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Immanuel Kant
Kritik der Urteilskraft
IntraText CT - Text
Erster Teil. Kritik der ästhetischen Urteilskraft
Erster Abschnitt. Analytik der ästhetischen Urteilskraft
Zweites Buch Analytik des Erhabenen
Deduktion der reinen ästhetischen Urteile
§ 34 Es ist kein objektives Prinzip des Geschmacks möglich
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§ 34
Es ist kein
objektives
Prinzip
des
Geschmacks
möglich
Unter einem
Prinzip
des
Geschmacks
würde
man einen
Grundsatz
verstehen
, unter dessen
Bedingung
man den
Begriff
eines
Gegenstandes
subsumieren
, und
alsdann
durch einen
Schluß
herausbringen
könnte
, daß er
schön
sei
. Das ist aber
schlechterdings
unmöglich
.
Denn
ich
muß
unmittelbar
an der
Vorstellung
desselben
die
Lust
empfinden
, und sie kann mir durch keine
Beweisgründe
angeschwatzt
werden. Obgleich also
Kritiker
, wie
Hume
sagt
,
scheinbarer
vernünfteln
können
als
Köche
, so haben sie doch mit diesen
einerlei
Schicksal
. Den
Bestimmungsgrund
ihres
Urteils
können
sie nicht von der
Kraft
der
Beweisgründe
,
sondern
nur von der
Reflexion
des
Subjekts
über seinen
eigenen
Zustand
(der
Lust
oder
Unlust
), mit
Abweisung
aller
Vorschriften
und
Regeln
,
erwarten
.
Worüber
aber
Kritiker
dennoch
vernünfteln
können
und
sollen
, so daß es zur
Berichtigung
und
Erweiterung
unserer
Geschmacksurteile
gereiche
: das ist nicht, den
Bestimmungsgrund
dieser
Art
ästhetischer
Urteile
in einer
allgemeinen
brauchbaren
Formel
darzulegen
,
welches
unmöglich
ist;
sondern
über die
Erkenntnisvermögen
und deren
Geschäfte
in diesen
Urteilen
Nachforschung
zu tun, und die
wechselseitige
subjektive
Zweckmäßigkeit
, von
welcher
oben
gezeigt
ist, daß ihre
Form
in einer
gegebenen
Vorstellung
die
Schönheit
des
Gegenstandes
derselben
sei
, in
Beispielen
auseinanderzusetzen
. Also ist die
Kritik
des
Geschmacks
selbst nur
subjektiv
, in
Ansehung
der
Vorstellung
,
wodurch
uns ein
Objekt
gegeben
wird:
nämlich
sie ist die
Kunst
oder
Wissenschaft
, das
wechselseitige
Verhältnis
des
Verstandes
und der
Einbildungskraft
zueinander
in der
gegebenen
Vorstellung
(ohne
Beziehung
auf
vorhergehende
Empfindung
oder
Begriff
),
mithin
die
Einhelligkeit
oder
Mißhelligkeit
derselben
, unter
Regeln
zu
bringen
und sie in
Ansehung
ihrer
Bedingungen
zu
bestimmen
. Sie ist
Kunst
, wenn sie dieses nur an
Beispielen
zeigt
; sie ist
Wissenschaft
, wenn sie die
Möglichkeit
einer
solchen
Beurteilung
von der
Natur
dieser
Vermögen
, als
Erkenntnisvermögen
überhaupt
,
ableitet
. Mit der
letzteren
, als
transzendentalen
Kritik
, haben wir es hier
überall
allein zu tun. Sie
soll
das
subjektive
Prinzip
des
Geschmacks
, als ein
Prinzip
a
priori
der
Urteilskraft
,
entwickeln
und
rechtfertigen
. Die
Kritik
, als
Kunst
,
sucht
bloß
die
physiologischen
(hier
psychologischen
),
mithin
empirischen
Regeln
, nach denen der
Geschmack
wirklich
verfährt
, (ohne über ihre
Möglichkeit
nachzudenken
) auf die
Beurteilung
seiner
Gegenstände
anzuwenden
, und
kritisiert
die
Produkte
der
schönen
Kunst
; so wie
jene
das
Vermögen
selbst, sie zu
beurteilen
.
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