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Immanuel Kant
Kritik der Urteilskraft
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Erster Teil. Kritik der ästhetischen Urteilskraft
Erster Abschnitt. Analytik der ästhetischen Urteilskraft
Erstes Buch Analytik des Schönen
Drittes Moment der Geschmacksurteile nach der Relation der Zwecke, welche in ihnen in Betrachtung gezogen wird
§ 12 Das Geschmacksurteil beruht auf Gründen a priori
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§ 12
Das
Geschmacksurteil
beruht
auf
Gründen
a
priori
Die
Verknüpfung
des
Gefühls
einer
Lust
oder
Unlust
, als einer
Wirkung
, mit irgendeiner
Vorstellung
(
Empfindung
oder
Begriff
) als ihrer
Ursache
,
a
priori
auszumachen
, ist
schlechterdings
unmöglich
;
denn
das
wäre
ein
Kausalverhältnis
welches
(unter
Gegenständen
der
Erfahrung
) nur
jederzeit
a
posteriori
und
vermittelst
der
Erfahrung
selbst
erkannt
werden kann. Zwar haben wir in der
Kritik
der
praktischen
Vernunft
wirklich
das
Gefühl
der
Achtung
(als eine
besondere
und
eigentümliche
Modifikation
dieses
Gefühls
,
welches
weder mit der
Lust
noch
Unlust
, die wir von
empirischen
Gegenständen
bekommen
,
recht
übereintreffen
will) von
allgemeinen
sittlichen
Begriffen
a
priori
abgeleitet
. Aber wir
konnten
dort auch die
Grenzen
der
Erfahrung
überschreiten
, und eine
Kausalität
, die auf einer
übersinnlichen
Beschaffenheit
des
Subjekts
beruhte
,
nämlich
die der
Freiheit
,
herbeirufen
. Allein selbst
da
leiteten
wir
eigentlich
nicht dieses
Gefühl
von der
Idee
des
Sittlichen
als
Ursache
her,
sondern
bloß
die
Willensbestimmung
wurde
davon
abgeleitet
. Der
Gemütszustand
aber eines
irgend
wodurch
bestimmten
Willens
ist an sich schon ein
Gefühl
der
Lust
und mit
ihm
identisch
,
folgt
also nicht als
Wirkung
daraus:
welches
letztere
nur
angenommen
werden
müßte
, wenn der
Begriff
des
Sittlichen
als eines
Guts
vor
der
Willensbestimmung
durch das
Gesetz
vorherginge
;
da
alsdann
die
Lust
, die mit dem
Begriffe
verbunden
wäre
, aus diesem als einer
bloßen
Erkenntnis
vergeblich
würde
abgeleitet
werden.
Nun ist es auf
ähnliche
Weise
mit der
Lust
im
ästhetischen
Urteile
bewandt
: nur daß sie hier
bloß
kontemplativ
, und ohne ein
Interesse
am
Objekt
zu
bewirken
, im
moralischen
Urteil
hingegen
praktisch
ist. Das
Bewußtsein
der
bloß
formalen
Zweckmäßigkeit
im
Spiele
der
Erkenntniskräfte
des
Subjekts
, bei einer
Vorstellung
,
wodurch
ein
Gegenstand
gegeben
wird, ist die
Lust
selbst, weil es einen
Bestimmungsgrund
der
Tätigkeit
des
Subjekts
in
Ansehung
der
Belebung
der
Erkenntniskräfte
desselben
, also eine
innere
Kausalität
(
welche
zweckmäßig
ist) in
Ansehung
der
Erkenntnis
überhaupt
, aber ohne auf eine
bestimmte
Erkenntnis
eingeschränkt
zu
sein
,
mithin
eine
bloße
Form
der
subjektiven
Zweckmäßigkeit
einer
Vorstellung
in einem
ästhetischen
Urteile
enthält
. Diese
Lust
ist auch auf
keinerlei
Weise
praktisch
, weder, wie die aus dem
pathologischen
Grunde
der
Annehmlichkeit
, noch die aus dem
intellektuellen
des
vorgestellten
Guten
. Sie hat aber doch
Kausalität
in sich,
nämlich
den
Zustand
der
Vorstellung
selbst und die
Beschäftigung
der
Erkenntniskräfte
ohne
weitere
Absicht
zu
erhalten
. Wir
weilen
bei der
Betrachtung
des
Schönen
, weil diese
Betrachtung
sich selbst
stärkt
und
reproduziert
:
welches
derjenigen
Verweilung
analogisch
(aber doch mit ihr nicht
einerlei
) ist,
da
ein
Reiz
in der
Vorstellung
des
Gegenstandes
die
Aufmerksamkeit
wiederholentlich
erweckt
,
wobei
das
Gemüt
passiv
ist.
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