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Immanuel Kant
Kritik der Urteilskraft
IntraText CT - Text
Erster Teil. Kritik der ästhetischen Urteilskraft
Erster Abschnitt. Analytik der ästhetischen Urteilskraft
Zweites Buch Analytik des Erhabenen
Deduktion der reinen ästhetischen Urteile
§ 45 Schöne Kunst ist eine Kunst, sofern sie zugleich Natur zu sein scheint
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§ 45
Schöne
Kunst
ist eine
Kunst
,
sofern
sie
zugleich
Natur
zu
sein
scheint
An einem
Produkte
der
schönen
Kunst
muß
man sich
bewußt
werden, daß es
Kunst
sei
, und nicht
Natur
; aber doch
muß
die
Zweckmäßigkeit
in der
Form
desselben
von allem
Zwange
willkürlicher
Regeln
so
frei
scheinen
, als ob es ein
Produkt
der
bloßen
Natur
sei
. Auf diesem
Gefühle
der
Freiheit
im
Spiele
unserer
Erkenntnisvermögen
,
welches
doch
zugleich
zweckmäßig
sein
muß
,
beruht
diejenige
Lust
,
welche
allein
allgemein
mitteilbar
ist, ohne sich doch auf
Begriffe
zu
gründen
. Die
Natur
war
schön
, wenn sie
zugleich
als
Kunst
aussah
; und die
Kunst
kann nur
schön
genannt
werden, wenn wir uns
bewußt
sind, sie
sei
Kunst
, und sie uns doch als
Natur
aussieht
.
Denn
wir
können
allgemein
sagen
, es
mag
die
Natur-
oder die
Kunstschönheit
betreffen
:
schön
ist das, was in der
bloßen
Beurteilung
(nicht in der
Sinnenempfindung
, noch durch einen
Begriff
)
gefällt
. Nun hat
Kunst
jederzeit
eine
bestimmte
Absicht
, etwas
hervorzubringen
. Wenn dieses aber
bloße
Empfindung
(etwas
bloß
Subjektives
)
wäre
, die mit
Lust
begleitet
sein
sollte
, so
würde
dies
Produkt
, in der
Beurteilung
, nur
vermittelst
des
Sinnengefühls
gefallen
.
Wäre
die
Absicht
auf die
Hervorbringung
eines
bestimmten
Objekts
gerichtet
, so
würde
, wenn sie durch die
Kunst
erreicht
wird, das
Objekt
nur durch
Begriffe
gefallen
. In
beiden
Fällen
aber
würde
die
Kunst
nicht in der
bloßen
Beurteilung
d.i.
nicht als
schöne
,
sondern
mechanische
Kunst
gefallen
.
Also
muß
die
Zweckmäßigkeit
im
Produkte
der
schönen
Kunst
, ob sie zwar
absichtlich
ist, doch nicht
absichtlich
scheinen
;
d.i.
schöne
Kunst
muß
als
Natur
anzusehen
sein
, ob man sich ihrer zwar als
Kunst
bewußt
ist. Als
Natur
aber
erscheint
ein
Produkt
der
Kunst
dadurch
, daß zwar alle
Pünktlichkeit
in der
Übereinkunft
mit
Regeln
, nach denen allein das
Produkt
das werden kann, was es
sein
soll
,
angetroffen
wird; aber ohne
Peinlichkeit
, ohne daß die
Schulform
durchblickt
,
d.i.
ohne eine
Spur
zu
zeigen
, daß die
Regel
dem
Künstler
vor
Augen
geschwebt
, und seinen
Gemütskräften
Fesseln
angelegt
habe.
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