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Immanuel Kant
Kritik der Urteilskraft
IntraText CT - Text
Erster Teil. Kritik der ästhetischen Urteilskraft
Erster Abschnitt. Analytik der ästhetischen Urteilskraft
Zweites Buch Analytik des Erhabenen
Deduktion der reinen ästhetischen Urteile
§ 52 Von der Verbindung der schönen Künste in einem und demselben Produkte
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§ 52
Von der
Verbindung
der
schönen
Künste
in einem und demselben
Produkte
Die
Beredsamkeit
kann mit einer
malerischen
Darstellung
, ihrer
Subjekte
sowohl, als
Gegenstände
, in einem
Schauspiele
; die
Poesie
mit
Musik
, im
Gesange
; dieser aber
zugleich
mit
malerischer
(
theatralischer
)
Darstellung
, in einer
Oper
; das
Spiel
der
Empfindungen
in einer
Musik
mit dem
Spiele
der
Gestalten
, im
Tanz
usw
.
verbunden
werden. Auch kann die
Darstellung
des
Erhabenen
,
sofern
sie zur
schönen
Kunst
gehört
, in einem
gereimten
Trauerspiele
, einem
Lehrgedichte
, einem
Oratorium
sich mit der
Schönheit
vereinigen
; und in diesen
Verbindungen
ist die
schöne
Kunst
noch
künstlicher
: ob aber auch
schöner
(
da
sich so
mannigfaltige
verschiedene
Arten
des
Wohlgefallens
einander
durchkreuzen
), kann in
einigen
dieser
Fälle
bezweifelt
werden. Doch in aller
schönen
Kunst
besteht
das
Wesentliche
in der
Form
,
welche
für
die
Beobachtung
und
Beurteilung
zweckmäßig
ist, wo die
Lust
zugleich
Kultur
ist und den
Geist
zu
Ideen
stimmt
,
mithin
ihn
mehrerer
solcher
Lust
und
Unterhaltung
empfänglich
macht
; nicht in der
Materie
der
Empfindung
(dem
Reize
oder der
Rührung
), wo es
bloß
auf
Genuß
angelegt
ist,
welcher
nichts in der
Idee
zurückläßt
, den
Geist
stumpf
, den
Gegenstand
nach und nach
anekelnd
, und das
Gemüt
, durch das
Bewußtsein
seiner im
Urteile
der
Vernunft
zweckwidrigen
Stimmung
, mit sich selbst
unzufrieden
und
launisch
macht
.
Wenn die
schönen
Künste
nicht,
nahe
oder
fern
, mit
moralischen
Ideen
in
Verbindung
gebracht
werden, die allein ein
selbstständiges
Wohlgefallen
bei sich
führen
, so ist das
letztere
ihr
endliches
Schicksal
. Sie
dienen
alsdann
nur zur
Zerstreuung
, deren man immer
desto
mehr
bedürftig
wird, als man sich ihrer
bedient
, um die
Unzufriedenheit
des
Gemüts
mit sich selbst
dadurch
zu
vertreiben
, daß man sich immer noch
unnützlicher
und mit sich selbst
unzufriedener
macht
.
Überhaupt
sind die
Schönheiten
der
Natur
zu der
ersteren
Absicht
am
zuträglichsten
, wenn man
früh
dazu
gewöhnt
wird, sie zu
beobachten
, zu
beurteilen
und zu
bewundern
.
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