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Immanuel Kant
Kritik der Urteilskraft
IntraText CT - Text
Zweiter Teil. Kritik der teleologischen Urteilskraft
Zweite Abteilung. Dialektik der teleologischen Urteilskraft
§ 71 Vorbereitung zur Auflösung obiger Antinomie
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§ 71
Vorbereitung
zur
Auflösung
obiger
Antinomie
Wir
können
die
Unmöglichkeit
der
Erzeugung
der
organisierten
Naturprodukte
durch den
bloßen
Mechanism
der
Natur
keineswegs
beweisen
, weil wir die
unendliche
Mannigfaltigkeit
der
besondern
Naturgesetze
, die
für
uns
zufällig
sind,
da
sie nur
empirisch
erkannt
werden, ihrem
ersten
innern
Grunde
nach nicht
einsehen
, und so das
innere
durchgängig
zureichende
Prinzip
der
Möglichkeit
einer
Natur
(
welches
im
Übersinnlichen
liegt
)
schlechterdings
nicht
erreichen
können
. Ob also das
produktive
Vermögen
der
Natur
auch
für
dasjenige
, was wir, als nach der
Idee
von
Zwecken
geformt
oder
verbunden
,
beurteilen
, nicht
ebensogut
, als
für
das, wozu wir
bloß
ein
Maschinenwesen
der
Natur
zu
bedürfen
glauben
,
zulange
; und ob in der
Tat
für
Dinge
als
eigentliche
Naturzwecke
(wie wir sie
notwendig
beurteilen
müssen
) eine
ganz
andere
Art
von
ursprünglicher
Kausalität
, die
gar
nicht in der
materiellen
Natur
oder ihrem
intelligibelen
Substrat
enthalten
sein
kann,
nämlich
ein
architektonischer
Verstand
zum
Grunde
liege
:
darüber
kann
unsere
in
Ansehung
des
Begriffs
der
Kausalität
, wenn er
a
priori
spezifiziert
werden
soll
, sehr
enge
eingeschränkte
Vernunft
schlechterdings
keine
Auskunft
geben
. - Aber daß,
respektiv
auf unser
Erkenntnisvermögen
, der
bloße
Mechanism
der
Natur
für
die
Erzeugung
organisierter
Wesen
auch
keinen
Erklärungsgrund
abgeben
könne
, ist
ebenso
ungezweifelt
gewiß
.
Für
die
reflektierende
Urteilskraft
ist also das ein
ganz
richtiger
Grundsatz
: daß
für
die so
offenbare
Verknüpfung
der
Dinge
nach
Endursachen
eine vom
Mechanism
unterschiedene
Kausalität
,
nämlich
einer nach
Zwecken
handelnden
(
verständigen
)
Weltursache
gedacht
werden
müsse
; so
übereilt
und
unerweislich
er auch
für
die
bestimmende
sein
würde
. In dem
ersteren
Falle
ist er
bloße
Maxime
der
Urteilskraft
,
wobei
der
Begriff
jener
Kausalität
eine
bloße
Idee
ist, der man
keinesweges
Realität
zuzugestehen
unternimmt
,
sondern
sie nur zum
Leitfaden
der
Reflexion
braucht
, die dabei
für
alle
mechanische
Erklärungsgründe
immer
offen
bleibt
, und sich nicht aus der
Sinnenwelt
verliert
; im
zweiten
Falle
würde
der
Grundsatz
ein
objektives
Prinzip
sein
, das die
Vernunft
vorschriebe
und dem die
Urteilskraft
sich
bestimmend
unterwerfen
müßte
,
wobei
sie aber über die
Sinnenwelt
hinaus sich
ins
überschwengliche
verliert
, und vielleicht
irre
geführt
wird.
Aller
Anschein
einer
Antinomie
zwischen den
Maximen
der
eigentlich
physischen
(
mechanischen
) und der
teleologischen
(
technischen
)
Erklärungsart
beruht
also darauf; daß man einen
Grundsatz
der
reflektierenden
Urteilskraft
mit dem der
bestimmenden
, und die
Autonomie
der
ersteren
(die
bloß
subjektiv
für
unsern
Vernunftgebrauch
in
Ansehung
der
besonderen
Erfahrungsgesetze
gilt
) mit der
Heteronomie
der
anderen
,
welche
sich nach den von dem
Verstande
gegebenen
(
allgemeinen
oder
besondern
)
Gesetzen
richten
muß
,
verwechselt
.
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