Index | Wörter: alphabetisch - Frequenz - rückläufig - Länge - Statistik | Hilfe | IntraText-Bibliothek
Johann Wolfgang von Goethe
Die Leiden des jungen Werther

IntraText CT - Text

  • Zweites Buch
    • Am 4. Dezember
zurück - vor

Hier klicken um die Links zu den Konkordanzen auszublenden

Am 4. Dezember

Ich bitte dich - siehst du, mit mir ist's aus, ich trag' es nicht länger! Heute saß ich bei ihr - saß, sie spielte auf ihrem Klavier, mannigfaltige Melodien, und all den Ausdruck! All! - All! - Was willst du? - Ihr Schwesterchen putzte ihre Puppe auf meinem Knie. Mir kamen die Tränen in die Augen. Ich neigte mich, und ihr Trauring fiel mir ins Gesicht - meine Tränen flossen - und auf einmal fiel sie in die alte, himmelsüße Melodie ein, so auf einmal, und mir durch die Seele gehn ein Trostgefühl und eine Erinnerung des Vergangenen, der Zeiten, da ich das Lied gehört, der düstern Zwischenräume des Verdrusses, der fehlgeschlagenen Hoffnungen, und dann - ich ging in der Stube auf und nieder, mein Herz erstickte unter dem Zudringen. -"Um Gottes willen,"sagte ich, mit einem heftigen Ausbruch hin gegen sie fahrend,"um Gottes willen, hören Sie auf!"- sie hielt und sah mich starr an". Werther,"sagte sie mit einem Lächeln, das mir durch die Seele ging,"Werther, Sie sind sehr krank, Ihre Lieblingsgerichte widerstehen Ihnen. Gehen Sie! Ich bitte Sie, beruhigen Sie sich". - ich riß mich von ihr weg und - Gott! Du siehst mein Elend und wirst es enden.




zurück - vor

Index | Wörter: alphabetisch - Frequenz - rückläufig - Länge - Statistik | Hilfe | IntraText-Bibliothek

Best viewed with any browser at 800x600 or 768x1024 on Tablet PC
IntraText® (V89) - Some rights reserved by EuloTech SRL - 1996-2007. Content in this page is licensed under a Creative Commons License