schaun 1492 4 | edles Roß.~Im Lande, wo des Palmbaums Schatten kühlen,~Wo süßer 1493 7 | und gehört~Zur maurischen Partei - O Allah! Jesus! Weint.~ 1494 2 | Zuleimas Füßen.~Don Enrique pathetisch:~Ein Zauberduft betäubet 1495 2 | hör ich dröhnend dumpf die Pauken donnern,~So fallen Keulenschläge 1496 1 | Bei der Kanonen dumpfem Paukenschalle,~Beim Kehrausfiedeln kastilian' 1497 6 | und hülflos aus der Heimat peitscht -~Du bist Almansor nicht, 1498 1 | Dieselben alten, heil'gen Pergamente,~Die einst die Väter mitgebracht 1499 6 | schönen Augen fallen~Hellreine Perlen in die gier'ge Glut.~Jedoch 1500 2 | nicht nach Alis Schloß! Pestörtern gleich~Flieh jenes Haus, 1501 3 | alte Köchin, heißt jetzt Petronella,~Wie einst die Frau des 1502 1 | Licht auf meinen dunkeln Pfad!~Du, güt'ge Sonne, hör mein 1503 7 | Haare grau;~Auf krummen Pfaden schleiche ich im Wald,~Daß


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