[Budapest d. 8/XI. 1909. V. Szent István-tér 15.
II. 4.]
Hochwohlgeboren
Herrn
Koloman Mikszáth
Budapest
Hochgeehrter
Herr!
Ich habe die Ehre Ihnen anbei M. 100, als Hälfte der mir aus Deutschland
gesandten Honorare, für 4 Übersetzungen »1. in der Frankfurter Zeitung«, »2. in
den Münchner Neuesten Nachrichten«, 1. in der »Berliner Morgenpost« zu
überreichen. Die Belegexemplare sandte Ihnen seinerzeit per Post, »Die
Stiefmutter« (Egy fiúnak a fele) wird diesen Tage erscheinen, da das Honorar
bereits eingelaufen ist, ich werde Ihnen selbstverständlich auch diese Nummer
sofort nach Erscheinen einsenden.
Indem ich hoffe, dass meine Arbeiten Ihren Beifall fanden, (ich bestrebte
mich so wortgetreu wie möglich zu Übersetzen, und doch die couleur locale
möglichst zu wahren) - bitte ich Ew. Hochwolgeboren auch um Ihr ferneres
gütiges Wohlwollen.
Da ich, leider, durch meine Krankheit ständig
ans Zimmer gefesselt bin, nie ausgehen
kann, muss ich mich des Vergnügens beraubt sehen, Ihnen persönlich Ihren Honoraranteil (die andern Autoren verlangen die
Hälfte vom Übersetzungshonorar, und so hoffe ich, das Ew. Hochwohlgeboren auch
mit der Hälfte zufrieden sind), zu überreichen, bitte also um Besttigung der Übergabe.
Mit vorzüglichster Hochachtung
Josefine Kaufmann
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