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Johann Wolfgang von Goethe
Die Leiden des jungen Werther

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  • Zweites Buch
    • Am 29. Julius
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Am 29. Julius

Nein, es ist gut! Es ist alles gut! - Ich - ihr Mann! O Gott, der du mich machtest, wenn du mir diese Seligkeit bereitet hättest, mein ganzes Leben sollte ein anhaltendes Gebet sein. Ich will nicht rechten, und verzeihe mir diese Tränen, verzeihe mir meine vergeblichen Wünsche! - sie meine Frau! Wenn ich das liebste Geschöpf unter der Sonne in meine Arme geschlossen hätte - es geht mir ein Schauder durch den ganzen Körper, Wilhelm, wenn Albert sie um den schlanken Leib faßt.

Und, darf ich es sagen? Warum nicht, Wilhelm? Sie wäre mit mir glücklicher geworden als mit ihm! O er ist nicht der Mensch, die Wünsche dieses Herzens alle zu füllen. Ein gewisser Mangel an Fühlbarkeit, ein Mangel - nimm es, wie du willst; daß sein Herz nicht sympathetisch schlägt bei - o! - bei der Stelle eines lieben Buches, wo mein Herz und Lottens in einem zusammentreffen; in hundert andern Vorfällen, wenn es kommt, daß unsere Ermpfindungen über eine Handlung eines Dritten laut werden. Lieber Wilhelm! - Zwar er liebt sie von ganzer Seele, und so eine Liebe, was verdient die nicht!

- Ein unerträglicher Mensch hat mich unterbrochen. Meine Tränen sind getrocknet. Ich bin zerstreut. Adieu, Lieber!




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