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Immanuel Kant
Kritik der Urteilskraft
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Erster Teil. Kritik der ästhetischen Urteilskraft
Erster Abschnitt. Analytik der ästhetischen Urteilskraft
Erstes Buch Analytik des Schönen
Zweites Moment des Geschmacksurteils, nämlich seiner Quantität nach
§ 9 Untersuchung der Frage: ob im Geschmacksurteile das Gefühl der Lust vor der Beurteilung des Gegenstandes, oder diese vor jener vorhergehe
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§ 9
Untersuchung
der
Frage
: ob im
Geschmacksurteile
das
Gefühl
der
Lust
vor
der
Beurteilung
des
Gegenstandes
, oder diese
vor
jener
vorhergehe
Die
Auflösung
dieser
Aufgabe
ist der
Schlüssel
zur
Kritik
des
Geschmacks
, und daher aller
Aufmerksamkeit
würdig
.
Ginge
die
Lust
an dem
gegebenen
Gegenstande
vorher
, und nur die
allgemeine
Mitteilbarkeit
derselben
sollte
im
Geschmacksurteile
der
Vorstellung
des
Gegenstandes
zuerkannt
werden, so
würde
ein
solches
Verfahren
mit sich selbst im
Widerspruche
stehen
.
Denn
dergleichen
Lust
würde
keine
andere
, als die
bloße
Annehmlichkeit
in der
Sinnenempfindung
sein
, und daher ihrer
Natur
nach nur
Privatgültigkeit
haben
können
, weil sie von der
Vorstellung
,
wodurch
der
Gegenstand
gegeben
wird,
unmittelbar
abhinge
.
Also ist es die
allgemeine
Mitteilungsfähigkeit
des
Gemütszustandes
in der
gegebenen
Vorstellung
,
welche
als
subjektive
Bedingung
des
Geschmacksurteils
, demselben zum
Grunde
liegen
, und die
Lust
an dem
Gegenstande
zur
Folge
haben
muß
. Es kann aber nichts
allgemein
mitgeteilt
werden als
Erkenntnis
, und
Vorstellung
,
sofern
sie zum
Erkenntnis
gehört
.
Denn
sofern
ist die
letztere
nur allein
objektiv
, und hat nur
dadurch
einen
allgemeinen
Beziehungspunkt
, womit die
Vorstellungskraft
aller
zusammenzustimmen
genötigt
wird.
Soll
nun der
Bestimmungsgrund
des
Urteils
über diese
allgemeine
Mitteilbarkeit
der
Vorstellung
bloß
subjektiv
,
nämlich
ohne einen
Begriff
vom
Gegenstande
gedacht
werden, so kann er kein anderer als der
Gemütszustand
sein
, der im
Verhältnisse
der
Vorstellungskräfte
zueinander
angetroffen
wird,
sofern
sie eine
gegebene
Vorstellung
auf
Erkenntnis
überhaupt
beziehen
.
Die
Erkenntniskräfte
, die durch diese
Vorstellung
ins
Spiel
gesetzt
werden, sind
hiebei
in einem
freien
Spiele
, weil kein
bestimmter
Begriff
sie auf eine
besondere
Erkenntnisregel
einschränkt
. Also
muß
der
Gemütszustand
in dieser
Vorstellung
der eines
Gefühls
des
freien
Spiels
der
Vorstellungskräfte
an einer
gegebenen
Vorstellung
zu einem
Erkenntnisse
überhaupt
sein
. Nun
gehören
zu einer
Vorstellung
,
wodurch
ein
Gegenstand
gegeben
wird, damit
überhaupt
daraus
Erkenntnis
werde
,
Einbildungskraft
für
die
Zusammensetzung
des
Mannigfaltigen
der
Anschauung
, und
Verstand
für
die
Einheit
des
Begriffs
der die
Vorstellungen
vereinigt
. Dieser
Zustand
eines
freien
Spiels
der
Erkenntnisvermögen
bei einer
Vorstellung
,
wodurch
ein
Gegenstand
gegeben
wird,
muß
sich
allgemein
mitteilen
lassen
: weil
Erkenntnis
als
Bestimmung
des
Objekts
, womit
gegebene
Vorstellungen
(in
welchem
Subjekte
es auch
sei
)
zusammen
stimmen
sollen
, die
einzige
Vorstellungsart
ist, die
für
jedermann
gilt
.
Die
subjektive
allgemeine
Mitteilbarkeit
der
Vorstellungsart
in einem
Geschmacksurteile
,
da
sie ohne einen
bestimmten
Begriff
vorauszusetzen
,
stattfinden
soll
, kann nichts anders als der
Gemütszustand
in dem
freien
Spiele
der
Einbildungskraft
und des
Verstandes
(
sofern
sie
untereinander
, wie es zu einem
Erkenntnisse
überhaupt
erforderlich
ist,
zusammenstimmen
)
sein
:
indem
wir uns
bewußt
sind, daß dieses zum
Erkenntnis
überhaupt
schickliche
subjektive
Verhältnis
ebensowohl
für
jedermann
gelten
und
folglich
allgemein
mitteilbar
sein
müsse
, als es eine jede
bestimmte
Erkenntnis
ist, die doch immer auf jenem
Verhältnis
als
subjektiver
Bedingung
beruht
.
Diese
bloß
subjektive
(
ästhetische
)
Beurteilung
des
Gegenstandes
, oder der
Vorstellung
wodurch
er
gegeben
wird,
geht
nun
vor
der
Lust
an demselben
vorher
, und ist der
Grund
dieser
Lust
an der
Harmonie
der
Erkenntnisvermögen
; auf
jener
Allgemeinheit
aber der
subjektiven
Bedingungen
der
Beurteilung
der
Gegenstände
gründet
sich allein diese
allgemeine
subjektive
Gültigkeit
des
Wohlgefallens
,
welches
wir mit der
Vorstellung
des
Gegenstandes
den wir
schön
nennen
,
verbinden
.
Daß, seinen
Gemütszustand
, selbst auch nur in
Ansehung
der
Erkenntnisvermögen
,
mitteilen
zu
können
, eine
Lust
bei sich
führe
:
könnte
man aus dem
natürlichen
Hange
des
Menschen
zur
Geselligkeit
(
empirisch
und
psychologisch
)
leichtlich
dartun
. Das ist aber zu unserer
Absicht
nicht genug. Die
Lust
, die wir
fühlen
,
muten
wir jedem
andern
im
Geschmacksurteile
als
notwendig
zu,
gleich
als ob es
für
eine
Beschaffenheit
des
Gegenstandes
, die an
ihm
nach
Begriffen
bestimmt
ist,
anzusehen
wäre
, wenn wir etwas
schön
nennen
;
da
doch
Schönheit
ohne
Beziehung
auf das
Gefühl
des
Subjekts
für
sich nichts ist. Die
Erörterung
dieser
Frage
aber
müssen
wir uns bis zur
Beantwortung
derjenigen
: ob und wie
ästhetische
Urteile
a
priori
möglich
sind,
vorbehalten
.
Jetzt
besänftigen
wir uns noch mit der
mindern
Frage
: auf
welche
Art
wir uns einer
wechselseitigen
subjektiven
Übereinstimmung
der
Erkenntniskräfte
untereinander
im
Geschmacksurteile
bewußt
werden, ob
ästhetisch
durch den
bloßen
innern
Sinn
und
Empfindung
, oder
intellektuell
durch das
Bewußtsein
unserer
absichtlichen
Tätigkeit
, womit wir
jene
ins
Spiel
setzen
.
Wäre
die
gegebene
Vorstellung
,
welche
das
Geschmacksurteil
veranlaßt
, ein
Begriff
,
welcher
Verstand
und
Einbildungskraft
in der
Beurteilung
des
Gegenstandes
zu einem
Erkenntnisse
des
Objekts
vereinigte
, so
wäre
das
Bewußtsein
dieses
Verhältnisses
intellektuell
(wie im
objektiven
Schematism
der
Urteilskraft
,
wovon
die
Kritik
handelt
). Aber das
Urteil
wäre
auch
alsdann
nicht in
Beziehung
auf
Lust
und
Unlust
gefällt
,
mithin
kein
Geschmacksurteil
. Nun
bestimmt
aber das
Geschmacksurteil
,
unabhängig
von
Begriffen
, das
Objekt
in
Ansehung
des
Wohlgefallens
und des
Prädikats
der
Schönheit
. Also kann
jene
subjektive
Einheit
des
Verhältnisses
sich nur durch
Empfindung
kenntlich
machen
. Die
Belebung
beider
Vermögen
(der
Einbildungskraft
und des
Verstandes
) zu
unbestimmter
, aber doch
vermittelst
des
Anlasses
der
gegebenen
Vorstellung
,
einhelliger
Tätigkeit
,
derjenigen
nämlich
, die zu einem
Erkenntnis
überhaupt
gehört
, ist die
Empfindung
, deren
allgemeine
Mitteilbarkeit
das
Geschmacksurteil
postuliert
. Ein
objektives
Verhältnis
kann zwar nur
gedacht
, aber,
sofern
es seinen
Bedingungen
nach
subjektiv
ist, doch in der
Wirkung
auf das
Gemüt
empfunden
werden; und bei einem
Verhältnisse
,
welches
keinen
Begriff
zum
Grunde
legt
(wie das der
Vorstellungskräfte
zu einem
Erkenntnisvermögen
überhaupt
) ist auch kein
anderes
Bewußtsein
desselben
, als durch
Empfindung
der
Wirkung
, die im
erleichterten
Spiele
beider
durch
wechselseitige
Zusammenstimmung
belebten
Gemütskräfte
(der
Einbildungskraft
und des
Verstandes
)
besteht
,
möglich
. Eine
Vorstellung
, die als
einzeln
und ohne
Vergleichung
mit
andern
,
dennoch
eine
Zusammenstimmung
zu den
Bedingungen
der
Allgemeinheit
hat,
welche
das
Geschäft
des
Verstandes
überhaupt
ausmacht
,
bringt
die
Erkenntnisvermögen
in die
proportionierte
Stimmung
, die wir zu allem
Erkenntnisse
fordern
, und daher auch
für
jedermann
, der durch
Verstand
und
Sinne
in
Verbindung
zu
urteilen
bestimmt
ist (
für
jeden
Menschen
)
gültig
halten
.
Aus dem
zweiten
Moment
gefolgerte
Erklärung
des
Schönen
Schön
ist das, was ohne
Begriff
allgemein
gefällt
.
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